Neuburg
Lachen erlaubt

Sebastian Reich und die Nilpferd-Dame Amanda begeistern das Publikum in der Parkhalle

08.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:33 Uhr
Rainer Hamp

Bauchredner Sebastian Reich und die Nilpferd-Dame Amanda brachten das Publikum in der Parkhalle zum Lachen. Foto: Hamp

Neuburg – Ist Lachen in so ernsthaften Zeiten erlaubt? Aber ja. Das Publikum hat am Samstag in der Neuburger Parkhalle viel und herzhaft gelacht über die Späße des Bauchredners Sebastian Reich und seiner diversen Puppenpartner, allen voran der Nilpferd-Dame Amanda.

„Das Publikum habe ich in der Pandemie sehr vermisst“, so begrüßte Sebastian Reich die rund 270 Besucher und freute sich, dass er nun endlich wieder live auftreten kann und nicht mehr nur auf Video oder im Autokino zu sehen ist. Der Titel seines neuen, inzwischen vierten Programms „Verrückte Zeit“ steht schon seit drei Jahren fest. Die Zeiten seien verrückt; auf dem Smartphone könne man alles sehen, mit dem Walkman alles hören, während man früher das Band im Kassettenrekorder noch mit dem Bleistift drehen musste. Freilich sind die Tücken groß. Sebastian Reichs Papa wurden vom Pizza-Service rund 20 Pizzen geliefert statt nur einer, weil er zu oft auf sein neues Smartphone getippt hatte.

Amanda wird per Handy aus dem Bett geholt. Ihre rasante Fahrt zur Parkhalle wird auf einer Leinwand gezeigt. Sie lebt mit Reich zusammen in einer Wohlgemeinschaft, ist hauptberuflich Influencerin und postet neben ihrem Essensplan, und der ist umfangreich, auch ihre Treffs mit Prominenten, zum Beispiel mit Dirk Nowitzki – man sieht auf der Leinwand dessen Beine mit ihr. Im nächsten Jahr werde sie Sebastian als Bühnenpartner ausbooten, der neue ist – Markus Söder! Mitten in die Show hinein platzt die Elefantenfrau Amelie Pfand. Sie kommt vom Ordnungsamt, spricht schwäbisch und führt eine außerordentliche Sonderprüfung durch. Reich redet sich mit lauter Missverständnissen beinahe um Kopf und Kragen. Die Zeit ist verrückt. Die Fußball-WM findet an Weihnachten statt, da könne man auch jetzt im Mai schon über seine Weihnachtswünsche nachdenken.

Nach der Pause tritt Reich mit dem Schweinchen Pick Nick auf. Er spricht sie höflich mit „Sie“ an und hilft ihr die Nervosität abzulegen, so dass sie schließlich in der Lage ist, als Rapperin unter dem Namen „Piggy“ ihren ersten Rappersong abzusetzen. Zwischendurch wird auf der Leinwand die Werbung veräppelt; zum Beispiel wenn im Spot der Name „Seitenbacher“ mindestens zehnmal wiederholt wird.

Reich hat ein Date für Amanda in einem Restaurant vorbereitet. Es sollte der weltberühmte Pianist Lang Lang spielen. Weil der verhindert ist, spielt nun Kurz Kurz. Amanda findet ihn langweilig und hypnotisiert ihn, so dass er vom Stuhl fällt, später aber als lädierter Kellner wieder auftritt. Vorletzte Szene: Bei „Herzblatt“ stellt Amanda ihren drei Verehrern aus dem Publikum, Rainer, Andreas und Egbert, verrückte Fragen. Rainer gewinnt schließlich, als Amanda aber den Verlierer Andreas sieht, meint sie: „Der wär’s gewesen“. Beschlossen wird der über zweistündige Abend mit Amanda als neuem Schlagerstern. Und sie schmettert ihren Titelsong „Verrückte Zeit“ ins Publikum.

rhp