Neuburg
Fast wie im Tante-Emma-Laden

BESUCH AUF DEM WOCHENMARKT: Am Koller-Stand ist alles bio

26.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:21 Uhr
Vicky Müller-Toùssa

Seit vielen Jahren fester Bestandteil des Neuburger Wochenmarkts: Maria Wagner verkauft an ihrem Stand biozertifizierte Produkte. Wohl auch deshalb kommen regelmäßig viele Stammkunde zu ihr und kaufen ein. Foto: Müller-Toùssa

Von Vicky Müller-Toùssa

Neuburg – Butter, Käse, Joghurt, Milch, Obst, Gemüse, aber auch Essig oder Öl, eingelegte Oliven sowie Nudeln, Reis, Räuchertofu, Ketschup, Gewürze und Getränke, ob Wein oder Dinkelmalz: Maria Wagner verkauft mittwochs wie samstags am Koller-Stand auf dem Neuburger Wochenmarkt in ihrem Tante-Emma-Laden gleichenden Stand fast alles, was das Herz begehrt – und das seit vielen Jahren. Allerdings ist eines die oberste Maßgabe: bio. Das ist Wagners zentrale Botschaft, wie sie von Beginn an klarstellt: Alles muss Bio-Qualität haben.

Ihre Eltern Josef und Cäsilie Koller haben auf ihrem Hof in Ecksheim bei Pöttmes um die 250 Hühner und verkaufen somit auch ihre eigenen Eier auf dem Neuburger Wochenmarkt. Und das bereits seit 33 Jahren. Früher habe man schon auf dem Bauernmarkt in Neuburg verkauft. Und als der Wochenmarkt auf dem Schrannenplatz startete, wurden sie auch gefragt, ob sie da dabei wären. Natürlich hatten sie Interesse. Seit 1986 – also von Anfang an – gehören sie dem Biolandverband an und hatten auch einen eigenen Hofladen. Auf circa zwei Hektar bauen sie Gemüse und auf eineinhalb Hektar Kartoffeln sowie Getreide und Kleegras an. Alle sieben Jahre komme das selbst angebaute Gemüse, auf den gleichen Punkt. Quasi eine siebenjährige Fruchtfolge, wie sich das offiziell nennt, erzählt Wagner.

„Der Betrieb gehört meinen Eltern, ich bin aber voll dabei“, sagt sie. Und das schon seit 20 Jahren. Wagner steht zudem viermal in der Woche immer gegen halbvier/vier Uhr auf. Denn alles, was sie nicht selbst anbaut und dazukauft, wird um diese Uhrzeit angeliefert und muss dann auch gleich in der Früh verräumt werden. Das sind die Milchprodukte, der Käse, das Obst und auch das Trockensortiment. „Die Frischware kommt nachts und muss logischerweise gleich eingeladen werden“, erzählt Wagner weiter, denn das alles nehme sie ja dann auch umgehend mit auf den Markt. Ihre Schwester Agnes Langer helfe noch mit. Sie habe noch drei weitere Geschwister, „aber die haben mit dem Betrieb nichts zu tun“, sagt Wagner.

Übrigens bekämen ihre Hühner alles, was mittags nicht verkauft wurde, somit übriggeblieben ist, als Futter. „Die warten schon drauf und freuen sich immer“, erzählt die gelernte Metzgereifachverkäuferin lachend. Eineinhalb Stunden benötige sie, um ihren Stand auf dem Wochenmarkt aufzubauen. Des Weiteren hätten sie viele Stammkunden, von denen mittlerweile auch deren Kinder mit deren Kindern herkämen. „Wenn man schon so lange dabei ist, dann ist es natürlich so“, weiß Wagner zu berichten. Aber auch immer mal wieder kämen neue Gesichter hinzu. Sie erinnert sich an das Kaufverhalten vor zwei Jahren, als Corona zu den Lockdowns führte: „Das war der Wahnsinn. Da hat jeder gemeint, er müsse Bio kaufen.“ Von der Kaufkraft her habe sich aber seitdem nicht viel verändert.

DK