Ein düsteres Bild zeichnete Lothar Behringer, der Wirtschaftlichkeits-Bereichsleiter bei den Stadtwerken Neuburg, angesichts der zu erwartenden Preissteigerungen bei Gas, Nahwärme und Strom.
Da die Stadtwerke Strom und Gas Jahre im Voraus einkaufen, kommen die enormen Steigerungen erst mit Verspätung bei den Endkunden an – aber sie werden ankommen. „Unser Portfolio für die nächsten Jahre muss ja gefüllt werden“, sagte Behringer. Um wie viel die Preise steigen werden, das ist wegen der derzeitigen Schwankungen nicht absehbar. Die Stadtwerke haben daher mehrere Szenarien entworfen.
Klar ist, dass sich der Börsenpreis beim Erdgas vom Tiefststand im Jahr 2021 bis zu diesem Juli um 1043 Prozent gesteigert hat. Beim Strom ist die Preissteigerung ähnlich hoch. Sie liegt zwischen 866 und 938 Prozent. Eine dramatische Entwicklung. „Es ist utopisch in allen Bereichen“, sagt Behringer. Das biete enormen sozialen Brennstoff, wenn man die Preisentwicklung eins zu eins an die Kunden weitergebe.
Mit höheren Gebühren bei der Nahwärme rechnen
Auch bei der Nahwärme müssen die Neuburgerinnen und Neuburger mit höheren Gebühren rechnen. Derzeit wird das Netz noch zu 70 Prozent von gasbetriebenen Blockheizkraftwerken versorgt. Zu zwei Dritteln orientiert sich der Wärmepreis daher am Gaspreisindex. Erst wenn 2023 die zweite Abwärmefassung angeschlossen ist, kommt der größte Teil aus der Industrieabwärme. Dann werde es eine höhere Preisstabilität geben.
Bei den dramatischen Preissteigerungen gehe es nicht nur um die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, sagte Stadtwerkechef Richard Kuttenreich: „Nicht nur Putin spielt mit uns, auch der Gashandel füllt sich die Taschen.“
tsk
