Standing Ovations
Stadträte applaudieren Jakob Mahl zum Abschied minutenlang

28.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:36 Uhr

Hat gut lachen: Es ist die letzte Stadtratssitzung für Jakob Mahl (proSob). Nach 20 Jahren haben ihn seine Kollegen verabschiedet – mit langanhaltendem Applaus. Foto: M. Schalk

Schrobenhausen – Das gibt es wirklich selten: Alle Stadträte erheben sich, applaudieren minutenlang und enden mit einem rhythmischen Klatschen, als forderten sie bei einem Konzert eine Zugabe. Genauso haben die Schrobenhausener Stadträte einen ihrer Kollegen verabschiedet, der vorzeitig und auf eigenen Wunsch jetzt aus dem Gremium ausgeschieden ist: Jakob Mahl (pro Sob).

Die eigentliche Formalie in der Sitzung ist schnell erledigt. Der Antrag Mahls, sein Mandat an seinen Nachrücker Christian Spreitzer weiterzugeben, wird ohne jede Debatte einstimmig beschlossen. Aus gesundheitlichen Gründen hatte Mahl das Handtuch geworfen.

Was noch kommt, dauert dann schon etwas länger. Bürgermeister Harald Reisner (FW) würdigt Mahl und seine 20 Jahre währende Arbeit im Stadtrat. „In all den Jahren warst du stets ein loyaler Stadtrat und immer gut vorbereitet“, sagt Reisner. „Du hattest immer eine eigene Meinung, die du auch vertreten hast.“ Von Anfang an, so Reisner, habe Mahl dem Bauausschuss angehört, später sei er Sportreferent sowie Mitglied in weiteren Gremien und Kompetenzteams geworden. Reisner überreicht Mahl eine Urkunde für seine Stadtratsarbeit und ein Bild, dass die alte Stadt Schrobenhausen zeigt. Mahl schaut sich das Bild an und findet sein Geburtshaus – „ganz verschwommen“.

Dankeschön sagen auch die Fraktionssprecher oder ihre Stellvertreter. Rudi Koppold (FW) würdigt Mahls Engagement für die Stadt: „Solche Leute brauchen wir hier.“ Trotz unterschiedlicher Meinungen, so Hartmut Siegl (CSU), hätten sie immer ein Ziel gehabt: etwas Gutes für die Stadt zu tun. Wie kein anderer habe er sein i-Tüpfelchen gesetzt, sagt Franz Mühlpointner (BVS). „Du warst uns immer ein guter Gesprächspartner“, sagt Marina Abstreiter (Bündnisgrüne) und blickt dabei auf die anderen jungen Neuankömmlinge im Schrobenhausener Stadtrat. „Schade, dass der Stadtrat so ein kompetentes Mitglied verliert“, bedauert Stefan Eikam (SPD) die Tatsache, dass Mahl nicht mehr länger Stadtrat sein wolle.

Auch Mahl selbst bedankt sich bei seinen Stadtratskollegen: „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge.“ Er sei stets gerne in den Stadtrat gegangen, bekennt Mahl.

jsp