Rohenfels
Symbolträchtige Einweihung

Rohrenfelser freuen sich bei Festakt gemeinsam über die neue Dorfmitte

25.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:44 Uhr
Josef Heumann

Mit heller Begeisterung jubelten auch die Kindergarten-Kleinsten dem örtlichen Großereignis entgegen. Foto: Heumann

Von Josef Heumann

Rohrenfels – Weg vom Asphalt, „umgestaltet hin zur Natur“ (Bürgermeisterin Manuela Heckl), wurde für Staatssekretär Roland Weigert hier ein Stück „attraktiver Lebensstandard“ geschaffen. Die Pfarrer wie ihn, den Politiker, freut das gelungene Ineinander bürgerlicher wie christlicher Werte: Am Sonntag nahm die gesamte Gemeinde Rohrenfels, mit ihr auch viel Prominenz, offiziell jetzt Besitz vom neugestalteten Kirchplatz. Die beste Nachricht des Tages brachte Felizitas Bauer vom für die Zuschüsse zuständigen Amt für ländliche Entwicklung mit: Auch für Wagenhofen sieht’s mit Geld aktuell recht gut aus.

Die Ansätze zur Umgestaltung der Kirchplätze in beiden Ortsteilen reichen bis ins Jahr 2011 zurück. Hier begann noch unter dem früheren Bürgermeister und Impulsgeber Wigbert Kramer die intensive Phase der Ideenbildung für ein gemeindliches Entwicklungskonzept, heraus kam als primärer Wunsch: Verbesserung und Stärkung der Ortsmitten. Ohne die aktive Mitwirkung des nun gebildeten Arbeitskreises, zeigt sich die Planerin überzeugt, sähe der Platz nicht so aus, wie er jetzt allgemein als gelungenes Beispiel einer Dorfsanierung angesehen wird.

Solche Mosaiksteinchen sind wichtig für die Entwicklung des ländlichen Raums, sagt Wirtschafts-Staatssekretär Roland Weigert. Beinahe die Hälfte der 700 000 Euro Kosten floss schließlich auch an Fördermitteln. Ein ausgesprochen glückliches Händchen bewies man nicht zuletzt bei der Wahl der Landschaftsarchitektin Franziska Burlefinger als angrenzenden Straßenraum wie den benachbarten Pfarrgarten einbeziehende Planerin. Bei der künstlerischen Ausgestaltung konnte man auf die heimische Größe Rainer Röschke zurückgreifen. Und auch wenn Röschke und Burlefinger, wie hieß es so schön bei der Platzübergabe, wohl nie Freunde fürs Leben würden, entstand letzten Endes ein höchst harmonisches Gesamtbild.

Und dieses trägt, auch so der ausdrückliche Wunsch aus dem Arbeitskreis heraus, den Kerngedanken des Kirchpatroziniums, wie auch im Altarbild von Mariä Heimsuchung dargestellt, hinaus ins gemeindliche Zentrum. Maria und Elisabeth, beide schwanger, sind die zentralen Figuren in dem von Rainer Röschke geschaffenen Brunnen. Als diese Maria sah, da hüpfte das Kleinkind im Bauch der Elisabeth, erzählt die biblische Geschichte. Stadtpfarrer Herbert Kohler, Pfarrer auch für Rohrenfels, fand dafür eine wunderschöne, ganz weltliche Erklärung: das Kind freut sich, dass sich die Frauen gegenseitig helfen.

Genau für dieses Miteinander steht der neue Platz. Den Geistlichen, genauso wie seinen evangelischen Amtsbruder Thomas Kelting, die gemeinsam den ökumenischen Gottesdienst hielten, freut natürlich dieses Zusammen von Glaube und Welt, Kirche und Gemeinde. Die Stelen, die Geschichte dahinter, stehen aber, so sagt Kohler, ebenso „für uns alle, dass wir uns begegnen, uns interessieren für den anderen“„

Der passionierte Jäger Weigert ruft Rohrenfels Wappentier ins Bewusstsein, ausgerechnet den Dachs. Für ihn ein ausgesprochenes Familientier, in der sich der Gruppenverbund auch um alte und kranke Tiere kümmert, für Weigert Sinnbild einer sozial funktionierenden Gesellschaft schlechthin.

Bäume, Sitzgelegenheiten, als zentrales Element der Brunnen – so sieht Rohrenfels neue Mitte heute aus. Die Bürgermeisterin bedankt sich für den Einsatz vieler. „Der Einsatz hat sich gelohnt“, pflichtet stellvertretende Landrätin Rita Schmidt bei.

DK