Von Karen Hanne
Der Status Quo beim Glasfaserausbau in Neuburg, den haben Telekom-Regiomanager Stefan Hanke und Wolfgang Bittl von der Telekom Technik am Donnerstag im Rathaus in Neuburg vorgestellt. Dabei beantworteten sie die Fragen von Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU), Gerhard Schoder (Grüne), Referent für Innovation und Digitales im Neuburger Stadtrat, und Ralf Rick, Rechtsdirektor der Stadt Neuburg.
Fast Hälfte der anvisierten Hausanschlüsse beantragt
„Natürlich interessiert uns der Stand der Dinge“, sagte Gmehling. Im Januar haben Vertreter der Stadt und die Deutsche Telekom eine Absichtserklärung unterschrieben. Diese beinhaltet, dass bis zum Frühjahr 2023 6250 Haushalte in der Ottheinrichstadt einen Glasfaser-Anschluss bekommen sollen. Die Telekom hat 1845 Grundstücke ausgemacht, die mit Glasfaser versorgt werden könnten. Ein halbes Jahr später berichtet Hanke: „Von den Hausanschlüssen sind bereits um die 800 beauftragt.“ Das entspreche knapp der Hälfte der anvisierten Grundstücks-Anschlüsse. „So 80 Prozent würden wir anstreben, das ist aus Erfahrung zu schaffen.“
Die Telekom erschließt einige Gebiete in der Neuburger Innenstadt eigenwirtschaftlich. Sie arbeitet eng mit den Stadtwerken zusammen. „Wir nutzen viel vorhandene Infrastruktur, die wir anmieten“, so Hanke. Teilweise sind bereits Leerrohre von den Stadtwerken verlegt worden, die die Telekom nun ohne großen Bauaufwand in Betrieb nehmen kann, es müssen nur noch die Glasfaserleitungen eingeblasen werden. Zudem können anstehende Baumaßnahmen genutzt werden, um gleichzeitig Glasfaser zu verlegen. Welche Straße wann dran ist, bestimmt allerdings nicht die Telekom, das legen die beiden beauftragten Baufirmen fest.
„Es wäre wichtig, dass möglichst viele Eigentümer jetzt den Anschluss beantragen, wenn die Oberflächen eh offen sind“, so Hanke. Aktuell sei das für Mieter und Eigentümer kostenlos und auch nicht an irgendwelche Verträge oder Telekom-Produkte gebunden. „Lieber bieten wir das jetzt kostenfrei an, anstatt dann im Nachhinein fünf Mal die Straße aufzureißen.“ Die Struktur der Leitungen sei auch so aufgebaut, dass nicht erst das gesamte Netz fertig sein muss, damit die Anschlüsse im Haushalt genutzt werden können. „Nächsten oder übernächsten Monat sind Produkte auf den Glasfaser-Anschlüssen eventuell schon buchbar“, stellte Bittl in Aussicht. Zudem arbeite die Telekom daran, die Leitungen für andere Anbieter freizugeben. „Ab Tag eins können Produkte von 1&1 genutzt werden. Vodafone und Telefonica-O2 kommen. Die Auslastung ist wichtiger als die Exklusivität“, sagte Hauke.
Infrastruktur ist wichtig für die Stadt Neuburg
Gmehling begrüßte das Engagement der Telekom, die sich von der Investition natürlich Einnahmen verspricht und bei den eigenen Vorverträgen auch gut im Plan liege. „Die Infrastruktur ist wichtig für uns als Stadt“, sagte Ralf Rick. Dass Glasfaser nicht nur für Institutionen, sondern auch für private Haushalte wichtig sind, hat die Pandemie mit Home-Office und Home-Schooling gezeigt. „Wenn man 100 Megabit pro Sekunde zahlt, kommen über Glasfaser auch 100 an“, versicherte Hauke. Bei Kupfer gebe es aus technischen Gründen oft Verluste. Das schnellste Paket, das die Telekom über Glasfaser anbietet, beinhaltet sogar 1000 Megabit pro Sekunde, sei aber eher für Unternehmen interessant.
Bis Ende 2023 sollen alle Arbeiten im öffentlichen Raum von Seiten der Telekom abgeschlossen sein. Auch Baulücken werden bei der aktuellen Planung berücksichtigt. Zu Beginn des Jahres war noch von Frühjahr 2023 die Rede, doch Planung und Organisation haben sich laut Hauke und Bittl etwas verzögert. Einen Hausanschluss können neben Grundstücks-Eigentümern auch Mieter beantragen. In in diesem Fall geht die Telekom dann auf den Eigentümer des Grundstücks zu. Wer Interesse an einem Anschluss oder allgemein zum Thema Glasfaserausbau hat, kann sich im Telekom-Shop in der Färberstraße in Neuburg, über die Hotline (0800) 3301000 – es gibt online auch einen Rückruf-Service – oder im Internet unter www.telekom.de/glasfaser informieren.
DK
Über den aktuellen Stand haben Stefan Hanke (l.) und Wolfgang Bittl von der Telekom informiert. Foto: Hanne
