Patenbitten in Erggertshofen
Feuerwehr Eutenhofen besteht den Test

02.05.2024 | Stand 02.05.2024, 14:46 Uhr

Beim Patenbitten der Feuerwehr Eutenhofen in Erggertshofen mussten auch mehrere Aufgaben erfüllt werden, darunter das berüchtigte Holzscheitlknien. Fotos: Sturm

Die Feuerwehr Eutenhofen feiert vom 16. bis 18. Mai 2025 ihre Gründung vor 125 Jahren. Deshalb haben sich die Feuerwehrleute zu Fuß auf den rund drei Kilometer langen Weg zum Domizil der Feuerwehr Erggertshofen in Wolfertshofen gemacht und die befreundete Wehr um die Übernahme der Patenschaft für das Jubiläumsfest gebeten.

Die Feuerwehren aus dem zur Großgemeinde Dietfurt gehörenden Dorf Eutenhofen und aus dem Breitenbrunner Ortsteil Erggertshofen verbindet seit vielen Jahrzehnten eine enge Freundschaft. Schon zum 100. Geburtstag der Eutenhofener Ortswehr standen die Kameraden aus Erggertshofen als Paten parat.

Nun marschierten gut und gerne 70 Personen, darunter 14 Festdamen in ihren weinroten Shirts, aus Eutenhofen zum Feuerwehr- und Dorfhaus in Wolfertshofen. Mitgebracht hatten sie ihre Tragkraftspritze und viel gute Laune. Am Ortsrand wurde die Delegation feierlich von den Wehrleuten aus den Dörfern der ehemaligen Gemeinde Erggertshofen empfangen. Angeführt von den Musikanten der Gruppe de 5blousadn6 und begleitet vom rhythmischen Klatschen unzähliger Hände führte der ellenlange Zug, an dem auch die Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) aus Breitenbrunn und Bernd Mayr (FW) aus Dietfurt teilnahmen, zum Platz vor dem Feuerwehrhaus. Dort hatten sich viele Zuschauer eingefunden. Mit dabei waren Kreisbrandrat Jürgen Kohl und Kreisbrandinspektor Christoph Knappe.

Das Patenbitten ist ein uraltes Brauchtum. Alle, die es in Wolfertshofen verfolgten oder selbst mitten drin waren im Geschehen, hatten ihren Spaß daran. Zunächst begrüßten der Vorsitzende der Feuerwehr Erggertshofen, Manfred Karg, Kommandant Michael Schultes und das gesamte Führungsteam die Fahnenabordnung der Bittsteller mit den Worten „Ja wer kommt denn da daher, die Eutenhofener Feuerwehr.“ Auf die Frage, was sie denn hierher führe, brachten der Eutenhofener Vorsitzende Sebastian Amler, Kommandant Michael Eichenseer, Vize-Kommandant Josef Amler und Kassiererin Maria Meier ihr Anliegen vor: „Wir stellen uns heute bei euch vor, weil im nächsten Jahr unser Jubiläumsfest ansteht. Aber das schönste Fest taugt nichts, ohne einen Patenverein. So bitten wir euch voller Freude und voller Stolz darum, dass ihr wieder unseren Patenverein macht.“ Zur Bekräftigung des Anliegens kniete sich das Quartett auf ein Holzscheit und der Vorsitzende lud die Freunde aus Erggertshofen zum Besuch des Feuerwehrfestes in Eutenhofen ein.

So einfach wollten es die Erggertshofener Wehrleute ihren Kameradinnen und Kameraden aus Eutenhofen dann aber doch nicht machen. Sie mussten zunächst einen Test bestehen und dabei Kondition, Geschicklichkeit, Wissen und Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen. Erste Aufgabe war es, mit gleichzeitigem Pusten durch einen Schlauchverteiler, einen Luftballon zum Platzen zu bringen. Danach galt es Fragen zur Geschichte der Feuerwehren Erggertshofen und Eutenhofen zu beantworten, beispielsweise wie viele Mitglieder die Feuerwehr Erggertshofen hat. Derer sind es übrigens genau 100. Die Gaudi erreichte ihren Höhepunkt, als die Gäste mit Hilfe von Pappbechern Wasser aus einer Tonne entnehmen, eine Kübel-Spritze damit befüllen, einen Löschangriff aufbauen und in einem Saugtrog durch ein langes Spalier an Menschen fahrend, Flammen in einer Feuerschale löschen mussten.

Alle Aufgaben wurden zur besten Zufriedenheit der Gastgeber erledigt. Für die verkündete der Vorsitzende Karg das einstimmige Votum, dass alles mit Bravour gemeistert worden sei. Die Besiegelung der Patenschaft wurde noch lange gefeiert. Das Jubiläumsfest der Feuerwehr Eutenhofen kann kommen.

swp