Schrobenhausen
Kränze, Krippen, Würstlduft

Sozialer Weihnachtsmarkt am Pflegschloss war Anziehungspunkt für Groß und Klein

28.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:22 Uhr

Schlange stehen im Gedränge war am Wochenende beim sozialen Weihnachtsmarkt rund ums Pflegschloss angesagt. Zahlreiche Menschen besuchten das Winter-Schrannenfest des Verkehrsvereins, drehten am Glücksrad, schauten an den Buden vorbei oder ließen die Bilder des Fotoclubs auf sich wirken. Fotos: Budke

Schrobenhausen – Schon vom Stadtwall aus war das blau beleuchtete Pflegschloss vor allem in den Abendstunden gut zu sehen und schien die Menschen in der Stadt aufzufordern: Kommt her, hier ist was los. Und das stimmte, denn rund um das Schloss hatte der Verkehrsverein an diesem Wochenende zum Sozialen Weihnachtsmarkt eingeladen. Neben Würstl und Glühwein gab es Kunsthandwerk, Kerzen, Schmuck oder Adventskränze zu erstehen. Wer etwas Gutes tun wollte, nahm einen Wunschstern vom Baum der Tafel mit nach Hause.

Während sich nach der Eröffnung des Sozialen Weihnachtsmarktes am Freitagabend zuerst an der Würstlbude eine lange Menschenschlange bildete, nutzten die Besucher danach wie auch an den folgenden Tagen die Gelegenheit, das ein oder andere Geschenk oder manch Dekorationsartikel mit nach Hause zu nehmen. Die Palette war breit gefächert: Auf dem Vorplatz des Pflegschlosses gab es warme Socken, Schmuck, Kerzen oder Steinfiguren.

Darüber hinaus lockte hier ein besonderes Glücksrad zum Mitmachen: Für erschwingliche 50 Cent durfte das Hinterrad gedreht werden. Vor allem in der Dunkelheit ab dem späten Nachmittag entwickelte sich das stimmungsvoll beleuchtete Rad so zu einem echten Hingucker. Licht spielt auf dem Weihnachtsmarkt ohnehin eine große Rolle: Nicht nur die wundervolle Beleuchtung des Pflegschlosses, sondern auch jene der Gartenmauer ließ viele Besucher immer wieder schwärmen, wie schön alles aussehe. So bekam auch die Ausstellung des Fotoclubs in den Mauerbögen Aufmerksamkeit und durch das rote Licht einen besonderen Ausdruck.

Wer noch einen Kranz für den ersten Advent benötigte, konnte fündig werden und auch zierliche Miniaturkrippen für die Weihnachtszeit wurden im Pflegschlossgarten angeboten. Tatsächlich gab es heuer etwas weniger Marktbeschicker als gewohnt: Zwei Fieranten hatten wegen Krankheit absagen müssen, erklärte Christoph Schneider im Gespräch mit unserer Zeitung. Wie vor Corona gab es allerdings wieder das bei den Kindern beliebte Geschichtenzelt. Hier waren mit Unterstützung liebenswerter Marionetten Weihnachtserzählungen mit biblischem Hintergrund zu hören. Die Kinder waren lauschten aufmerksam und durften hinterher ein Büchlein mit nach Hause nehmen.

Schneider berichtete von einer durchweg positiven Resonanz der Aussteller: „Es gab sehr viele Gäste, die nicht nur das kulinarische Angebot genossen haben, sondern die sich auch die Kunstgegenstände angeschaut haben“, so sei ihm berichtet worden. Vor allem die Bastelstunden für Kinder seien ein enormer Erfolg gewesen, und das, obwohl kurzfristig vom Spargel- in das Lenbachmuseum verlegt werden musste: „Wir sind förmlich überrannt worden“, freute sich Schneider und will sich das für die kommenden Planungen merken.

Überhaupt müsse man aus jeder Veranstaltung lernen: „Man nimmt immer etwas mit, was man im nächsten Jahr besser machen kann.“ Dabei habe das Organisationsgespann Sabine Sailer und Scott Dougherty heuer ganze Arbeit geleistet: „Sie wurden praktisch ins kalte Wasser geworfen und haben das super gemacht“, lobt Schneider als Vorsitzender des Verkehrsvereins.

Verbessern müsse man im kommenden Jahr das Thema Wunschbaum, denn mit der Resonanz bis Samstagabend war er nicht wirklich zufrieden: „Das ist schade, dass da nicht mehr Sterne mitgenommen wurden“, bedauert er und nimmt sich vor: „Da müssen wir beim nächsten Mal stärker drauf aufmerksam machen.“ Er vermutet, dass es zum Teil am Standort des Weihnachtsbaumes im Eingangsbereich des Pflegschlosses gelegen haben könnte: „Die Leute gehen auf den Weihnachtsmarkt und wissen nicht, dass der Wunschbaum im Schloss steht.“ Dennoch muss sich kein Kind, das einen Stern für den Baum abgebeben hat, Sorgen machen, dass der Wunsch unerfüllt bleibt: „Das ist ein Teil unseres Sozialen Weihnachtsmarktes, dass wir als Verkehrsverein die übrig gebliebenen Sterne übernehmen.“

SZ