Neuburg-Schrobenhausen
Was passiert, wenn kein Strom mehr da ist: Vorbereitung auf die nächste Katastrophe

Vortrag für Landratsamt, Gemeinden und Bundeswehr zum Thema „Blackout“

21.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:28 Uhr

Landrat Peter von der Grün war zufrieden mit dem Themenabend „Blackout“. Foto: Janda, DK-Archiv

Von Sebastian Hofmann

Neuburg – Krisen gibt es für die Kommunalverwaltungen seit mehr als zwei Jahren genug zu bewältigen. Nichtsdestotrotz müssen die Behörden noch für andere Katastrophen gewappnet sein. Deshalb gab es am Dienstagabend im Landratsamt einen Vortrag unter dem Motto „Blackout“.



Einen Abend lang beschäftigten sich Vertreter des Amtes, der Kreisgemeinden und der Blaulicht-Organisationen damit, was zu tun ist, wenn über einen längeren Zeitraum der Strom ausfällt.

Viele Ursachen für Katastrophen



Die Idee eines solchen Themenschwerpunkts ist nicht neu, wie Landrat Peter von der Grün (FW) im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Bereits geraume Zeit habe man sich in seiner Behörde mit dem Gedanken getragen, die Sinne für Zwischenfälle, bei denen der Strom flächendeckend ausfällt, zu schärfen. Denn Ursachen für solche Katastrophen gebe es beispielsweise mit großen Unwettern, durch Kriege oder auch Cyberattacken ja einige. Bislang hatten allerdings die die tatsächlichen Krisen verhindert, dass man tiefergehend am Vortrag planen konnte. Umso zufriedener zeigte sich von der Grün über den Fachvortrag, den Sandra Kreitner, Notfall- und Krisenmanagerin aus dem Kreis Weilheim-Schongau, am Dienstagabend im Landratsamt halten konnte. Die Fachfrau war auf Einladung der Bundeswehr nach Neuburg gekommen, die bei der Gestaltung dieses Projektabends eng mit der Behörde kooperierte.

„Wir hatten über 80 Teilnehmer und mit den Kommunen, der Bundeswehr und den Blaulichtorganisationen alle wichtigen Beteiligten dabei“, so von der Grün. Wichtige Erkenntnisse seien den Worten des Kreischefs zufolge gezogen worden. So sei grundsätzliches Verständnis dafür entwickelt worden, welche Szenarien es für flächendeckende Stromausfälle gibt. Es sei auch darum gegangen, ein Bewusstsein zu schaffen, dass im Katastrophenfall durch den Ausfall der Kommunikation in kleinen Strukturen gehandelt werden muss. „Wir wollten die Gemeinden dadurch animieren, eigene Notfallpläne zu entwickeln“, berichtet Landrat von der Grün. Weiter ging es darum, dass in den Kommunen wohnortnahe Anlaufstellen für derartige Fälle geschaffen werden, die mit Notstrom betrieben werden und Kranken, Alten und Kindern geholfen werden kann.

„Wir sehen uns da ein bisschen als Vorreiter“



An den Vortrag schloss sich, so von der Grün, zudem ein kleiner Workshop an, in dem gemeinsam Lösungen erarbeitet werden sollten. Die Resonanz auf den Themenabend sei sehr gut gewesen, viele Teilnehmer hätten sich dankbar gezeigt, berichtete der Landrat. Es seien auch Vertreter des Katastrophenschutzes aus den Landratsämtern in Eichstätt, Pfaffenhofen und von der Stadt Ingolstadt dabei gewesen, so dass der Abend der gesamten Region 10 etwas gebracht habe. „Wir sehen uns da ein bisschen als Vorreiter“, so von der Grün.

Wie Matthias Hentschel, Sachgebietsleiter für öffentliche Ordnung und Sicherheit am Landratsamt, berichtet, gehe man in Sachen Notfallkommunikation Schritte in die Zukunft. So werde derzeit eine neue satellitengestützte Kommunikationseinheit getestet. Ist man damit im Katastrophenschutz in den kommenden Wochen zufrieden, werden sowohl das Landratsamt als auch die beiden Unterstützungsgruppen Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) mit diesen modernen Geräten, die eine Kommunikation in Notfällen ermöglichen, ausgestattet.

Für Landrat Peter von der Grün stellt der Themenabend eine „kickoff“-Veranstaltung dar. „Das war nur der erste Schritt. Wir wollen nun mit den Kommunen gemeinsam Strategien entwickeln, um für den Ernstfall gewappnet zu sein.“ Hentschel ergänzt, dass entsprechendes Material für die Gemeinden zur Verfügung gestellt werde und man auch vor Ort beraten wolle, damit man sich den lokalen Gegebenheiten widmen könne. „Wir müssen das Thema immer wieder auf den neuesten Stand bringen“, so der Fachmann.

DK