Gegründet am 20. Juni 1896
Mit Steiger und Signalist zum Brandort

Blick in die Geschichte der Feuerwehr Mühlbach-Schweinkofen – Am 17. und 18. Juni wird groß gefeiert

02.06.2023 | Stand 15.09.2023, 22:28 Uhr

Im Jahr 1974 schaffte eine Jugendgruppe der Feuerwehr Mühlbach-Schweinkofen ein Leistungsabzeichen. Fotos: Patzelt (Repro)

Die Feuerwehr Mühlbach-Schweinkofen feiert am Samstag, 17. Juni, und Sonntag, 18. Juni, ein großes Festwochenende.

Am Samstag erhalten das neue Feuerwehrhaus am Ortsende in Richtung Riedenburg und das Feuerwehrauto den kirchlichen Segen. Ein weiterer Höhepunkt wird die Gründung einer Kinderfeuerwehr am Sonntag.

Aus diesem besonderen Anlass lohnt sich ein Blick in die Geschichte der Mühlbach-Schweinkofener Wehr. Auf einem Schriftstück des Königlichen Bezirksamts Beilngries ist das Gründungsdatum einer Feuerwehr in der Gemeinde Mühlbach mit dem 20. Juni 1896 angegeben. Der offiziellen Gründung der Feuerwehr Mühlbach-Schweinkofen war jedoch bereits ein längerer Briefwechsel vorausgegangen. Das erste Schreiben, das in der Chronik der Wehr enthalten ist, stammt vom 3. April 1889. Es heißt darin: „In der Gemeinde Mühlbach ist zweifelslos eine genügende Anzahl tüchtiger, gutgesinnter Einwohner vorhanden, welche sich der Gründung einer freiwilligen Feuerwehr gegenüber keineswegs ablehnend verhalten würden.“

Die ersten Wahlen im Gründungsjahr brachten folgendes Ergebnis: Lehrer Krempl (Kommandant), Müller Schechinger (Schriftführer), Köglmayer (Zugführer der Löschmannschaft) und Dietl (Zugführer der Steiger). Am 24. August 1896 gehörten der Feuerwehr schon 39 Mitglieder an.

Pferde zogen dieSaug-Druckpumpe

Bereits 14 Jahre vor der offiziellen Gründung der Feuerwehr, also 1882, hatte die Gemeinde eine Saug-Druckpumpe gekauft, die von Pferden gezogen wurde. Schweinkofen erhielt eine identische Spritze im Jahr 1905. Zur Brandbekämpfung war in Mühlbach an der Kirchhofmauer unter einem Vordach eine acht Meter lange Feuerleiter mit Anlegeholmen angebracht. Die gleiche Leiter besaß auch Schweinkofen. Sie befand sich unter einem Flügeldach am Gebäude gegenüber dem Gotteshaus.

An der Spitze der Mannschaft stand damals der Kommandant mit dem Adjutanten, der Zugführer mit Stellvertreter, der Spritzmeister, der Steiger mit Ersatzmann und der Spritzenmann. Zum Zug gehörten noch der Signalist mit seinem Horn, ein Sanitäter mit Bereitschaftstasche und einige Ordnungshüter, die aufpassen mussten, dass dem „Brandleider“ nichts abhandenkam und Neugierige nicht zu nahetraten. Im Ersten Weltkrieg fielen elf junge Männer aus den Reihen der Feuerwehr. Die erste Fahne wurde 1930 zum Preis von 420 Reichsmark gekauft. Die Weihe fand am 18. Mai 1930 mit einem großen Fest statt. Auch der Zweite Weltkrieg forderte von der Feuerwehr große Opfer: 23 Männer kehrten nicht mehr in ihre Heimat zurück.

Im Jahr 1958 schaffte die Gemeinde eine neue T-S8-Spritze an und sechs Jahre später einen Anhänger mit Ausrüstung. Unter dem Kommandanten Andreas Eigenseher erwarb eine Löschgruppe das erste Leistungsabzeichen in Bronze. Im Jahr 1974 erhielten die jugendlichen Mitglieder der Feuerwehr Mühlbach-Schweinkofen das Jugend-Leistungsabzeichen.

Die Urkunden an die Jugendlichen überreichte der damalige Ministerpräsident Alfons Goppel im Dietfurter Rathaus. Im Jahr 1981 kaufte man zum 85-jährigen Gründungsfest eine neue Fahne zum Preis von 7500 Deutsche Mark. Die Weihe und die damit verbundenen Feierlichkeiten dauerten vom 26. bis 28. Juni 1981. 96 Vereine nahmen daran teil.

Früherer BürgermeisterHengl war der Schirmherr

Gefeiert wurde natürlich aus das 100-jährige Gründungsfest. Zu diesem Zeitpunkt gehörten der Feuerwehr Mühlbach-Schweinkofen 126 Mitglieder an. Die Feierlichkeiten fanden vom 28. bis 30. Juni 1996 statt. Als Schirmherr fungierte der damalige Dietfurter Bürgermeister Alois Hengl. Vorsitzender des Feuerwehrvereins war Johann Ferstl, der Kommandant Anton Heinrich und sein Stellvertreter Michael Heinrich. Die Patenschaft hatten die Feuerwehren Eutenhofen und Dietfurt übernommen.

pa