Baum am Gymnasium
Blitz sprengt alte Eiche in Schrobenhausen: Schaden weit höher als gedacht

01.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:10 Uhr
Manfred Schalk

Ein Expertenteam beseitigte die beschädigte Eiche. Foto: Schalk

Der Blitzeinschlag am Freitagabend in eine alte Eiche auf dem Pausenhof des Gymnasiums in Schrobenhausen hat wider Erwarten doch größeren Schaden angerichtet.



Nicht nur der Strom fiel aus, auch elektrische Geräte in den umliegenden Häusern wurden beschädigt. Die Wucht der Überspannung war so stark, dass sogar Lichtschalter und Steckdosen aus der Wand gesprengt wurden.

Auch klagten einige Anwohner über ein leichtes Knalltrauma nach dem Einschlag. Aus Sicherheitsgründen sperrten die Freiwillige Feuerwehr und Bauhofmitarbeiter noch am Freitagabend die Straße komplett. Am Samstagvormittag inspizierten Mitarbeiter der Baumpflegefirma Paul Mutter die Eiche. Da die Standsicherheit des Baumes trotz Spaltung vorübergehend gewährleistet war, wurden über das Wochenende entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Sicherheit geht vor



„Mal schnell in einer Hauruck-Aktion den Baum umzuschneiden, ging nicht“, weiß der Fachmann Paul Mutter. „Sicherheit geht vor und wir mussten erst einmal einen Großkran organisieren, damit der Baum mit über 25 Metern Höhe fachgerecht abgetragen werden kann.“

Am Dienstagnachmittag war es dann soweit. Ein Riesenkran hatte sich in der Bischof-Sailer-Straße positioniert, während die Baumpfleger bereits mit einer Hebebühne die störenden Äste und Zweige beseitigten. Dass sich regelmäßige Baumpflege rentiert, war bei diesem Blitzeinschlag gut zu sehen. Vor gut drei Jahren wurde die dreistämmige Eiche, die auf einem Schulgelände steht, in etwa 15 Metern Höhe mit einem Stahlseil in Form eines Dreieckes gesichert. Und genau oberhalb dieser Zugsicherung schlug der Blitz in den stärksten Stamm ein und spaltete ihn. Ohne diese Halterung wären vermutlich alle drei Stämme auf die umliegenden Häuser gestürzt.

Gut viereinhalb Stunden dauerte die Aktion



Bevor die erste Baumkrone an der schweren Eisenkette des Kranes befestigt werden konnte, hatte Paul Mutter immer wieder von unten oder in 20 Metern Höhe aus der Hebebühne heraus den Baum inspiziert. Spannung und Zugrichtung mussten richtig eingeschätzt werden, bevor die ersten schweren Stämme am Kran hingen. Die Motorsäge heulte auf und nach kurzer Zeit schwebten die ersten Teile sicher am Kran hängend in die Tiefe.

Gut viereinhalb Stunden dauerte die Aktion am Dienstag. Nach den umfangreichen Aufräumarbeiten war die Straße am Mittwochnachmittag wieder frei.

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