Neuburg
Gefährdete Bäume an der Baustelle

Ingolstädter Straße: Tiefbauamtschef verspricht behutsameres Vorgehen bei weiteren Arbeiten

07.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:28 Uhr

Baustelle Ingolstädter Straße: Gerade wird an der Westseite gearbeitet. Dort soll behutsamer mit den Bäumen am Straßenrand umgegangen werden, wie Neuburgs Tiefbauamtschef Thomas Stemmer versicherte. Foto: Hanne

Von Thorsten Stark

Neuburg – Bei der seit 30. Mai laufenden Sanierung der Ingolstädter Straße in Neuburg wird gerade an der Westseite gearbeitet. Dabei, so versicherte der städtische Tiefbauamtschef Thomas Stemmer am Mittwochabend im Bauausschuss des Stadtrats, werde die beauftragte Firma vorsichtiger als an der Ostseite vorgehen, um die Bäume dort besser zu schützen.

„Man hat da etwas rau gearbeitet“, räumte Stemmer auf Nachfrage des Grünen-Fraktionschefs Gerhard Schoder ein. Das Wurzelwerk so manchen Baumes in dem Grünstreifen zwischen Fahrbahn sowie Fuß- und Radweg sei bei den Bauarbeiten beschädigt worden. Stemmer erklärte, dass die Baufirma beim Versuch, das zu reparieren aber an ihre Grenzen gestoßen sei. Klar sei, dass dort nachgearbeitet werden müsse. „Die Frage ist natürlich: Ist das der richtige Platz für Bäume?“, sagte der Tiefbauamtschef. Schließlich handle es sich um einen schmalen Streifen, bei dem sich die Wurzeln ohnehin nicht so ausdehnen dürften. Stemmer sagte, bei den jetzigen Arbeiten auf der Westseite seien die Wurzeln abgedeckt, es werde darauf geachtet, dass die Arbeiter mit dem Beton nicht zu nah an die Bäume kommen, außerdem dürfe niemand mehr mit dem Bagger an den zu schützenden Stellen durchfahren. „Ich hoffe, das wird besser als auf der Ostseite.“ Schoder bedankte sich für die Information und regte gleichzeitig an, dass bei jeder neuen Baustelle automatisch so vorgegangen werde. „Da muss man eben gute Vorgaben schon in der Ausschreibung machen.“ Stemmer meinte, es helfe auch, zu Beginn den Polier zur Seite zu nehmen und auf die Gegebenheiten hinzuweisen. „Bauarbeiter sind da wenig sensibel“, sagte er.

Michael Wittmair (Linke) fragte: „Was macht der Alleebaum in Neuburg falsch?“ Unabhängig von der aktuellen Baustelle werde regelmäßig in der Ingolstädter Straße nachgepflanzt, doch die Bäume fänden einfach keinen Halt. Wittmair regte an, wie in der Münchener Straße bei Sonax, mit dem Presslufthammer in den Boden zu gehen, um das Erdreich aufzulockern. Womöglich bringe das ja etwas.

„Belüftung ist immer gut, aber so werden wir die Probleme in der Ingolstädter Straße nicht lösen können“, sagte CSU-Fraktionschef Alfred Hornung, der gleichzeitig auch Forstreferent des Stadtrats ist. Die großen Bäume seien krank, viele dürften sich aus seiner Sicht nicht mehr lange halten. Das liege aber nicht an Problemen in der Tiefe, sondern an dem geringen Wasserangebot und der geringen Breite. „Wir haben dort Leitungen, einen Radweg, einen Fußweg und den Winterdienst, der im Winter Salz streut – das halten Bäume auf Dauer nicht aus.“ Die Bauarbeiten wollte Hornung dann aber auch noch kommentieren: „Dass die Maßnahme sehr grob begonnen hat, darüber brauchen wir nicht reden.“

AUS DEM AUSSCHUSS

Deutlich höhere Kosten: Seit fast einem Jahr ist die Ampel an der Kreuzung von der St.-Andreas-Straße und der B16 in Betrieb, inzwischen liegt auch die Rechnung vor: Demnach muss die Stadt exakt 105884,12 Euro an den Freistaat zahlen. Wie Tiefbauamtschef Thomas Stemmer erklärte, habe man auch nachgerechnet und keine Fehler feststellen können. Ursprünglich war man von lediglich 50000 Euro ausgegangen. Eine Kostenvereinbarung mit dem Freistaat hatte eine Beteiligung der Stadt an den Gesamtkosten mit 21,38 Prozent festgelegt. Nur kostete die Ampelanlage letztlich statt der geschätzten 200000 Euro mehr als das Doppelte, nämlich rund 472000 Euro. Zähneknirschend nahm der Bauausschuss davon Kenntnis.

Straßenbauarbeiten im Zeitplan: Der Bauausschuss hat die Firma Richard Schulz Tiefbau GmbH mit den Straßenbauarbeiten für die Schmid- und die Färberstraße beauftragt. Das Angebot der Firma – rund 1,335 Millionen Euro – war laut Verwaltung das wirtschaftlichste von drei Angeboten. Baubeginn in der Schmidstraße ist wie geplant am 1. August.

Grünes Licht für Bauprojekt: Ein Bauwerber darf an der Augsburger Straße nach dem Einfügegebot vier Baukörper mit jeweils zwei Vollgeschossen und draufgesetzt einem Staffelgeschoss mit Walmdach bauen. Voraussetzung sind Spielplatz-, Entwässerungs- und Grünordnungsplan sowie eine bessere visuelle Darstellung der geplanten Dachform.

DK