Kirchenkonzerte in Pobenhausen
Warum Sepp Hartl seit Jahren Musikschmankerl in Pobenhausen organisert

10.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:36 Uhr |

Sepp Hartl auf dem Kalvarienberg neben der Kirche, in der die Konzerte jedes Jahr stattfinden. Foto: T. Floerecke

Er ist derjenige, der das kulturelle Leben am Pobenhausener Kalvarienberg hochhält: Sepp Hartl, unter anderem Vorsitzender des Vereins Freunde der Kultur in Karlskron. Gerade hat er wieder eine vierteilige Kirchen-Konzertreihe beendet. Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt er, was ihn immer wieder antreibt und wie es weitergeht.

Herr Hartl, wie fällt Ihr persönliches Resümee aus?
Sepp Hartl: Absolut positiv, es hätte nicht besser laufen können. Einfach traumhaft. Für mich war es persönlich seit Beginn im Jahr 2010 heuer ganz besonders.

Was war so besonders?
Hartl: Die Atmosphäre insgesamt in der Kirche und drumherum auf dem Kalvarienberg, das Wetter, die Künstlerinnen und Künstler. Und natürlich, dass die Kirche jedes Mal sehr gut besucht war. Wenn nachher viele Leute sogar bis abends dableiben und draußen vor der Kirche an den Stehtischen bei Häppchen und Getränken ins Gespräch kommen, dann ist das schon schön.
Wie viele Gäste hatten Sie insgesamt?
Hartl: Zwischen 80 und 150 jeden Sonntag. Da waren immer alle Sitzplätze belegt. Und wir haben bestimmt 30 bis 40 Stammgäste, die zu jedem Konzert zu uns auf den Kalvarienberg kommen. Das finde ich besonders toll. Einige davon sind sogar Mitglied in unserem Förderverein der Freunde der Kultur in Karlskron geworden und unterstützen die Konzertreihe zusätzlich mit Spenden.

Sie, Rita Höhnl und alle anderen Mitstreiter machen sehr viel ehrenamtlich, aber Sie haben natürlich auch Ausgaben.
Hartl: Ganz klar. Es muss auch finanziert werden. Gagen und Unkosten fallen da schon an. Die Künstlerinnen und Künstler kommen natürlich nicht umsonst, auch wenn sie ihre Musik lieben. Das sollen sie auch nicht. Wenn zum Beispiel ein Ensemble mit mehreren Streichern auftritt, dann kostet das auch was.

Wie war Ihr Eindruck, wie die Konzerte bei den Musikern angekommen sind?
Hartl: In den Gesprächen habe ich erfreulicherweise tatsächlich nur Positives vernehmen können. Alle waren beeindruckt von der Atmosphäre hier am Kalvarienberg und auch von der Organisation. Zum Beispiel hat der Bernhard Kohlhauf aus Ruhpolding mit seinem Ensemble und den barock-klassisch-bayrischen Festklängen während des Auftritts vor dem Publikum ganz locker gesagt, dass er es nicht oft erlebe, dass nicht nur vor Ort, sondern auch im Vorfeld alles so hervorragend organisiert gewesen sei. So etwas freut uns.

Die Konzerte dauern für gewöhnlich eine Stunde. Warum eigentlich nicht länger?
Hartl: In der Kürze liegt die Würze (lacht). Das ist in etwa die Dauer eines Gottesdienstes. Nach meinem Eindruck fahren wir ganz gut damit. Und wenn die Leute danach rausgehen und voller Freude sagen, wie schnell es doch zu Ende war, dann ist das für ein Kirchenkonzert optimal in meinen Augen.

Sie haben ja heuer wieder eine enorme Bandbreite an Musik auf den Kalvarienberg gebracht. Wie würden Sie diese Bandbreite beschreiben?
Hartl: Für jeden, dem diese Art der Musik grundsätzlich gefällt, ist etwas dabei: von Barock bis zur modernen Musik. Wir hatten auch schon ein Open Air mit einer Gruppe aus Pfaffenhofen mit neuen geistlichen Liedern und Gospel. Beim vierten und letzten Konzert, mit drei Formationen aus dem Umkreis, mit den Weicheringer Dorfsängern, der Schanzer Ziach- und Saitenmusi und dem Trio Maier-Zäch, war der Fokus auf Volksmusik gelegen.

Die Vorbereitungen für das nächste Jahr laufen wahrscheinlich schon, oder?
Hartl: Nach dem Konzert ist vor dem Konzert. Die Termine für 2024 stehen schon fest, sie finden vom 2. bis 23. Juni statt. Wir versuchen immer, dass wir ziemlich bald nach Pfingsten anfangen und fertig sind, wenn die größeren Stadt- und Kulturfeste in der Region anstehen.

Dürfen Sie schon was verraten?
Hartl: Wir machen wieder das Geburtstagskonzert zum Jahrestag der Orgelweihe. Die Zusagen der angefragten Künstlerinnen und Künstler sind überwiegend auch schon da.

Zum Beispiel?
Hartl: Von der Ingolstädter Harfenistin Beate Fürbacher. Und vom Trio Tradler-Brandner-Zeiser mit Trompete, Cello und Harfe aus dem Raum Traunstein. Die drei kommen dann schon zum dritten Mal hierher, denen gefällt es bei uns auch ziemlich gut. Und das freut uns natürlich.

SZ



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