Schrobenhausen
Unterwegs mit dem grünen MdB Leon Eckert: Erst in die Schule, dann ins neue Büro

Der bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete eröffnet Büro in Schrobenhausen und besucht Gymnasium-Arbeitskreis

02.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:54 Uhr
Alfons Mayr
Manfred Schalk

Ausgelassene Stimmung: Zur Eröffnung seines Schrobenhausener Wahlkreisbüros traf der bündnisgrüne Bundestagabgeordnete Leon Eckert (r. stehend) zahlreiche Gäste. Darunter einige Stadtratsmitglieder sowie seine zukünftige Berliner Büroleiterin Maxi-Paula Schwarzbauer (2.v.l.). Eckert nahm sich viel Zeit für seine Gäste, ratschte, lachte und unterhielt sich mit ihnen nicht nur über Politik. Foto: M. Schalk

Mittags in die Schule und Fragen von Gymnasiasten beantworten, abends dann das eigene Wahlkreisbüro eröffnen: Der bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete Leon Eckert hat einen vollen Terminkalender. Schließlich umfasst sein Wahlkreis neben Schrobenhausen auch Pfaffenhofen und Freising.



Rund 30 Schülerinnen und Schüler warten im Schrobenhausener Gymnasium im Arbeitskreis Politik und Zeitgeschichte auf eine lebhafte Diskussion mit dem Bundestagsabgeordneten. Eckert gab seinen schulischen, beruflichen und politischen Werdegang preis. Nach dem Abitur machte er den Bachelor in Geschichte und Politik sowie in Technologie und Managementorientierter Betriebswirtschaftslehre. Daran schloss sich ein Masterstudium in Management und Technologie an. Bei der Bundestagswahl vor einem Jahr kandidierte der erst 26-jährige Eckert für den Wahlkreis, wo er mit 12,5 Prozent die drittmeisten Stimmen einheimste. Über die bayrische Landesliste der Bündnisgrünen zog er in den Bundestag ein.

Schwerpunkte Mobilität und Klimaschutz

Sein Hauptaugenmerk im Bundestag richtet Eckert auf den Katastrophenschutz, Klimaschutz und die Mobilität. Er Mitglied im Innenausschuss, im Rechnungsprüfungs-, Verkehrs- und im Haushaltsausschuss. Dem Rat der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt gehört er ebenfalls an. Da könne es schon mal vorkommen, dass bei einer Pflichtsitzung, die schon mal bis um 2 Uhr früh gehen könne, am nächsten Morgen eine erneute Anwesenheitspflicht bei einem seiner Resorts bereits um 7,30 Uhr gefordert sei. Natürlich engagiere er sich auch ehrenamtlich beim Zukunftsforum öffentliche Sicherheit, im Bürgerverein Freising zur Vermeidung von Lärm und Schadstoffbelastung, im Bund Naturschutz und im Aufsichtsrat der Bürgerenergiegenossenschaft Freising. Bei den Feuerwehren Weng und Eching sowie im Gemeinderat, im Kreistag Freising und als Dritter Bürgermeister von Eching möchte er sich einbringen. Mitglied der Bündnisgrünen ist er seit 2011.

Die Gymnasiasten wollten wissen, wie Eckert mit Problemen umgehe. Probleme zu erkennen sei oft gar nicht so schwierig, sagte der Politiker, sie zu bearbeiten, sich mit der Gegenseite auseinander zu setzen, um eine für alle Beteiligten eine einvernehmliche und annehmbare Lösung zu finden, sei die große Kunst der Gesprächsführung und meist gar nicht so einfach. Bei Kampfdebatten sei es sehr wichtig, dass man den Spagat zwischen Zusammenarbeit und Kompromiss hinbekomme. Zu Problemen könne es kommen, wenn eine Regierung sehr lange im Amt war und plötzlich von einer anders denkenden und arbeitenden Partei abgelöst werde.

Gymnasiasten fragen, Abgeordneter antwortet

Die Politiker würden vom Volk gewählt, nicht jedoch der gesamte Beamtenapparat, der an jedem Ministerium dranhänge. Die oft parteiorientierten Beamten, könnten nicht ausgetauscht werden, wenn plötzlich eine andere Partei an der Regierung sei, so Eckert weiter. Da könne es schon mal zu innenpolitischen Spannungen kommen. Beamte könne man nicht einfach kündigen, wenn der eine oder andere mit der neuen Partei nicht klar komme.

Eine Schülerin wollte wissen, was er gegen die enormen Preissteigerungen seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine unternehmen wolle und ob die Preise wieder fallen würden? Erst Corona, nun der Ukrainekrieg. Das verteuere das Leben sehr, so Eckert. Das wichtigste sei es, dass die Energiepreise stabilisiert werden könnten. „Aber auch wir selbst können und müssen etwas dagegen tun: Sparen ist angesagt“, meinte Eckert. Diese Krise werde nur gemeinsam gemeistert. Die Regierung sei nicht untätig. Viele gute Ansätze seien gemacht worden. Natürlich dauert es seine Zeit, es müsse zuerst durchdiskutiert werden, was sinnvoll sei und weiter helfe. Ob das dann alles so gerecht sei, so Eckert weiter, zeige sich oft erst im nachhinein. Fast zwei Stunden beantwortete Eckert Fragen der jungen Generation.

Neues Wahlkreisbüro am Lenbachplatz

An einem Altbau auf der gegenüberliegenden Seite des Rathaus-Denkmals in Schrobenhausen wehte ein kleiner grüner Banner am Fensterbrett. Leon Eckert weihte sein Schrobenhausener Wahlkreisbüro. Zeitweise drängten sich bis zu 40 Besucher in den Räumen. Unter den Gästen auch Bürgermeister Harald Reisner (FW) und einige Stadtratsmitgliedern. Eckert nahm sich viel Zeit für seine Gäste, ratschte, lachte und unterhielt sich mit ihnen nicht nur über politische Themen.

SZ