Abwasser wird deutlich teurer
Gebühren steigen in der ganzen Gemeinde auf mehr als 2,50 Euro pro Kubikmeter

11.03.2024 | Stand 11.03.2024, 15:35 Uhr

Das Abwasser wird teurer in der Gemeinde Brunnen.

Das Abwasser wird teurer in der Gemeinde Brunnen. Bereits in der laufenden Abrechnungsperiode. Und zwar deutlich. Sowohl in Brunnen und Hohenried wie auch in Niederarnbach und Kaltenherberg kostet der Kubikmeter künftig mehr als 2,50 Euro – was im Vergleich mit den Gebühren anderer Kommunen immer noch moderat erscheinen mag, aber schon ganz schön viel ist, wenn man bedenkt, dass bisher weniger als ein Euro pro Kubikmeter zu bezahlen war.

Alle vier Jahre müssen die Gebühren neu berechnet werden, erläuterte VG-Geschäftsleiter und Beitrags- und Gebührenspezialist Hans Wolkersdorfer den Brunnener Gemeinderatsmitgliedern in der jüngsten Sitzung. Denn es müsse sichergestellt werden, dass eine kommunale Einrichtung wie die Abwasserbeseitigung auf Dauer weder Gewinne noch Verluste anhäuft. Im aktuellen Fall habe sich die Neuberechnung wegen der Überlastung des damit beauftragten Fachbüros – unter anderem, weil viele Gemeinden zuletzt wegen der stark gestiegenen Kosten außerhalb des Vierjahreszeitraums Neuberechnungen in Auftrag gaben – verzögert, weswegen die nun bekannt gegebenen und vom Gemeinderat schließlich beschlossenen neuen Gebühren bereits rückwirkend ab 2023 gelten und damit schon für den seit 1. Juli laufenden Abrechnungszeitraum.

„Es ist ein bisserl mehr geworden“



„Es ist ein bisserl mehr geworden“, fasste Wolkersdorfer das Ergebnis der Berechnung vorsichtig zusammen. In Brunnen und Hohenried steigt der Preis pro Kubikmeter Abwasser von 86 Cent auf 2,56 Euro, in Niederarnbach und Kaltenherberg von 97 Cent auf 2,68 Euro. Die Grundgebühr bleibt mit 54 Euro für den Standardwasserzähler unverändert. Für Niederschlagswasser sind nun in Brunnen und Hohenried 22 Cent (bisher 17) pro Quadratmeter angerechnete Grundstücksfläche zu zahlen, in Niederarnbach und Kaltenherberg 17 Cent (bisher 9).

Jede Menge Gründe für die Erhöhung



Gründe für die deutliche Gebührenerhöhung gebe es eine ganze Menge, sagte Wolkersdorfer und zählte auf: die stark gestiegenen Energiekosten und Beschäftigungsentgelte, für Brunnen und Hohenried die höheren kalkulatorischen Kosten im Zusammenhang mit dem Umbau der Abwasserentsorgung. Auch der allgemein sinkende Wasserverbrauch – der ja als Grundlage für die Berechnung der Abwassergebühr dient – wirke sich aus, weil die Kosten nun auf weniger Kubikmeter umgelegt werden müssten. Und schließlich hätten beide Abwasserentsorgungssysteme eine erhebliche Unterdeckung erwirtschaftet, nachdem vier Jahre zuvor die Gebühren gesenkt worden seien.

SZ