Neuburg
Sommerserie: Nicht nur in Joshofen beliebt

Auch Familien aus dem Umland schätzen den Joshofener Weiher

09.08.2022 | Stand 22.09.2023, 7:03 Uhr
Vicky Müller-Toùssa

Drei Meerjungfrauen: Tamira (9), Nora (10) und Sophia (6) haben sich von Mama Inka Lezius und Papa Christian Zech am Sandstrand des Joshofener Weihers eingraben lassen. Die Familie aus Eichstätt ist hier Stammgast. Fotos: Müller-Toùssa

In den 60er-Jahren ist der Joshofener Weiher im Bett einer alten Kiesgrube entstanden. Der Naturweiher, den wir im zweiten Teil unserer Sommerserie vorstellen, hat einiges an Infrastruktur zu bieten. Nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner des Neuburger Ortsteils schätzen ihn deswegen.

Wer nackt baden möchte, der ist hier genau richtig. Denn der Joshofener Weiher bietet mit seinen kleinen Buchten im nordöstlichen Teil des Baggersees einen abgetrennten Badeplatz für FKKler. Aber auch für Familien und jungen Menschen lädt der Kiesweiher zum Verweilen und chillen ein. Seit Neuestem gibt es einen Sandplatz zum Graben und Sandburgenbauen.

Das muss den drei Töchtern der Familie Lezius-Zech aus Eichstätt nicht zweimal gesagt werden. In Windeseile haben sie sich in sandige Meerjungfrauen verwandelt – unter Mithilfe von Mama und Papa. Denn das geht schneller, wie Sophia (sechs Jahre), die jüngste Tochter, grinsend betont. Und die Eltern helfen beim Loch ausheben und beim Eingraben der Beine natürlich gerne mit. „Das ist unser Stammweiher“, erzählt Mama Inka Lezius dabei. „Seit 15 Jahren kommen wir schon hierher.“ Papa Christian Zech mag vor allem das schöne klare Wasser und dass nicht so viel los sei. „Und es kostet nichts“, wirft die zehnjährige Tochter Nora ein. Im Schwimmbad sei zwar mehr geboten, wirft ihre Mama ein. „Man hat halt dort mehr Möglichkeiten, dafür ist es aber hier entspannter.“

Traditionell schwimmen sie einmal quer durch den Weiher durch. Das erste Mal Ende März oder Anfang April, je nach Außentemperatur, erzählt Mama Inka. „Wenn es warm wird, wird einmal reingehupft“, ergänzt ihr Mann. Der Einstieg ins Wasser sei okay, man könne rechts an einem Geländer ins Wasser gelangen, links an der Sandbucht sei auch ein niedrigerer Einstieg. „Ich hüpfe einfach rein“, sprudelt es aus der sechsjährigen Sophia raus. Für ältere Kinder sei das schon in Ordnung, ergänzt ihre Mutter.

Das bestätigt auch Franziska Vatterott aus Unterstall, die mit ihrem einjährigen sowie mit ihrem dreijährigen Sohn erst seit diesem Sommer zum Baden herkommt. „Der Einstieg passt für die größeren, könnte aber für die kleineren Badegäste etwas breiter sein“, sagt sie. Denn für ihren Söhne sei das mit der „Stufe“ einfach noch zu hoch. Trotzdem sind sie gerade an jedem Wochenende dort – einfach, weil der Badeweiher der nächste von ihrem Zuhause aus ist. Ihre Kinder spielen gerne auf der eigens angelegten Sandaufhäufung. Da komme Urlaubsfeeling auf, sagt Franziska Vatterott.

Zum „Urlauben“ ist ein Rentner aus Regensburg für ein Wochenende hier. Er besucht seinen Sohn samt Schwiegertochter und Enkel, die an diesem Nachmittag ebenfalls anwesend sind und im Wasser herumtollen, während er auf seinem Handtuch liegt und Zeitung liest. „Ich bin zum ersten Mal hier, richtig angenehm, nicht so überfüllt“, findet der Regensburger, der namentlich nicht genannt werden möchte. Erfreulicherweise liege auch kein Müll herum. Schade findet er allerdings, dass es nur einen Müllereimer, „völlig überfüllt“, an der Zeltplatzstelle gibt. „Ein paar mehr wären schon schön“, sagt er. „Aber mei, das kostet halt auch alles Geld und jemand muss es dann auch pflegen und sich drum kümmern“, fügt der Rentner verständnisvoll hinzu. Aufgefallen sei ihm, dass tagsüber wenig Schatten geboten sei, dafür ginge es dann ab Nachmittag. Seine Schwiegertochter erzählt, dass sie gerne nach dem Baden abends in die Gaststätte zum Essen gehen. „Das ist schön, dann hat sich das Kochen abends auch erledigt.“ Ihr Mann ergänzt: „Und ist wirklich günstig und die Leute sind sehr nett.“

DK