Neuburg
Nass bis auf die Unterhose

Erstes Neuburger Bandfestival bringt Musiker und Musikliebhaber ins Schwitzen

16.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:30 Uhr

Während die Band Sajojo mit Covertiteln das Huba rockte (links), tanzten die Gäste ausgelassen bei ReCovered im Gasthaus Pfafflinger. Foto: Meyer

Von Stefan Meyer

Neuburg – Rund 1100 Menschen pilgerten am Freitagabend durch die Neuburger Innenstadt. Der Anlass: Die erste Auflage des Neuburger Bandfestivals. Fünf Stunden gab es Livemusik vom Feinsten aus unterschiedlichen Genres und für jeden Musikgeschmack.

Zum Start um 20 Uhr zeigte sich die Gästezahl zwar noch überschaubar, ab 22 Uhr waren die elf Lokale dann gut besucht. Im Huba gab es Coverrock mit Sajojo, eine Etage tiefer, in der Fly-Cocktailbar, waren The Mannish Boys am Start, die sich am Ende unter dem Jubel der Zuschauer sogar bis auf die Unterhose entkleideten.

Das Bootshaus hatte Crossroads zu Gast, im Tanzcafé Hertlein begeisterten The Shadow Lizzards mit ihren Psychedelic-Vintagerock. Die Bluesrocker von Wild Night Out waren im Fischerstecher, in der Sonderbar standen die Magic Vibes auf der Bühne und die Groovin Oaks ließen die Rennbahn beben. In Andreas Café Lounge Bar trat die Kloane Bagage auf, im Gasthaus Pfafflinger waren ReCovered zu sehen. Im Café Zeitlos konnten die Anwesenden Say Hello genießen und die Drogerie hatte Föhnfisch zu Gast. Es wurde ausgelassen getanzt, gefeiert, gesungen, geschwitzt oder einfach nur gelauscht und mit den Füßen mitgewippt. Wer mit der Band auf Tuchfühlung gehen wollte, konnte dies ebenso tun.

So abwechslungsreich wie die Auswahl der Musikcombos war, genauso vielfältig waren auch die Ambitionen der Besucher und Besucherinnen. Egal ob in der Gruppe oder allein, jung oder betagt – das bunt gemischte Publikum pendelte zwischen den elf Gaststätten, Bars und Cafés munter hin und her. Monica, die extra aus Treuchtlingen zur Veranstaltung kam, nahm dieses Angebot gerne an. „Ich war glühender Nightgroove-Fan und finde es super, dass so was in Neuburg wieder geboten wird“, freute sie sich und machte dazu den Daumen nach oben.

Einige schauten nur für einen kurzen Moment vorbei und wechselten dann weiter in die nächste Location, viele blieben stehen, um den Bands für eine Weile zuzuhören und manche Musikliebhaber suchten sich schon vorher eine bestimmte Musikgruppe aus, um den ganzen Abend an einem Ort zu verbringen. So wie Chris aus Ehekirchen und Felix aus Neuburg, die das Musikfestival ausschließlich im Tanzcafé Hertlein genossen. „Wir lieben Musik wie Stonerrock und haben uns gezielt für The Shadow Lizzards entschieden, die diese Richtung spielen.“ Sie wurden nicht enttäuscht. „War ein super Auftritt“, hieß am Schluss das Fazit der beiden. Viele Besucher zeigten sich dankbar, dass ein solches Event stattfindet, und würden auf jeden Fall wieder dabei sein, wenn es erneut angeboten wird. Bis 2019 war das Musik- und Kneipenfestival „Nightgroove“ fest im Kalender der Ottheinrichstadt verankert, dann zogen sich die bisherigen Organisatoren zurück. Die Suche nach einem anderen externen Veranstalter blieb ohne Erfolg. „Die Gastwirte wollten das Festival jedoch nicht sterben lassen“, erklärt Leotrim Gashi, der mit seinem Bruder Bajram die Planung des Abends in die Hand nahm, und eine positive Bilanz zog: „Wir wollten mit dem Event den Leuten was bieten und was zurückgeben, außerdem etwas für die Bands und Gastwirte tun“, erzählt Gashi.

Die größte Herausforderung war, dass alles ohne größere Probleme über die Bühne geht. „Im Großen und Ganzen ist es super gelaufen, die Besucher waren super drauf und die Stimmung ausgelassen“, so der Gastronom „Es hätten zwar ein paar Leute mehr sein können, aber für das erste Mal bin ich ganz zufrieden.“ Zudem spricht er von einem friedlichen und ruhigen Abend.

Auch die teilnehmenden Lokale waren vom Erfolg des Festivals angetan. Klaus Köppl von der Drogerie gefiel der große Zuspruch in seiner Musikbar. „Die meiste Zeit war es richtig voll im Tanzbereich“. Ebenfalls erfreut zeigte sich Sebastian Bollinger vom Tanzcafé Hertlein. „Schön, dass es die Leute annehmen.“

DK