Dietfurt
Bürgermeister Bernd Mayr sieht schwierige Zeiten auf Dietfurt zukommen

20.12.2023 | Stand 20.12.2023, 14:46 Uhr

Zur letzten Sitzung des Jahres hat sich der Dietfurter Stadtrat kurz vor Weihnachten getroffen. Foto: Kirschner

Der Weihnachtfriede war spürbar und fast schon greifbar bei der letzten Sitzung des Dietfurter Stadtrats. Themen, die zu Diskussionen hätten auslösen können, fehlten auf der Tagesordnung. Den größten Teil der gut 30-minütigen öffentlichen Sitzung nahm der Jahresrückblick von Bürgermeister Bernd Mayr (FW) ein.

Zwei Bauvoranfragen einstimmig abgelehnt

Zunächst lagen dem Gremium zwei Bauvoranfragen vom jeweils gleichen Antragsteller vor zur Errichtung von zwei Wohnhäusern bei Vogelthal. Beide wurden einstimmig abgelehnt, da sie im Außenbereich liegen und dort auch die Erschließung nicht gesichert ist.

Ebenfalls einstimmig erhielt der TSV Dietfurt die Erlaubnis zum Aufstellen eines so genannten Seecontainers auf dem Areal der Grund- und Mittelschule. Bislang, so Mayr, wurde Material des Sportvereins in der Garage beim Sportheim aufbewahrt. Dort soll künftig wieder das Fahrzeug des TSV stehen, nachdem an ihm Radmuttern gelockert wurden, was zu gefährlichen Situationen hätte führen können. Nach einem Vertrag zwischen dem TSV und der Stadt müssen jegliche Veränderungen auf dem Schulgelände genehmigt werden. Dass der Container nicht gerade eine Augenweide sei, war allen klar, noch dazu wo er am vorgesehenen Standort von allen Seiten einsehbar sei. Warum es ausgerechnet ein Container sein müsse, wurde gefragt.

An dem Argument, dass er am billigsten, am einfachsten aufzustellen und auch wieder zu entfernen sei, viel Platz biete und absolut dicht, kam keiner vorbei. Doch soll der Container entweder mit Holz verkleidet und/oder eingegrünt werden.

„Hinter uns liegt ein ebenso ereignisreiches wie aufregendes Jahr“. leitete der Rathauschef seine Jahresbilanz ein. Nachdem Corona seine Schrecken weitgehend verloren habe, schwere Krankheitsverläufe eher selten geworden seien, sei die Welt nicht zur Normalität zurückgekehrt. Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten hätten auch die europäische Friedensordnung schwer erschüttert. Schlagwörter wie Energiewende oder Heizungsgesetz hätten Politik und Gesellschaft in diesem Jahr gleichermaßen beschäftigt und wie das Milliardenloch im Haushalt. „Diese Krisen werden auch uns treffen“, schwor Mayr den Stadtrat auf schwierige Zeiten ein. Schon im kommenden Jahr seien Kürzungen zu erwarten, an den Haushalt 2024 werde man mit äußerster Bedacht herangehen müssen.

Dann warf er einen Blick zurück. Mit der Ausweisung von Vorrangflächen für Windenergie auf rund zwei Prozent der Gemeindefläche habe man die Vorgaben erfüllt, der Plan liegt aktuell zur Genehmigung im Landratsamt. Die Ortsversammlungen in den am meisten betroffenen Ortschaften Zell, Schweinkofen und Eutenhofen seien konstruktiv verlaufen. Und auch bei den Flächen für Solarparks sei man gut dabei. „Wir werden nicht mehr alle Bauplätze verkaufen können“, leitete er zum nächsten Thema über, der Bereitstellung von Bauplätzen. Hainsberg sei fast fertig und neue Baugebiete entstehen in Töging und Ottmaring. Auch hier habe sich die wirtschaftliche Situation gewandelt. Mit dem Dank an die Stadträte und seine Stellvertreter, an die Ortssprecher und an alle, die bei der Stadt angestellt sind, für die gute und konstruktive Zusammenarbeit, beendete Mayr seine Rede.

Ein Schokonikolaus für die Fraktionen

„Wir haben das ganze Jahr einstecken müssen, jetzt wollen wir einmal an die anderen Fraktionen austeilen“, ergriff FW-Sprecher Tobias Leidl abschließend das Wort. Jeder Stadtrat, der nicht den Freien Wählern angehört, erhielt von ihm zum Abschluss des Sitzungsjahres einen Schokoladen-Nikolaus.

Es folgte ein kurzer nicht öffentlicher Teil, der wiederum überging in das Jahresabschlussessen in einer Gaststätte der Großgemeinde Dietfurt.

uke