Rekordsommer = Rekordumsätze
Neuburger Eisdielen-Besitzer freuen sich über ein besonderes Jahr

06.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:02 Uhr
Timo Schoch

Gefragtes Eis: Maria und Virginio Cantonati vom gleichnamigen Eiscafé in der Münchener Straße freuen sich über einen „Bomben-Sommer“, wie es Cantonati nennt. Fotos: Schoch

Von Timo Schoch

Neuburg – Ein Sommer wie aus dem Bilderbuch. Sonne satt. Eigentlich das perfekte Wetter für alle Eisdielen-Besitzer. Stimmt also die Formel: Rekordsommer = Rekordumsätze? Wir haben in Neuburg (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) nachgefragt.



Mauro Toscani lächelt still in sich hinein. Eine Kugel Buttermilch-Maracuja hatte die Kundin soeben bestellt. Eine kleine Bestätigung für ihn. Schließlich antwortete er ohne groß zu überlegen auf die Frage, welches denn in diesem Sommer die beliebtesten Eissorten bei ihm in seiner Eisdiele „Il Pinguino“ gewesen seien: „Buttermilch-Maracuja verkauft sich sehr gut, dazu natürlich die klassischen Sorten, wie Schokolade, Vanille, Erdbeere und Zitrone.“ Für Toscani war der Sommer fast perfekt – aber dann doch nicht ganz perfekt.

„So einen Sommer hatten wir schon lange nicht mehr“



Für die Erklärung holt er etwas aus. „Der Juli und der August waren zwei gute Monate“, erzählt er. „Es gab kein Sommerloch, wie in den Jahren zuvor, als nach ein paar schönen Tagen wieder zwei oder drei Regentage folgten.“ Obwohl die Natur nach Regen lechzte, sind die Eisdielenbesitzer natürlich froh gewesen, dass es Hitze satt gab. „So einen Sommer hatten wir schon lange nicht mehr“, sagt Toscani – allerdings kommt dann doch ein kleines Aber. Es sei teilweise doch etwas zu heiß gewesen, weshalb manche Leute erst gegen Abend Eis gekauft hätten.

Das bestätigt auch Manuele Antinori, Chef des Eiscafés „Da Manuele“. „Da hatte man das Gefühl, dass die Leute sich tagsüber eher am See aufhielten als in der Eisdiele“, sagt er. Trotzdem ist er froh, dass er durch den Rekordsommer ein wenig die Umsätze durch die Corona-Krise ausgleichen konnte. Am meisten nachgefragt worden seien bei ihm meist frische Sorten – Zitrone, Joghurt, aber auch weiße Schokolade waren die Renner in diesem Sommer. Auf eine Sorte mussten seine Kunden allerdings in diesem Jahr verzichten: Himbeere. „Ich arbeite nur mit frischen Produkten, deshalb waren die Himbeeren in diesem Jahr nicht mehr bezahlbar“, sagt er.

Die Klassiker hatten 2022 die Nase vorne



Von einem rekordverdächtigen Sommer spricht Virginio Cantonati – und damit meint er nicht nur die Temperaturen, sondern auch den Eisverkauf. „Es war ein Bomben-Sommer. Ich bin hochzufrieden“, erzählt er und strahlt über das ganze Gesicht. Normalerweise überrasche er jedes Jahr seine Kunden mit einer neuen Eissorte – 2022 bildete aber eine Ausnahme. Und das hat einen ganz profanen Grund: „Vor lauter Arbeit habe ich keine neue Sorte geschafft“, sagt er. Allerdings seien im ältesten Eiscafé Neuburgs sowieso die klassischen Eissorten am gefragtesten gewesen – oder wie es Cantonati nennt: seine glorreichen Sieben. Dazu zählt er Stracciatella, Haselnuss, Schokolade, Vanille, Zitrone, Joghurt und Erdbeere.

Die klassischen Sorten seien auch bei ihm am beliebtesten gewesen, erzählt Luca Svaluto. Seit vier Jahren betreibt er das Eiscafé „San Marco“. „Aber 2022 war unser bislang bestes Jahr“, freut er sich. Kein Wunder also, dass er sehr zufrieden ist. Auch bei ihm gelte: Dieser Rekordsommer hätte die Ausfälle durch die Corona-Krise wieder abgefedert. Trotzdem hat er noch einen Wunsch: „Im vergangenen Jahr hatten wir noch einen schönen September, darauf hoffen wir auch jetzt“, erzählt Svaluto. Die Formel: Rekordsommer = Rekordumsätze können die Neuburger Eiscafé-Besitzer aber bereits jetzt bedenkenlos unterschreiben.

DK