Zwischendepot in Untermaxfeld
Kulturhistorische Sammlung zieht bald um

13.03.2024 | Stand 13.03.2024, 9:00 Uhr

Im ehemaligen Moorversuchsgut in Karlshuld lagern historische Gerätschaften des Kulturhistorischen Vereins.Sie sollen bald in einem Zwischenlager in Untermaxfeld untergebracht werden, das dafür mit einem Regalsystem für knapp 100 000 Euro ausgestattet wurde. Fotos: Wöhrle

Im Januar war es soweit. Ein angemietetes Zwischendepot in Untermaxfeld ist mit einem Regalsystem zur Aufbewahrung von Sammlungsgegenständen ausgestattet worden. In den Regalen können teilweise auch schwere Lasten untergebracht werden. Die Kosten für die Regalausstattung belaufen sich auf knapp 100000 Euro.

Damit können die Sammlungsgegenstände, die bis jetzt noch im ehemaligen Moorversuchsgut untergebracht sind, nach und nach ausgelagert werden. Das Problem: An dem Standort in Karlshuld haben sich Schädlinge breitgemacht. Deshalb können vorerst nur Metallgegenstände, die zuvor gereinigt wurden, an den neuen Standort gebracht werden.

Mittlerweile arbeiten sieben Arbeitskräfte daran, die Sammlung zu erfassen. Neben zwei Vollzeit- und einer Teilzeitstelle gibt es drei Hilfskräfte und einen Lagerist. Unter Projektleiterin Sibylle Küttner erfassen sie die Gegenstände und müssen auch entscheiden, was in der Sammlung bleibt und was an andere Museen oder auch an Privatpersonen abgegeben werden kann.

Was die Situation erschwert ist, dass die Bundeswehr den Mietvertrag für ein Gebäude auf dem Muna-Gelände in Weichering gekündigt hat. Dort sind auf einer Fläche von rund 2650 Quadratmetern doppelt gestapelt ebenfalls zahlreiche Sammlungsgegenstände untergebracht. Die Bundeswehr hatte laut Projektleiterin Küttner argumentiert, dass das Gebäude baufällig sei. Mittlerweile seien auch die Schlüssel zurückgegeben worden, so Küttner. Sie hofft jetzt auf entsprechende andere Angebote in der Nähe. Ideal wäre demnach ein Gebäude mit einer Fläche von etwa 300 bis 400 Quadratmetern, so Küttner. Das Gebäude sollte außerdem einen robusten Betonboden haben.

Schädlingsbekämpfung muss noch durchgeführt werden



Bevor die von Schädlingen befallenen Sammlungsgegenstände in das neue Depot gebracht werden können, muss eine Schädlingsbekämpfung stattfinden. Sie soll mit Gas ausgeführt werden und ist für den Sommer dieses Jahres geplant. Als Zeitpunkt wurde der August festgesetzt. Dann sei die Brutzeit der Fledermäuse, die es im ehemaligen Moorversuchsgut gebe, vorbei, so Küttner.

Ein weiteres Problem sind Rauchschwalben, die es im Innern des Versuchsguts gibt. Um sie umzuquartieren, wurden künstliche Nester im benachbarten Moorhof aufgehängt und die Schlupflöcher im Moorversuchsgut dichtgemacht. Jetzt hoffen die Beteiligten, dass die Rauchschwalben in das Nachbargebäude umziehen und so das ehemalige Versuchsgut begast werden kann. Ob es funktioniert? „Es ist immer noch eine Blackbox, weil man nicht wissen kann, was so ein Vogelkundler alles findet“, meint Küttner.

Insgesamt geht es mit der Erfassung der Sammlung des Kulturhistorischen Vereins aber gut voran. Nachdem mittlerweile sieben Leute an der Projekt arbeiten, sind schon eindeutige Fortschritte zu verbuchen. „Die Inventarisierung kommt mit der geballten Manpower voran“, erklärt Projektleiterin Küttner. Inzwischen gebe es fast 10000 Datensätze. Jetzt komme es vor allem darauf an zu entscheiden, was man behalten wolle und was nicht.

DK