Bürgerinitiative meldet sich zu Wort
Neue Fragen zum geplanten Paketzentrum in Weichering

06.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:36 Uhr

Mit Bannern wie diesem sprechen sich Weicheringer Bürger gegen das geplante Paketzentrum aus. Foto: Ziegler

Ob und wann es kommt, steht nach wie vor nicht fest. Sicher ist, dass für das am Weicheringer Ortsrand geplante Paketzentrum der Deutschen Post circa 1,2 Hektar an zusätzlicher Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet (LSG) Brucker Forst erforderlich sind. Hierzu hat sich nun die Weicheringer Bürgerinitiative Paketzentrum zu Wort gemeldet.

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Die Unterlagen zur Änderung des LSG lagen bis Freitag, 5. Mai, bei den involvierten Kommunen aus und waren im Internet abrufbar. Hans-Jürgen Steinherr hat sich das 99 Seiten starke Dokument vorgenommen. Für den Sprecher der Weicheringer Bürgerinitiative Paketzentrum wirft es neue Fragen auf.

BI-Sprecher erwartet „massives Einströmen“ in den Ort



„Frühere Behauptungen werden relativiert“, schreibt er in einer Mail an unsere Zeitung. So werde in den Unterlagen das Paketzentrum als großflächiger Logistikbetrieb mit dem Flächen- und Immissionsanspruch eines Industriegebietes definiert, was das Vorhaben nach Aussage Steinherrs „ausnahmsweise ungeschönt“ beschreibe. In den Unterlagen heißt es, dass neben den beiden größten Arbeitgebern Audi und Airbus, die einen hohen Pendlerstrom in der Region erzeugen, wohnungsnah qualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze für Weichering und angrenzende Gemeinden geschaffen werden. „Soll das heißen, dass man durch DHL die Pendlerströme reduzieren kann?“, stellt Steinherr das in Frage. Er erwartet ein „massives Einströmen“ in den Ort. In den Unterlagen ist ferner davon die Rede, dass Vorbelastungen von den angrenzenden Siedlungen am Biberweg und der Weingasse ausgehen. „Man erdreistet sich, das Siedlungsgebiet als nachteilig für das LSG zu betrachten. Hier wird der Bürger zugunsten einer Industrieansiedlung gegen die Natur ausgespielt.“

„Wie würde der Bürgerentscheid mit dem heutigen Wissen ausgehen?“, fragt der BI-Sprecher. Im März 2022 hatten sich 58 Prozent der Bevölkerung für das Millionenprojekt ausgesprochen.

DK