Runder Tisch
Landkreis Neuburg-Schrobenhausen will über Umgang mit dem Wolf beraten

13.09.2023 | Stand 13.09.2023, 6:00 Uhr

Der Wolf beschäftigt nun auch die Landkreispolitik. Es wird ein runder Tisch zu dem Thema vorbereitet. Foto: Charisius, dpa

Seit Wochen machen immer wieder Meldungen über den Wolf die Runde. Auch unsere Zeitung hat mehrfach über Risse und deren Bestätigung durch Gen-Analysen berichtet. Inzwischen beschäftigt dieses Thema auch die Kreispolitik im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.

„Der Wolf ist in der Region angekommen, wie aktuelle Sichtungen und Risse belegen“, teilt das Landratsamt in Neuburg am Dienstag in einer Stellungnahme mit. So hat das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) jüngst wie berichtet bestätigt, dass eine Hirschkuh in einem Gehege in Rennertshofen-Ammerfeld von einem Wolf angegriffen und getötet wurde. Dazu kommen Risse unweit der Landkreisgrenze im südlichen Landkreis Eichstätt. Hier tobt die Debatte um den Wolf und den Umgang mit dem Tier wie berichtet bereits seit Wochen. Die Vorfälle im Kreis Neuburg-Schrobenhausen, nahe Gemeindeteilen Bergheims etwa, werden ebenfalls einem standorttreu im Landkreis Eichstätt lebenden Wolfsrüden zugeschrieben.

Runder Tisch geplant



Das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen steht nun mit dem LfU, das für Wildtiermanagement zuständig ist, und allen weiteren Beteiligten im Austausch, wie Landrat Peter von der Grün (FW) betont: „Wir behalten das Geschehen fest im Auge, da insbesondere die Nutztierhalter, aber auch Bürgerinnen und Bürger uns ihre Sorgen mitteilen. Wir nehmen diese sehr ernst, denn die öffentliche Sicherheit muss an erster Stelle gewährleistet werden.“

Wie die Sprecherin des Landrats sagte, lade von der Grün Vertreter aus zuständigen Behörden, Sachverständige sowie Betroffene und Naturschutzorganisationen an einen runden Tisch. Hier wolle man sich über den Umgang mit dem Wolf austauschen. Ein Datum gebe es noch nicht, wie es am Dienstag weiter hieß. Jedoch werde der Termin „bereits vorbereitet und zeitnah durchgeführt“. Ziel sei ein Erfahrungsaustausch und das Klären offener Fragen. „Und diese wird es angesichts der derzeitigen unklaren Rechtslage sicher geben. Der Wolf ist jetzt bei uns angekommen und wir brauchen von der EU, von Bund und Freistaat schnelle, eindeutige und praxisnahe Regelungen, wie mit ihm umzugehen ist“, so der Landrat.

Kritik an Wolfsverordnung



Von der Grün übte zudem Kritik an der aktuellen Wolfsverordnung im Freistaat. Die sei „nicht sehr praktikabel“. Die Vergrämung sowie eine Entnahme zum Schutz von Menschen sei unter bestimmten Voraussetzungen möglich, wenn sich ein Wolf mehrfach Menschen ‚auf unter 30 Meter annähere. Da müsse man aber erst nachweisen, dass es immer dasselbe Tier ist, so der Landrat.

DK