Neuburg
Von Wirtschaftskrise bis Campus – Versammlung der CSU Neuburg

Versammlung der CSU Neuburg: OB Gmehling blickt sorgenvoll voraus, betont aber die Erfolge für die Stadt

25.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:55 Uhr
Josef Heumann

Echte Aktivposten: CSU-Ortsvorsitzender Matthias Enghuber ehrte Werner Hommel und Otto Tauber (von links) für 50-jährige Mitgliedschaft bei den Neuburger Christsozialen. Foto: Heumann

Von Josef Heumann

Neuburg – Mitgliederversammlung der Neuburger CSU – und die Weltpolitik ist dabei. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling wurde am Donnerstagabend zwar für seine 20 Jahren im Rathaus der Renaissance-Stadt geehrt. Aufhorchen ließ aber eher, dass er die örtliche Partei und die Bevölkerung auf schwere Zeiten einstellte. Denn die Zukunft werde auch für die Kommunalpolitik eine Herausforderung.

Es werde schon in naher Zukunft ganz erhebliche Abstriche geben. Gmehling gab sich überzeugt: „Wir steuern auf die größte Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg zu.“ In der Folge würden auch soziale Spannungen nicht ausbleiben. Die Kommunen spürten wirtschaftliche Einbrüche mit als erste, etwa wenn Gewerbesteuern wegbrechen, erklärte Gmehling. Und: Viele Arbeitsplätze sind vom Gas abhängig, „das macht man sich in guten Zeiten gar nicht so bewusst, aber drohen uns möglicherweise Hunderte Arbeitslose?“

Von ganz ähnlichen Verschiebungen berichtet auch CSU-Ortsvorsitzender Matthias Enghuber. Wurde vor zwei Jahren noch vornehmlich von Zielen und Wünschen gesprochen, stünden plötzlich Preis-Stabilität und Arbeitsplatz-Sicherheit im Vordergrund. Daran, so der Landtagsabgeordnete, der an seiner erneuten Aufstellung als Kandidat nicht zu zweifeln braucht, wird sich auch der nächste Wahlkampf orientieren müssen. Wie es mit „unserer Gesellschaftsordnung, mit der sozialen Marktwirtschaft weitergeht.“

CSU sieht eigene Arbeit positiv

Spätestens da jedoch kehrt der gewohnte Partei-Ton wieder zurück. Selbstredend fühlt sich die Partei, so Enghuber, in Neuburg bestens aufgestellt, und nimmt einige kommunalpolitische Erfolge als eigenen Erfolg in Anspruch. Schließlich, der Beifall der 40 im Schützenheim in Sehensand anwesenden Parteimitglieder ist Enghuber sicher, sei die CSU „die letzte noch existierende und funktionierende Volkspartei.“

Und spätestens da kommen OB und Landtagsmitglied endgültig überein, wenn sie auf Neuburger Erfolge zu sprechen kommen. Dass man heute Hochschul-Standort ist, habe laut Gmehling „zu 95, nein 98 Prozent mit der CSU zu tun, da gibt’s gar kein Vertun. Ohne Horst Seehofer gäbe es den Campus nicht.“ Ähnlich wichtig sei Seehofers Zutun für Osttangente und zweite Donaubrücke gewesen, „unser größtes Infrastruktur-Projekt“, sagte das Stadtoberhaupt.

Auch andere Themen kamen zur Sprache: Die Nahwärme etwa, von Gmehling stets mit dem Prädikat „Leuchtturmprojekt“ versehen. Oder das Paketzentrum in Weichering, wo man die Sorgen der Maxweiler deutlich kommuniziere. Und dann jüngst die Schenkung des Nachlasses der Künstlerin Josy Meidinger an die Stadt.

Parteiintern scheint derweil alles zum Besten. Bei den Mitgliedern, aktuell 280 im Ortsverband, gibt’s vermehrt auch jugendlichen Nachwuchs. Die Parteikasse ist für die nächsten Wahlkampfrunden gerüstet, das Vermögen des Ortsverbandes beläuft sich, so Schatzmeister Roland Habermeier, aktuell auf 27 000 Euro. Für die im Herbst anstehenden Stimmkreisversammlungen wurden die 19 dem Ortsverband zustehenden Delegierten gewählt. Es wurden Christian Braun, Heinz und Matthias Enghuber, Bernhard Gmehling, Maximilian Götz, Fritz Goschenhofer, Roland Habermeier, Otto Heckl, Wolfgang Holzbrecher, Alfred Hornung, Gabriele Kaps, Dennis sowie Klaus Lindner, Benjamin Machel, Sebastian Mahr, Fritz Müller, Alexandra Plenk, Reinhard Reißner und Peter Segeth.

Ehrungen:



20 Jahre Mitglied in der CSU Neuburg: Holger Dietsch, Josef Gensberger, Roland Habermeier, Ralf Klipphahn, Paul Leikam, Irena und Robert Oettel und Rüdiger Vogt.

30 Jahre: Richard Hartmann und Peter Maul.
40 Jahre: Ursula Benner-Hiertmeier, Otto Böhm, Günter Hahlborn und Heinz Scharl.
50 Jahre: Johann Fischer, Heinz Hohenester, Werner Hommel, Franz Mändl, Ernst Lettenmayer, Jürgen Rutz, Maximilian Rucker und Otto Tauber.

DK