Karlshuld
Viel los bei den Erlebnistagen

Im Haus im Moos gab es am Wochenende jede Menge zu entdecken

26.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:52 Uhr

Zwei Wisent-Experten unter sich: Fred Widmann, der täglich für seine Herde da ist, und Vorgänger Schorsch Filsmeier. Foto: Heumann

Kleinhohenried – Bei den Erlebnistagen im Haus im Moos gab es für Kinder jede Menge zu entdecken. Gleich zum Start der Route warten schon Kasperl und Seppel auf die Kleinen. Ein vorwitziger Wachtmann hat es da auf vermeintlicher Verbrecherjagd besonders wichtig. Geschieht ihm ganz recht, dass eine Hexe ihn in einen Schnittlauch verwandelt.

Das kann jetzt aber leicht ganz gefährlich werden, hat gleich daneben die Kräuter-Frau Jutta Köstler ihr Quartier aufgeschlagen. Aus Schnittlauch was Köstliches anzurichten, gehört da bestimmt zu ihren leichtesten Übungen. Ein bisschen raffinierter und im Grunde doch so simpel ist dann schon, was man bei dem Kräuterweiberl ganz moderner Prägung alles lernen kann.

Apropos Hexe. Fertigt da, wieder nur ein paar Hausnummern in dem imaginären Moos-Dorf weiter, ein mit seinem prächtigen weißen Bart echt etwas geheimnisvoll sich anmutender Mann nicht tatsächlich „echte“ Hexenbesen an? Nachfrage gibt es auch. „Endlich kann ich wieder fliegen“, war gerade noch zu hören – und weg war sie. Fast so auf jeden Fall, ihr Mann muss den Besen nur noch rasch zahlen. Gibt glatt einen Abschlag, sicher ist sicher, niemand will sich’s da verscherzen, nach so einer Begegnung.

Der Besenbinder ist nicht allein. Auch anderes Handwerk ist vertreten, wie es einst daheim war im Moos. Frauen warten mit Handgestricktem, Selbstgehäkeltem auf. Für eine Tour zünftiger Blasmusik muss man gar nicht weit gehen, im Rosinger Hof gleich beim Eingang zu dem zweitägigen Erlebnis-Parcours spielen die Feichtlesberger Musikanten auf. Weiter im Innern des Areals gibt’s Natur pur zu erleben, am Bienenhaus wie am Wiesenteich. Sind die Hühner beim Öxler-Hof die Ruhe in Person, zeigen sich die drei Gänse wenig später momentan richtig aufgekratzt.

Das ist es natürlich praktisch, mit dem ersten Besucherpulk an diesem Nachmittag werden zeitgleich auch die Wisent-Mädels gefüttert. Wie viele von ihnen schon tragen? So genau weiß es selbst Fred Widmann, ihr Betreuer, nicht, „bei diesen Tieren ist das schwer zu sagen.“ Eine Entdeckungsreise für sich ist schon der Weg dorthin. Den Erfolg sieht man rasch, wenn beidseits des gepflegten Spazierwegs die Natur sich selbst überlassen wird. Und natürlich geht der Blick jetzt nach oben. Wie geht es den vier Jungstörchen, die jüngst die Mama verloren haben, jetzt vom Vater allein versorgt werden müssen. „Sie schlagen sich prächtig“, sagen die, die sie täglich im Auge haben. Ist die Historie hier im Haus im Moos überall zum Greifen, ist aber auch die Zukunft vertreten. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft informiert, wie Moor-Erhalt und Wirtschaftlichkeit im Moos sich durchaus in Einklang bringen lassen, der Donaumoos-Zweckverband ist längst auf diesen Zug aufgesprungen.

jfh