Aus der Vogelperspektive
Marionettentheater „Der Schloß-Spatz“ am Neuburger Schlossfest

09.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:41 Uhr
Vicky Müller-Toùssa

Zwischen Spiel und Spaß und Ernst des Lebens hatten es die beiden Prinzen nicht immer leicht. Fotos: Müller-Toùssa

Die Zuschauertribüne des Neuburger Marionettentheaters füllte sich an beiden Schlossfest-Wochenenden mit zahlreichen Schaulustigen, als „Der Schloß-Spatz“ aufgeführt wurde, eine Geschichte rund um die Fürstenkinder Ottheinrich und Philipp. So begaben sich die Fadenspieler im Erdgeschoss der Amalienschule auf eine Zeitreise in die Vergangenheit.

Besonderer Blickwinkel

Und das mit der Hilfe eines Spatzes, der seit über 500 Jahren dem höfischen Treiben (um Spiel und Scherze) schon zuschaue, wie er selbst erzählt. Schließlich wohne er ja zusammen mit Frau Spätzin in seinem Nest direkt unter dem Schlossdach. Schon heißt es zu den Klängen Paul Winters: „Rechts, links, rechts, hoch – links, rechts, links, hoch – und nun wie ein Pferd.“ Denn der Hofnarr lehrt den kleinen „Otti“ sowie Philipp das Tanzen. Ersterer will aber lieber Ritter sein, und so zettelt er sogleich im Spiel einen Schwertkampf gegen seinen Bruder an. Daraufhin platzt Schwester Margarethe hinein. „Immer diese Narretei“, sagt sie ermahnend und fragt streng: „Wart ihr schon in der Kapelle? Habt ihr Latein gelernt?“ Stets bedacht darauf, dass die Fürsten eine standesgemäße Erziehung bekommen. Die beiden Jungen haben allerdings keine Lust darauf und erst einmal Hunger. Und das natürlich, wie sollte es auch anders sein, auf Rahmflecken.

Kindertage und spätere Jahre

Aber nicht nur die pfalzgräflichen Kindertage wurden anschaulich dargestellt, auch die späteren Jahre der beiden Brüder (beispielsweise auf der Jagd) wurden von den Fadenspielern künstlerisch inszeniert.

„Für Erwachsene hat es gepasst“, fand ein Besucher nach der Vorstellung. Man habe viel über die Geschichte der beiden Prinzenbrüder Ottheinrich und Philipp erfahren. Für seine Kinder sei das Stück allerdings ein bisschen zu langweilig gewesen. „Aber die Figuren waren mal wieder klasse“, so der Vater weiter. Er lobte die Spielweise mit den Marionetten als eine schöne Tradition, „die uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt.“

vmt