Neuburgs „neues Stadtteilzentrum“
Millionenprojekt für Neuburg: Hochschulcampus soll ausgebaut werden

31.01.2024 | Stand 31.01.2024, 21:49 Uhr

Modern, weitläufig, nachhaltig. Die Vision für die neuen Campusbauten, mit begrünten und mit Solarpanels bedeckten Dächern. Fotos: Loomn Architekturvisualisierungen/gmp Architekten

Bei einem Pressegespräch am Mittwochmorgen wurden die großen Pläne verkündet: Der Neuburger Außencampus der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) soll erweitert werden. Begeistert sagte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling: „Das sind große Baukörper, die ein neues Stadtteilzentrum darstellen könnten und werden.“



Der umfassende Ausbau des Campus sieht drei massive Neubauten in Holzständerbauweise vor. Eine davon mit integrierter Tiefgarage für THI-Mitarbeitende. Geplant sind künftig insgesamt 19 Labore, weitere Hörsäle und Seminarräume. Die bislang sich selbst überlassene Grünfläche in der Mitte des Geländes wird aufgewertet und durch eine moderne Sitzstufenanlage ergänzt. „Der grüne Fleck bleibt bestehen“, so der Präsident der THI, Walter Schober. Im Freien ist zudem ein Amphitheater für Unterricht geplant und ein Außenbereich für die Kantine. Diese wird den Wünschen vieler Studierender gemäß nun auch in einem der Neubauten realisiert. Im gleiche Zuge schaffen möchte man auch eine Kindertagesstätte. Wie Schober präsentierte, ergibt sich durch den Ausbau künftig ein Campus mit stolzen 36000 Quadratmetern Größe und damit 8008 Quadratmetern Nutzfläche. Geplant für 1200 Studierende – das Maximum, das man in Neuburg erreichen möchte.

Projekt in Millionenschwere: Kostenkalkulation läuft



Auf die Frage, was das alles kosten wird, konnte man sich von Seiten des Bauamtes noch nicht festlegen. „Wir bleiben unter einer Milliarde Euro“, gab der Leiter des Ingolstädter Hochbauamtes, Thomas Sendtner, bekannt. „Wir bewegen uns aktuell von der Zahl weg“, ordnete er die aktuellen Kostenkalkulationen ein. Derzeit läge man bei 100 Millionen Euro. „Hier wird der Freistaat viele viele Millionen Euro investieren“, hob Gmehling hervor.

Fest steht: „Der Haushaltsausschuss muss es am Ende genehmigen“, sagte Schober. Oberbürgermeister Gmehling ergänzte: „Das sind Volumina, die nicht in zwei Monaten umgesetzt werden können.“ So sieht der Ausbau für Juli eine Detailplanung und erst im Herbst durch die Genehmigung durch den Haushaltsschuss einen Beginn der Ausschreibung in 2025/2026 vor. Erst nach dem Knacken der 500-Studierenden-Marke ist der Start der Bauphase in 2026/2027 vorgesehen. Im selben Jahr wolle man auch mit der Sanierung von weiteren Bauten beginnen. Drei davon direkt an der Donauwörther Straße gelegen, sowie die Exerzierhalle und das Badehaus. Diese werden zu Räumen für Verwaltung und insgesamt 1100 Quadratmeter Büroraumfläche – auch die Kita wird in einem dieser Gebäude beheimatet sein.

Umgesetzt wird das Vorhaben vom internationalen Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner (gmp), sowie dem staatlichen Hochbauamt Ingolstadt sowie der Hochschule selbst. Auch Hochbauamtleiter Sendtner hatte das Wort und bezeichnete die Pläne als mutig. Er freue sich auf den Ausbau, merkte aber in punkto abfallendem Gelände an: „Ich weiß nicht, ob man es Herausforderung oder Möglichkeit nennen soll.“

Laut Hochschule sind die Studierenden in Forschungsprojekten am Bau beteiligt. OB Gmehling lobte: „Sie können direkt ausprobieren am Bau.“ Prodekan und Professor Oliver Blask betonte die enge Zusammenarbeit und ergänzte im Gespräch: „Wir freuen uns, vor allem für unsere Studierende solche Möglichkeiten schaffen zu können.“

Öffentliche Parkplätze fallen beim Ausbau weg



Eine schlechte Neuigkeit für alle Neuburger wird bei dem Ausbau des Campus der Wegfall des Parkplatzes auf dem THI-Gelände in der Nähe der Donauwörther Straße sein. OB Gmehling bedauerte dies zwar, wies allerdings darauf hin, dass dort ein Großteil der Landratsamt-Mitarbeitenden parken würden und man bereits an einer Lösung arbeite. „Das sind 120 Stellplätze, die leider nicht mehr verfügbar sind.“ Man überlege, vielleicht an anderer Stelle öffentliche Parkplätze zu schaffen.

Neue Plätze wolle man dafür beim Ausbau in einem anderen Bereich schaffen – dem studentischen Wohnen. „Die Wohnsituation wird dadurch sehr attraktiv“, betonte Schober. 120 Wohnheimplätze stehen nach dem Ausbau zur Verfügung. Diese werden in den Gebäuden am Rande des Areals hinter der Kleiderkammer realisiert. „Perspektive offen“, hieß es in Bezug auf Übernahme auch dieses Gebäudes.

DK