Gerolsbach
Künstlerisches Drei-Gänge-Menü

Professionelle Fotografien, Saitenmusik und edle Tropfen: gelungene Vernissage in der Gerolsbacher Weingalerie

23.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:54 Uhr

Martin Mayer und seine Frau (hinten links) freuten sich, zusammen mit (von links) Christine Schäfer, Werner Pusch und Rita Brunner, zahlreiche Besucher zu Musik, Kunst und Gaumenfreuden begrüßen zu können. Foto: Engl

Gerolsbach – Bei leichtem Schneefall konnte man in Gerolsbach so manch warm vermummten Fußgänger der Gerolsbacher Weingalerie zustreben sehen. Deren Inhaber Martin Mayer hatte zu einer Vernissage, auch als Kulturmenü bezeichnet, geladen.

Gekommen ist zum Beispiel Elmar, ein alteingesessener Gerolsbacher. Und zwar aus einem bestimmten Grund: „Wenn in unserem Ort so eine geniale Verbindung zwischen Kunst und Gaumengenuss geboten wird, dann muss man doch hingehen“, sagte er. „Zudem möchte ich meine ehemalige Lehrerkollegin Rita Brunner an der Violine hören.“ Der Abend war also auch eine perfekte Gelegenheit, alte Beziehungen wieder aufzufrischen“.

Ausgetüfteltes Vernissage-Konzept

In seiner Begrüßung erläuterte Martin Mayer das geplante Konzept des Abends. „Was ihr heute angeboten kriegt, ist ein Programm aus Bildern, Musik und dem entsprechenden Wein. Als Künstler konnte ich den Neu-Gerolsbacher Werner Pusch gewinnen, der diesesmal unsere Wände mit seinen Werken gestaltet hat. Er lebt hier seit etwa anderthalb Jahren, also etwa genauso lange wie ich hier inzwischen mein Geschäft betreibe. Aber besser, der Künstler stellt sich dann selber vor, das kann er sicher besser als ich“.

Die Besucher hatten verschiedene Möglichkeiten, sich selber einen ihnen zusagenden Wein zu wählen oder aber von Mayer vorgeschlagene Sets zu erwerben. Die Musikerinnen Christine Schäfer an der Gitarre und Rita Brunner mit der Violine traten übrigens ohne Gage auf. Ihnen konnte man eine freiwillige Spende in ein Körbchen legen.

Der Ex-Leverkusener Werner Pusch berichtete dann recht lebendig über sich selbst. „Ich fotografiere seit meinem neunten Lebensjahr unter Anleitung meines Vaters, einem Architekten, der mir auch Zeichnen und Malen beibrachte“. Beruflich ging der Künstler aber ganz andere Wege, promovierte als Chemieingenieur und verbrachte anschließend 41 Jahre in Neuseeland, ehe er in seine Heimatstadt zurücklehrte. Im Fotoclub seines Arbeitgebers wurde er Vorsitzender und versuchte die Fotografie auf ein hohes Niveau zu heben.

Seit er in Gerolsbach lebt, betrachtet er sie als seine Haupt-Tätigkeit. „Hier sehen Sie Werke von mir in verschiedenen Gruppen, realistische Fotos und bearbeitete Bilder, aus verschiedenen Fotografien mit Bearbeitungssoftware zusammengestellt. Lassen Sie sich ein auf das Abenteuer, meine Bilder aus Ihrem ganz speziellen Blickwinkel zu betrachten“, sagte Pusch.

Die Gäste folgten meist den Empfehlungen des Weinkenners Mayer, waren in lebhafte Gespräche verwickelt, während klassische Gitarren- und Violinenklänge aus der Zeit von 1800 bis heute erklangen. Mayers Konzept, Fotokunst, Musik und edle Tropfen zu verbinden, hat voll den Geschmack des Publikums getroffen. Gut angekommen sind auch die brasilianische Musik und die Ragtimes. Musikerin Brunner und Weinkenner Mayer waren sich einig: „Einige südamerikanische Walzermelodien klingen sehr wienerisch und passen gut zu vollmundigen Weinen“.

SZ