Die Neuburger Innenstadt lädt seit Montag mit neuem Sitzmobiliar, sogenannten Citydecks, zum Verweilen ein. Die drei mobilen Konstruktionen aus Holz und Metall können nach Belieben aufgestellt werden und vereinen Aufenthaltsfläche und Stadtbegrünung. Als erste Standorte wurden Flächen in der Rosen-, Wein- und Hirschenstraße gewählt.
„Die schicken Stadtmöbel sind letztlich auch ein Ergebnis der Bürgerumfrage ,Neuburg leuchtet‘, die wir im Herbst 2021 unter großer Beteiligung durchgeführt haben“, erzählt Bürgermeister Johann Habermeyer und ergänzt: „Den Wünschen Aufenthaltsqualität, Verweilmöglichkeit und Begrünung galt es mit einer innovativen Antwort zu begegnen. Mit den flexiblen Citydecks gelingt uns das meiner Überzeugung nach richtig gut.“
Die auch als Parklets bekannten Stadtmöbel in Modulbauweise kommen ohne feste Verankerung aus und können damit nahezu überall aufgestellt werden. Das erste Parklet habe es 2013 im kalifornischen San Francisco gegeben, wie die Stadt in einer Pressemitteilung erklärt. Mittlerweile halte die frische Idee auch in Deutschland Einzug, jedoch bis dato vorwiegend in größeren Städten. Neuburg sei mit dem Projekt Vorreiter bei der Freiflächen-Aufwertung im gesamten mittelbayerischen Raum, heißt es weiter.
Citydecks kommen aus Mannheim
Hergestellt wurden die Citydecks vom Mannheimer Unternehmen Livable Cities. Das Unternehmen produziere ausschließlich in Deutschland und verwende heimische Hölzer aus nachhaltigem Waldbau. Die Vorort-Montage und Bepflanzung haben die Städtischen Betriebe übernommen. „Mit den Citydecks probieren wir ganz bewusst etwas Neuartiges aus und liefern einen weiteren Baustein zur Aufwertung und Belebung unserer Innenstadt“, erklärt Stadtmarketing-Geschäftsführer Michael Regnet. „Wir denken den öffentlichen Raum neu, schaffen Treffpunkte und Anreize, die Verweildauer zu erhöhen, was wiederum den Einzelhandel stärkt.“
Parkflächen fallen den Citydecks nicht zum Opfer, wie Stadtsprecher Bernhard Mahler auf Anfrage unserer Zeitung Auskunft gibt. „Wir sind damals mit einer ganzen Gruppe durch die Stadt gegangen und haben überlegt, wo sinnvolle Standorte sind“, so Mahler. Gerade vor dem Hintergrund der anhaltenden Parkplatzdiskussion und dem Wegfallen einiger Flächen durch die Sanierung der Färberstraße, betont der Stadtsprecher: „Nicht ein einziger Parkplatz wird durch die Citydecks belegt.“
Zuschüsse von der EU
Möglich wird die Aktion dank Zuschüssen durch das EU-Förderprogramm „REACT-EU“, das Innenstadtimpulse in der Post-Coronazeit geben soll. Die Stadt Neuburg hat ein ganzes Vorhabenbündel im Gesamtvolumen von 250000 Euro eingereicht, wovon 90 Prozent bezuschusst werden. Die Gesamtkosten für die drei Citydecks betragen 60000 Euro, führt Mahler aus. Für die Stadt fallen also 6000 Euro an. Andere Aktionen seien beispielsweise die Frühlings-Girlanden in der unteren Altstadt oder die Zukunftswerkstatt zur Förderung der Innenstadt. Für die zweite Maihälfte kündigt Mahler außerdem bereits die nächste Überraschung für die Neuburger an.
DK
