Verkehrsbilanz der Polizei Geisenfeld
2022 wieder fast 500 Wildunfälle

24.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:13 Uhr

Bei den allermeisten Wildunfällen, die sich 2022 im Bereich der Polizeiinspektion Geisenfeld ereigneten, waren Rehe involviert. Foto: Patrick Pleul/dpa

Auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Geisenfeld hat es im vergangenen Jahr 1256 Mal gekracht, und in fast 40 Prozent aller registrierten Fälle hat es sich dabei um einem Wildunfall gehandelt. Dies geht aus der jetzt vorgelegten Verkehrsbilanz für 2022 hervor.

Während die Gesamtzahl der registrierten Unfälle ziemlich genau jener des Vorjahres entspricht, ging die Zahl der Unfälle, bei denen Personen verletzt wurden, nach oben – und zwar von 153 auf 165. Zu Schaden kamen insgesamt 199 Personen; 42 von diesen wurden so schwer verletzt, dass sie in ein Krankenhaus eingeliefert werden mussten.

Drei Todesopfer zu beklagen

„Leider hatten wir 2022 auch drei Todesopfer zu beklagen“, bilanziert Polizeichef Stefan Wallner. Der erste war im April ein Motorradfahrer, der auf der kurvigen Strecke zwischen Oberlauterbach und Oberempfenbach gegen einen Baum prallte. Ebenfalls tödlich endete im September ein Frontalzusammenstoß auf der B16a bei Münchsmünster, als ein Autofahrer aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit auf die Gegenfahrbahn geriet. Das dritte Todesopfer war ein Senior, der im Oktober in Wolnzach mit seinem Fahrrad gegen ein Auto prallte und beim folgenden Sturz tödliche Verletzungen erlitt.

Häufigste Unfallursache war 2022 ein Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren mit 214 Nennungen, gefolgt von einen ungenügenden Sicherheitsabstand (193). Alkohol am Steuer wird „nur“ in 28 Fällen als Unfallursache aufgeführt, „bei solchen Unfällen sind aber sehr oft Verletzte zu beklagen“, weiß Wallner. Gleiches gelte für Unfälle infolge von überhöhter Geschwindigkeit, weshalb auch im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Kontrollen stattfanden.

Bei 249 Messungen 2980 Temposünder ertappt

Bei den 249 Blitzer- oder Lasermessungen wurden insgesamt 2980 Fahrer beanstandet. Etwa die Hälfte von diesen war so schnell unterwegs, dass eine Anzeige die Folge war. Der „Spitzenreiter“ innerorts war ein Autofahrer, der in einem Tempo-30-Bereich in Baar-Ebenhausen mit 92 Stundenkilometern unterwegs war. Außerorts schoss ein Autofahrer den Vogel ab, der mit 174 Sachen über die B300 bei Reichertshofen bretterte. Innerorts krachte es im vergangenen Jahr 556 Mal, außerhalb geschlossener Ortschaften wurden 700 Unfälle registriert.

Als positiv wertet es der Geisenfelder Polizeichef, dass es im gesamten Jahr nur zu drei Schulwegunfällen mit drei Leichtverletzten kam. Dies sei sicherlich auch dem ehrenamtlichen Einsatz der Schulweghelfer zu verdanken, sagt Wallner, dem aber noch eine andere Zahl aus der Jahresstatistik ins Auge sticht: die fast 500 Wildunfälle, die sich 2022 im nördlichen Landkreis Pfaffenhofen ereigneten.

„Seit zehn Jahren liegt diese Zahl im Bereich der PI Geisenfeld konstant über 400“, sagt Wallner, der deshalb an die Autofahrer appelliert, in Waldbereichen ihr Tempo anzupassen. Der mit Abstand größte Anteil solcher Unfälle ging auch im vergangenen Jahr auf das Konto von Rehen mit fast 400 Beteiligungen. In 60 Fällen waren Hasen in Karambolagen verwickelt, in nur fünf Fällen Wildschweine. Unfallfluchten wurde 212 registriert, 23 mehr als im Vorjahr. 76 Fälle konnten geklärt werden, was einer Aufklärungsquote von etwa 35 Prozent entspricht.

kog