Neuburg
Kritik, Lob und sehr viele Anregungen: Jugendparlament Neuburg wertet Umfrage unter Jugendlichen aus

13.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:14 Uhr
Vicky Müller-Toùssa

Zur Auswertung der Umfrage haben sich Lucas Klein Paredes vom Jugendparlament (v. li.), Jugendreferent Roland Habermeier, Elisabeth Hagn (Leitung Juze), Guido Büttner (Geschäftsführer des Kreisjugendrings Neuburg), Philipp Maul, Tommy Jacobsen (Mitarbeiter Juze), Lukas Schorer (Sprecher des Jugendparlaments), Alma Hamzi und Julius Schoder im Juze Neuburg getroffen. Foto: Müller-Toùssa

Von Vicky Müller-Toùssa

Neuburg – Was wünschen sich die Jugendlichen in Neuburg? Was finden sie gut und was läuft schlecht? Eine Umfrage dazu hat das Jugendparlament zusammen mit Mitarbeitern des Jugendzentrums (Juze) in Neuburg am Freitagabend ausgewertet.

Unterstützt wurden sie dabei von Guido Büttner, Geschäftsführer des Kreisjugendrings, und von Jugendreferent Roland Habermeier. Allerhand Punkte wurden zusammengetragen und „geclustert“, wie Tommy Jacobsen, Mitarbeiter des Juze, erzählte. „Wir müssen die Schwerpunkte finden, damit wir eine Richtung bekommen, wo es hingehen soll“, erklärt auch Juze-Leiterin Elisabeth Hagn. Befragt worden waren die Neuburgerinnen und Neuburger im Alter zwischen elf und 20 Jahren bereits Ende November 2022.

Angelehnt war die Umfrage, die unter dem Titel „Open World Café“ ebenfalls im Juze stattfand, an das Brettspiel „Café International“, wie Jacobsen berichtete: „Von Tisch zu Tisch diskutierten jede mit jedem über die anstehenden Themen. Es ist Bewegung da und auch eine gewisse Dynamik.“ Dabei achte man besonders auf Diversität, wie alle betonen. Gymnasiasten, Mittel- und Realschüler, mit oder ohne Migrationshintergrund – alle durften abstimmen.

Mehr Indoor-Sportmöglichkeiten und eine Fahrradbrücke

Gemeinsam wurden nun die Antworten ausgewertet. Was wünschen sich die Jugendlichen? Das wären zum einen mehr Indoor-Sportmöglichkeiten, wie beispielsweise einen Kletter- oder Trampolinpark, überdachte Sitzmöglichkeiten, eine Fahrradbrücke und eine bessere Infrastruktur im Hinblick auf den öffentlichen Personennahverkehr. Hier sollten Busse öfter fahren.

Dazu kommen funktionierende Wasserspender wie auch eine Verbesserung der öffentlichen Toiletten. Darüber hinaus fordern sie aber auch den Umweltschutz und nennen konkrete Beispiele, so wie die Beseitigung von Zigarettenkippen, daneben mehr Wohnungen und keinen Rassismus. Als Wunsch schlugen die befragten Jugendlichen auch das Aufstellen eines öffentlichen Klaviers, zum Beispiel in der Markthalle, vor.

Die jungen Neuburgerinnen und Neuburger nannten aber auch konkret, was ihnen an ihrer Stadt missfällt. Der starke Stadtverkehr, zu wenige Treffpunkte und zu wenig ansprechende Geschäfte für Jugendliche in der Innenstadt stehen ebenso auf den Karten. Überfüllte Busse, zu wenig Betreuung für kleinere Kinder, aber auch den Mangel an Digitalisierung (besonders an Schulen) bemängeln sie. Dazu wurden „zu viele Friseure“ und „zu viele Drogen“ genannt. Das sorgte bei den Auswertern für regen Gesprächsstoff.

Lob für viele Nationalitäten und nette Ordnungshüter

Und nicht zuletzt wurde darüber gesprochen, was die angehenden Erwachsenen an Neuburg gut finden. Dass es viele Nationalitäten in Neuburg gibt, ebenso wie alle Schulformen, dass die Polizistinnen und Polizisten nett sind. Ebenso finden sie die Schwimmbäder, das Juze und den Skaterplatz sowie das kulturelle Angebot klasse.

Auch die Basketballplätze, den Donaukai oder den Schrannenplatz und das teilweise vorhandene öffentliche WLAN hießen die Befragten für gut. Das alles zeigt vielfältige Themenbereiche, die die Jugend umtreibt und viel Verbesserungspotenzial in sich birgt. Damit will sich das Jugendparlament in der kommenden Zeit auseinandersetzen – das wurde deutlich.

Daneben stand der anstehende gemeinsame Antrag zur Barrierefreiheit auf der Tagesordnung. Den wird das Gremium zusammen mit dem Seniorenbeirat der Stadt Neuburg bei der Stadt stellen. Zudem soll eine gemeinsame Sitzung mit dem Jugendstadtrat Schrobenhausen Ende April stattfinden. Auch die Fahrt des Jugendparlaments, des Jugendstadtrats und des Jugendkreistags auf Einladung des Abgeordneten Matthias Enghuber (CSU) in den Landtag war Thema des Treffens.

Zuletzt wurde die Anfrage eines Stockschützenturniers in den Raum gestellt und ob Interesse der Zusammenstellung einer Mannschaft bestünde. Alles in allem hat das Jugendparlament 2023 viel zu tun und scheut sich nicht, wichtige Themen in allen Lebensbereichen anzustoßen.

DK