Am Sonntag, 3. März
Speisekarten und spukende Nonnen: Spannendes zum bundesweiten Tag der Archive in Neuburg

01.03.2024 | Stand 01.03.2024, 12:45 Uhr

Historische Schätze wie ein Plakat aus dem Jahr 1914 kann Monika Schierl bei der Führung am Sonntag zeigen. Foto: Stadt Neuburg

Einen spannenden Blick hinter die historischen Kulissen Neuburgs ermöglicht das Stadtarchiv am Sonntag, 3. März. Zum bundesweiten Tag der Archive, der alle zwei Jahre stattfindet, öffnen Stadtarchivarin Monika Schierl und ihr Team die Türen zu ihrem Archiv.

Von 14 bis 17 Uhr ist ein umfassendes Programm geboten. So sind alle, die alte Briefe, Postkarten oder Dokumente in ihrem Besitz haben und diese nicht entziffern können, eingeladen, die Schriftstücke mitzubringen – die Experten im Stadtarchiv stehen mit Rat und Tat zur Seite. Auch jene unter den Neuburgerinnen und Neuburgern, die sich schon immer einmal mit Familien-, Ahnen- oder Heimatforschung befassen wollten, aber unsicher ob der Herangehensweise sind, kommen auf ihre Kosten: Sie bekommen am Sonntagnachmittag Tipps und Empfehlungen, wie man vorgehen kann.

Führung durch die Depoträume



Zudem gibt es für historisch Interessierte Einblicke in jene Bereiche des Stadtarchivs, die sonst nicht zugänglich sind . Stadtarchivarin Monika Schierl führt um 15 Uhr durch die Depoträume im Erdgeschoss des Loiblhauses. Die seltene Gelegenheit ermöglicht Besucherinnen und Besuchern, die Räume zu besichtigen, in denen früher ein Kloster und die Buchdruckerei Loibl untergebracht waren.

Dabei wird Schierl auch einige seltene Schätze präsentieren, etwa die älteste Urkunde der Stadt, die aus dem 14. Jahrhundert stammt. Auch der älteste Stadtplan Neuburgs – datiert auf das Jahr 1817 – wird dort zu sehen sein. Doch nicht nur die Sammlung, auch das Haus selbst kann einiges an Historie vorweisen. „Es handelt sich um ein geschichtsträchtiges Gebäude“, erzählt Stadtarchivarin Schierl. Immerhin befinde man sich hier auf dem Grund eines alten Klosters.

Geheimnisvolle Sage um wahnsinnig gewordene Nonne



Auf dieses ursprüngliche Haus geht auch die geheimnisvolle Sage von einer Nonne zurück, die bis heute dort umgehen soll. Die Spukgeschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, wie Schierl zu berichten weiß. So soll eine der Schwestern, die im Haus untergebracht waren, in vergangenen Zeiten wahnsinnig geworden sein. Die Mutter Oberin habe sich damals nicht anders zu helfen gewusst, als die Nonne in ihrer Klosterzelle einzuschließen. Insgesamt gebe es zwei Räume, denen nachgesagt werde, ursprünglich jenes einsame Gefängnis der Schwester gewesen zu sein – Zimmer, die heute Teil des Depots sind und im Rahmen der Führung am Sonntag um 15 Uhr zu sehen sein werden.

Das große Thema beim Tag der Archive ist in diesem Jahr „Essen und Trinken“. Passend zu diesem Motto werden einige Artefakte aus dem Archiv präsentiert werden, etwa die letzte Speisekarte der Neuburger Traditionsgaststätte Assmann-Kreil, die 2019 geschlossen wurde. Zugleich stellen die Stücke eine Art Preview dar, wie Schierl verrät: Im Rathausfletz wird ab 14. April eine kulinarische Sonderausstellung zum Thema „Neuburg im Schlaraffenland“ zu sehen sein – einige Exponate werden zum Tag der Archive bereits gezeigt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

DK