Aktionen in der Region
9000 Metaller bei bayernweiten Warnstreiks am Mittwoch

09.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:33 Uhr

Nach vier Tarifrunden ohne konkretes Lohnerhöhungsangebot ist die Geduld der Gewerkschaften überstrapaziert. Die Folge sind vermehrte Warnstreiks, so wie hier am Mittwoch vor dem Linde-Werk in Schalchen mit Florian Bauer (links), dem 1. Bevollmächtigten der IG-Metall-Geschäftsstelle Rosenheim, und Markus Albrecht, dem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden des 650 Mitarbeiter starken Unternehmens. −Foto: Thomas Thois

Die IG Metall hat im Tarifkonflikt nach den Streiks am Montag und Dienstag in Bayern erneut am Mittwoch 50 Betriebe bestreikt - auch in der Region gab es mehrere Aktionen.



Mehr dazu: Nicht nur die Metaller: Auch der Bayerische Rundfunk streikt am Mittwoch

Darunter den Betrieb der Verhandlungsführerin der Arbeitgeber, Angelique Renkhoff-Mücke. Bei der Firma Warema Renkhoff in Bettingen hätten sich 200 Beschäftigte am Warnstreik beteiligt, teilte die Gewerkschaft mit. „Die Bänder standen zeitweise still.“ Landesweit seien 9000 Metaller im Warnstreik gewesen.

Aktionen in der Region

Die größten Aktionen gab es laut IG Metall bei SKF in Schweinfurt, MAN Energy Solutions in Augsburg, MTU in München, Grob in Mindelheim und bei Airbus in Manching (Landkreis Pfaffenhofen). Dort waren etwa 900 Streikende vor Ort. Bei BMW in Dingolfing haben laut einem Pressesprecher der IG Metall 415 Arbeiter der Nachtschicht für eine Stunde die Arbeit niedergelegt. Rund 250 Linde-Mitarbeiter machten am Mittwoch ihrem Unmut in Schalchen (Landkreis Traunstein) Luft.

400 Streikende in Metten

Laut Angaben der Gewerkschaft kamen zudem rund 400 Beschäftigte der Metallindustrie aus dem gesamten Betreuungsgebiet der IG Passau nach Metten (Landkreis Deggendorf) und forderten vor dem Werksgebäude der HB-Group höhere Löhne. Dabei waren beispielsweise die Betriebe Edscha, Webasto, MAN, Liebherr und Haselbeck aus dem Landkreis Deggendorf, aber auch ZF und Hatz aus dem Landkreis Passau, Rodenstock aus Regen, und Bosch aus Straubing vertreten.

Acht Prozent mehr Lohn gefordert

Die vierte Runde der Tarifgespräche für die rund 855.000 Beschäftigten in Bayern war am Dienstagabend ohne wesentliche Annäherung vertagt worden. Die IG Metall fordert in dem bundesweiten Tarifkonflikt acht Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber haben bei 30 Monaten Laufzeit einmalig 3000 Euro netto sowie eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten.

Für Donnerstag sind weitere Aktionen angekündigt. Laut IG Metall wollen dann erstmals auch mehrere BMW-Werke größer in die Streiks einsteigen, unter anderem in Landshut.

− dpa/ajk