Von Isabel Ammer
Schrobenhausen – Es darf wieder geschwommen, geplanscht, gerutscht und gesprungen werden: Das Schrobenhausener Freibad startet am kommenden Samstag in die Saison – wenn auch erst einmal im eingeschränkten Betrieb. Der Grund dafür ist, dass am neuen Servicetrakt für rund drei Millionen Euro noch einige Wochen fleißig gearbeitet werden muss, bevor dieser in Betrieb gehen kann.
„Wir freuen uns auf die Gäste“, sagt Freibadchefin Marion Matschi, die zusammen mit ihrem Team noch mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt ist. Zwar wird einiges erst einmal auf Notbetrieb laufen, doch Matschi freut sich schon darauf, dass der Neubau bald abgeschlossen ist, denn: „Es schaut toll aus, sehr modern.“
Noch ist der Gebäudekomplex mit großem Gastrobereich am Haupteingang aber eine Baustelle. In einem Raum warten Dutzende Kloschüsseln und Waschbecken auf ihre Montage, Kabel hängen aus der Decke, ein Bagger schaufelt Dreck von A nach B. Offizieller Fertigstellungstermin wäre der 2. Juli, sagt Bürgermeister Harald Reisner (FW), doch er hegt gewisse Zweifel daran, dass das zu schaffen sein wird. Grund für die Verzögerung waren unter anderem Lieferengpässe.
Keine Baustelle mehr im Beckenbereich
Umso wichtiger war es Reisner, einen Teil des Bades vorab öffnen zu können. Noch früher wäre das nicht möglich gewesen, sagt der Rathauschef, denn auch quer durch den Beckenbereich seien Leitungen verlegt worden – doch zumindest dort sei die Baustelle nun abgeschlossen und somit ein Badebetrieb sicher möglich. Mit einem Bauzaun soll nun noch die Baustelle am Servicetrakt vom Badebereich abgetrennt werden, damit auch hier nichts passieren kann.
Ohne den Servicetrakt stehen den Badegästen natürlich einige Annehmlichkeiten nicht zur Verfügung, einiges muss improvisiert werden. Dafür gibt es Ermäßigungen beim Eintrittspreis. So wird es keine Gastronomie und nur wenige Umkleidekabinen geben – „Hecke oder Handtuch“, gibt Marion Matschi als Tipp. Auch Duschen gibt es bis zur Fertigstellung des Servicetrakts nur am Beckenrand. „Aber lieber so als gar nicht“, sagt die Freibadchefin. Auch wenn sie weiß: „Wir werden es nicht jedem recht machen können.“
Worauf sich die Badbesucher auch einstellen müssen, sind etwas kühlere Wassertemperaturen, da die Solar- und PV-Anlage des Bades noch nicht wieder mitheizt. Und der Kinderbereich, das Sternbecken muss noch geschlossen bleiben. Dafür gibt es einen kleinen abgetrennten Bereich im seichten Teil des Nichtschwimmerbeckens für Kleinkinder. Wobei Matschi darauf hinweist, dass die Eltern hier schon noch einmal besser aufpassen sollten und dass dort Schwimmflügelpflicht bestehen werde.
Fachkräfte und Auszubildende dringend gesucht
Auch personell hat das Freibad Probleme: „Das ist sehr knapp“, sagt Reisner. Doch Fachpersonal zu finden sei schwer. Aktuell würden ein paar Rettungsschwimmer mit aushelfen, „aber wir brauchen Personal“, weiß Marion Matschi. Auch Auszubildende würde das Schrobenhausener Freibad gerne nehmen – ein Traumberuf mit viel Abwechslung, wie die Badchefin nur bestätigen kann. Man treffe Leute, treibe Sport, arbeite an der frischen Luft, habe zu tun mit Biotechnik und Chemie, könne Schwimmkurse geben und vieles mehr.
Der aktuellen Personalsituation entsprechend werde es also erst einmal weder Whirlpool noch Wildwasser geben, denn hier brauche es viel Aufsichtspersonal. Je nach Ansturm, sagt Matschi, werde man aber Rutschen und Sprungturm zeitweise öffnen können. Doch natürlich gehe stets die Sicherheit vor, auf die die Angestellten im Freibad genau achten. „Wir sind ja kein Weiher“, sagt Matschi.
Eine offizielle Eröffnung wird es am Samstag nicht geben, dafür ist in Kombination mit der Einweihung des Servicetrakts ein Tag der offenen Tür geplant – einschließlich Kinderattraktionen. Voraussichtlich soll dieser am 2. Juli viele Gäste ins Bad locken, vorausgesetzt der Neubau ist dann keine Baustelle mehr.
Das Schrobenhausener Freibad ist ab 11. Juni im eingeschränkten Betrieb dienstags bis sonntags von 13 bis 19 Uhr geöffnet. Montag ist Ruhetag. Kinder ab sechs Jahren, Jugendliche und Rentner zahlen einen Euro, Erwachsene zwei Euro Eintritt, im ermäßigten Betrieb gibt es noch keine Zehner- und Jahreskarten. Die Nutzung ist auf maximal 1800 Besucher beschränkt.
SZ
