Theatergruppe der Schützen aus Rohrenfels
Schluss mit der Vollwertkost

21.12.2023 | Stand 21.12.2023, 13:00 Uhr

Viel zu lachen gab es für das Publikum bei der Premierenvorstellung in Rohrenfels. Foto: Höger

Am vergangenen Wochenende lud die Theatergruppe des Schützenvereins „06“ Rohrenfels zur diesjährigen Premierenvorstellung ein. Vor ausverkauftem Haus eröffneten traditionell die jüngsten Darsteller das Geschehen auf der Bühne. Sie gaben den Sketch „Beim Schneiderbräu“ aus der Feder von Jutta Waller zum Besten.

Die Szene, ein Sonntagsfrühschoppen im Stüberl der Brauerei. Viele bekannte lustige Anekdoten, gekonnt aneinandergereiht, von den Kindern pointiert dargebracht, sorgten für viele Lacher beim Publikum. Die Kinder überzeugten mit viel Spielfreude und Natürlichkeit. Magdalena Heckl leistete hierbei gute Regiearbeit. Waren die Lachmuskeln der Zuschauerinnen und Zuschauer hier bereits aufgewärmt, wurden sie beim gespielten Bühnenumbau weiter strapaziert. Hier hatte Michael Waller als „Architekt“ die Verantwortung. Nahtlos ging es weiter mit dem Einakter „Zum Teufel mit der Vollwertkost“ von Autor Thomas Deisser.

Fritz Birzle (Thomas Heckl) ist seit langem schon angefressen von dem neuartigen Ernährungstrend seiner Frau Elsa (Magdalena Heckl). Gekonnt und emotional vorgetragen, macht er mit viel humorvollen Formulierungen von der Bühne herunter seinem Ärger Luft. Man könnte meinen, dass er das „Zeug“ tatsächlich essen muss. Seine Abneigung gegen Vollwertkost geht sogar so weit, dass er einen hochprozentigen Kornbrand seines Freundes Reini (Peter Böhm) ablehnt, weil er genug von Körnern hat. Die Situation ist ziemlich zerfahren. Öl ins Feuer gießt zusätzlich Elvira Hutzenlaub (Jutta Waller), die Präsidentin des örtlichen Gesundheitsvereines. Als dann noch ein Referent des Landesverbandes der Gesundheitsvereine ins Spiel kommt, ist die Verwirrung komplett. Ob Tochter Renate (Katharina Böhm) gemeinsam mit ihrem neuen Freund Michi (Dominik Höger) ihrem Vater Fritz aus der misslichen Ernährungssituation helfen kann, soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden.

Komödiantische Talent der Darstellerinnen und Darsteller



Das komödiantische Talent der Darstellerinnen und Darsteller führte zu zahlreichen Lachsalven und Szenenapplaus seitens des Publikums. Regisseur Christoph Müller, der sehr zur Freude des Publikums auch aktiv auf der Bühne mitwirkt, hat ganze Arbeit geleistet.

Im letzten Teil des Abends kommt in „Für immer Disco!“ von Autor Andreas Wening ein „dunkles“ Geheimnis aus der Jugend von Schreinermeister Franz Hirschfeld (Roland Braun) ans Licht. Eventmanager Ronny Rautenstengel (Johannes Sommer) erinnert Franz im Beisein seiner Ehefrau Birgit (Daniela Habermayr) an seine „Karriere“ in den 80ern als Disco-Star. Als „Glitterboys“ waren Franz und sein damaliger Bandkollege Bodo Käseberg (Reinhard Peiker) eine ganz große Nummer in der Disco-Szene.

Franz – von der Idee eines Revivals überhaupt nicht begeistert – hat jedoch die Rechnung ohne seine Frau gemacht. Die nämlich liest den Vertrag, den Rautenstengel vorlegt und wittert das große Geschäft. So sorgen im weiteren Verlauf Hardcore-Fan Mira Bell (Veronika Heckl), Filmproduzent Viktor Winsel (Sebastian Seemeier) und „It-Girl“ Coco Cabana (Leonie Höger) für eine ganze Menge Wirbel, wodurch auch Tochter Lena Hirschfeld (Antonia Seemeier) Gefallen am Showgeschäft findet. Es wird mehr als turbulent und eine Pointe jagt die nächste. Die beiden Routiniers, Roland Braun und Reinhard Peiker ergänzen sich hervorragend. Wer nun glaubt, das Ganze ließe sich nicht steigern, der wird eines Besseren belehrt. Beim Auftritt der beiden „Glitterboys“ flankiert von ihrem neuen Tanzlehrer Hossa Rodriguez (Roland Höger) ist das Publikum kaum mehr zu halten. Das Ende des von Höger inszenierten Stückes ist dann für alle überraschend.

Die noch folgenden Vorstellungen am Dienstag, 26. Dezember, Mittwoch, 27. Dezember, und am Donnerstag, 29. Dezember, sind bereits restlos ausverkauft.

DK