Versorgung in Schrobenhausen
Kreiskrankenhaus übernimmt chirurgische Praxis Ludwig

Die Schrobenhausener Klinik will damit die ambulante chirurgische Versorgung in Stadt und Umland erhalten und weiter ausbauen

05.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:35 Uhr

Das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen übernimmt die chirurgische Praxis von Werner Ludwig. In den Räumen in der Hörzhausener Straße wird zunächst umgebaut. Die Patientenversorgung ist aber nahtlos gesichert, so die Klinikleitung. Foto: KKH Schrobenhausen

Insgesamt 27 Jahre lang hat der Schrobenhausener Arzt Werner Ludwig seine chirurgische Praxis in der Stadt geführt. Nun geht er in den wohlverdienten Ruhestand. Der Kassensitz geht diesmal allerdings nicht verloren: Das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen übernimmt ihn.

Das teilte die Klinik in einer Presseerklärung mit. Die chirurgische Praxis werde nun Teil des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), das an die Klinik angeschlossen ist. Das MVZ umfasse neben der neu erworbenen chirurgischen Praxis auch eine orthopädische, eine gynäkologische und eine internistische Praxis sowie eine Hausarztpraxis in Karlshuld.

Krankenhaus-Geschäftsführer Holger Koch erklärt die Beweggründe für den Kauf: „Die Strukturen in der ambulanten Gesundheitsversorgung ändern sich. Die Grenzen zwischen ambulanten und stationären Angeboten werden sich in Zukunft weiter auflösen. Es war uns ein wichtiges Anliegen, den einzigen chirurgischen Sitz in Schrobenhausen zu erhalten und so die ambulante chirurgische Versorgung in der Region nicht nur zu gewährleisten, sondern auch auszubauen.“

Bürgermeister Reisner erleichtert

Für Schrobenhausens Bürgermeister Harald Reisner (FW) ist diese Lösung laut der Pressemitteilung eine große Erleichterung: „Ich danke Herrn Koch und den Ärzten des Kreiskrankenhauses dafür, dass sie durch den Erwerb die Versorgung für Schrobenhausen und das Umland weiterhin sicherstellen.“ Die Praxis biete einen großen Mehrwert für die Gesundheitsversorgung in der Region, wird Reisner weiter zitiert.

Zunächst werden laut Klinikinformationen in der Praxis einige Umbauarbeiten vorgenommen. Somit bleibe der Standort in der Hörzhausener Straße für einige Wochen geschlossen. Amir Hamed Shojaei, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie am Kreiskrankenhaus, versichert: „Die Versorgung der Patienten ist weiterhin auf einem sehr hohen Qualitätsniveau sichergestellt. So werden wir beispielsweise die Sprechstunden für Arbeitsunfälle, sogenannte BG-Sprechstunden, am Kreiskrankenhaus ausweiten. Auch alle anderen Patienten, die der Kollege Ludwig versorgt hat, werden weiterhin von uns behandelt.“

Personelle Besetzung herausfordernd

Die Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie habe zu diesem Zweck Indikationssprechstunden eingerichtet, bei denen Patienten von erfahrenen Oberärzten und Shojaei untersucht werden. Größte Herausforderung bleibe allerdings auch für das Kreiskrankenhaus die personelle Besetzung.

„Wir haben großes Glück mit unseren Ärzten im Haus, die sich bereiterklärt haben, sich bei der Besetzung der chirurgischen Praxis tatkräftig zu beteiligen. Ohne diesen Leistungsvorschuss könnte die Praxis nicht nahtlos weitergeführt werden“, erklärt Holger Koch. „Unser Hauptaugenmerk liegt nun darauf, zügig personelle Verstärkung im ärztlichen Bereich zu finden. Die medizinischen Fachangestellten, die mit Herrn Dr. Ludwig gearbeitet haben, konnten wir bereits für uns gewinnen.“

SZ