Von den Toten lernen
Wanderausstellung „Echte Körper“ macht in Neuburg Station

22.04.2022 | Stand 23.09.2023, 1:51 Uhr

Rund 200 plastinierte menschliche Körper werden in der Wanderausstellung in Neuburg zu sehen sein. Foto: Mobile Ausstellung

Von Eleonore Wöhrle

Bis vor wenigen Jahren war der Blick auf tote Körper und das Erforschen der anatomischen Beschaffenheit ausschließlich das Vorrecht von Medizinern in den Sektionssälen der Universitäten. Die Erfindung der Plastination und Präsentation der Exponate in öffentlichen Ausstellungen ermöglicht es nun der Allgemeinheit, Einblicke in den menschlichen Körper zu bekommen. Dazu will auch die Ausstellung „Echte Körper – Von den Toten lernen“ beitragen, die vom 6. bis 8. Mai im Gasthaus Rennbahn in Neuburg Station macht.

„Wir touren seit sieben Jahren durch Deutschland und auch durch Belgien, Holland und Dänemark“, erzählt Alicia Spindler, Sprecherin der Ausstellungsmacher aus der Nähe von Schwerin. Die Schau sei nicht zu verwechseln mit der Ausstellung „Körperwelten“, die vor einigen Jahren zu sehen war. „Wir sind vom Prinzip her dasselbe, aber wir sind nicht die Körperwelten“, erklärt Spindler. „Bei uns geht es mehr um die Medizin.“ Die Ausstellung vermittelt anhand einer umfangreichen wissenschaftlichen Sammlung von rund 200 anatomischen Exponaten, bestehend aus konservierten menschlichen Körpern, Skeletten, Gliedmaßen, Organen, Organblöcken, Funktionssimulatoren, Tastmodellen und Moulagen medizinisches Wissen an interessierte Besucher. Ausführliche Erklärungen, Multimediavorführungen und Lehrtafeln zu allgemeinen und spezifischen Themen des menschlichen Körpers dienen neben den Exponaten der Wissensvermittlung.



Die Ausstellung biete Schülern und Lehrern ein umfangreiches Bildungsangebot und befasse sich mit sämtlichen lehrplanrelevanten Themen der Klassenstufen sechs bis zwölf, so Spindler. Sie leiste außerdem einen wesentlichen Beitrag zur Weiterbildung in medizinischen Berufen.

Themenschwerpunkte sind das Skelett und der Bewegungsapparat, das Gehirn und Nervensystem, die Geschlechtsorgane, Herz und Blutkreislauf, Nieren und Harnwege, das Verdauungssystem, die Sinnesorgane, Atemwege und Lunge. Darüber hinaus wird die Gelegenheit geboten, sich ausführlich mit den Themen Organspende, Krebs, Aids, Alkohol und Nikotin auseinander zu setzen.

Die Ausstellung im Festsaal des Gasthauses ist vom 6. bis 8. Mai täglich von 11 bis 18 Uhr zu sehen. Es werden keine Führungen angeboten. Tickets gibt es nur an der Ausstellungskasse vor Ort. Für Erwachsene kosten sie 15 Euro, für Schüler, Auszubildende und Studenten zehn Euro und für Kinder bis sechs Jahre fünf Euro.

DK