Neuburg
Söder nimmt Kritik nicht immer an

Beim Frühstück der FU war die stellvertretende CSU-Generalsekretärin Tanja Schorer-Dremel zu Gast

23.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:14 Uhr

Beim Frauen-Frühstück: Tanja Schorer-Dremel (v.l.), Alexandra Plenk, Vorsitzende der Neuburger Frauen-Union, CSU-Bezirksrätin Martina Kessler und der CSU-Landtagsabgeordnete Matthias Enghuber. Foto: Hamp

Neuburg – „Ohne Frauen geht es in der Politik nicht“, stellte die Vorsitzende der Neuburger Frauen-Union Alexandra Plenk in ihrer Begrüßungsrede fest, weil Frauen mehr als Männer in der Lage seien, sich in die Gefühle und Gedanken anderer Menschen hineinzuversetzen, sie also mehr Empathie entwickeln. Diese Ansicht teilten auch die anderen Rednerinnen und Redner anlässlich des politischen Frauen-Frühstücks, das am Samstag von der Frauen-Union in der Elisenlounge veranstaltet wurde. Begrüßen konnte Plenk rund 40 Gäste, darunter als Gastrednerin die stellvertretende Generalsekretärin der CSU, Tanja Schorer-Dremel, die aus München angereist war, den Landtagsabgeordneten Matthias Enghuber, die Bezirksrätin Martina Kessler und den Neuburger Bürgermeister Peter Segeth.

Frauen hätten eine andere, einfühlsamere Sichtweise auf die verschiedenen Politikfelder, so Plenk, was bei den derzeitigen gesellschaftlichen und politischen Krisen besonders wichtig sei. „Corona beschäftigt uns nun seit fast drei Jahren und wird so schnell nicht verschwinden“, meinte sie und stellte fest, dass die Pandemie dafür, dass sie alle Menschen unvorbereitet getroffen habe, insgesamt ganz gut gemeistert worden sei. Ebenfalls überrascht worden sei man vom Ausbruch des Kriegs in der Ukraine und den sich daraus ergebenden Folgen, so der Energiekrise, den ukrainischen Flüchtlingen, der rasant steigenden Inflation und den oft fehlenden Warenangeboten. Auch Matthias Enghuber (CSU) stellte fest, dass durch die Krisen alles viel schwieriger geworden sei. In Krisenzeiten müsse die Politik Prioritäten setzen, was sich etwa an der derzeitigen Diskussion um das Neuburger Hallenbad zeige.

Bezirksrätin Martina Kessler (CSU) verwies auf die gerade im sozialen Bereich wichtige Funktion des Bezirkstags. Sie überraschte mit der Aussage, dass bis zu einem Drittel der Bevölkerung mit psychischen Problemen zu kämpfen habe. „Und der Anteil nimmt noch zu“, meinte sie.

Dann trat Gastrednerin Tanja Schorer-Dremel (CSU) ans Mikrofon. Die 58-Jährige erzählte zunächst von ihrem persönlichen und politischen Werdegang. Sie sei zwar in Nordrhein-Westfalen geboren, aber in Neuburg aufgewachsen. Weil sie in Eichstätt Lehrerin wurde, sei sie dort auch politisch aktiv geworden. Für die CSU wurde sie in den Eichstätter Stadt- und Kreistag gewählt, war stellvertretende Landrätin und Vorsitzende des CSU-Kreisverbands. Seit 2013 vertritt sie den Kreis Eichstätt im Landtag und schließlich wurde sie im Februar dieses Jahres stellvertretende CSU-Generalsekretärin. Im Landtag engagiere sie sich unter anderem für das Thema Pflege und Hospizarbeit. „Die Betreuung von Menschen vor dem Tod ist so wichtig wie bei der Geburt“, sagt sie, wobei Hospizarbeit bei Kindern besonders problematisch sei. Wenn man die Medien betrachte, so Schorer-Dremel, dann habe man oft den Eindruck, dass im Landtag nur gestritten werde, dabei würden im Parlament meist alle sechs Fraktionen harmonisch zusammenarbeiten. Und das bei nur 19 Grad Wärme. Die Energiekrise habe auch hier zugeschlagen. Deshalb begrüße sie auch das 200-Milliarden-Paket der Bundesregierung zur Unterstützung von Wirtschaft und Bevölkerung; und auch die Laufzeitverlängerung von drei Atomkraftwerken. Diese Kraftwerke länger laufen zu lassen, habe Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schon immer gefordert. Ihn lobte sie als fleißigen Arbeiter, der nahe bei den Menschen sei. Freilich sei er nicht immer bequem. „Kritik verträgt er schon, aber er nimmt sie nicht immer an“, meinte sie.

rhp