Neuburg
Einer der vielfältigsten Berufe

Vertreter der Bereitschaftspolizei erläutern die Ausbildung

26.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:30 Uhr
Rainer Hamp

Nach dem Vortrag: Polizeiobermeister Erwin Wawra (von links), Pfarrer Jens Hauschild, Vikarin Laura Müller und Polizeiseelsorger Günther Pflaum. Foto: Hamp

Von Rainer Hamp

Neuburg – Im Rahmen ihres Dienstagsforums lud die Gemeinde der Neuburger Apostelkirche zwei Vertreter der Bayerischen Bereitschaftspolizei aus Eichstätt ein, die die Arbeit und die Ausbildungsgänge für den Polizeidienst erläuterten. Zwar kamen nur 13 Besucher, darunter aber sieben junge Leute, die sich offenbar für den Beruf eines Polizeibeamten interessierten.

Zunächst stellte Polizeiseelsorger Günther Pflaum dar, mit welchen Problemen man dabei rechnen muss und wie die Polizeikräfte dabei betreut werden. Vor allem junge, neu eingestellte Polizisten brauchen Betreuung in Stress-Situationen während eines Einsatzes, etwa bei Verkehrsunfällen mit Verletzten oder gar Toten, bei dramatischen Anrufen von Bürgern, aber auch im privaten Umfeld bei Problemen mit Ausbildern, Vorgesetzten oder etwa Partnerschaftsproblemen, so Pflaum. Die Seelsorge biete den Polizisten Orientierung in Fragen von Werten und persönlicher Haltung. Sie gibt es seit 1920. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet und ausgerichtet, wie Pflaum erzählt. Das Selbstverständnis über die Rolle der Polizei und die berufliche Ethik sei gerade in einem demokratischen Staat besonders wichtig.

Danach stellte Polizeioberrat Erwin Wawra den Ausbildungsweg für angehende Polzisten dar. „Der Beruf ist einer der vielfältigsten“, stellte er fest, „das geht vom Einsatz im Straßenverkehr, über Objekt- und Personenschutz bis zum Einsatz bei Kriminalfällen“.

Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Voraussetzung ist der Schulabschluss der Mittleren Reife, ein großer Anteil der Bewerber habe auch Abitur. Aber auch wer einen qualifizierten Hauptschulabschluss und eine Berufsausbildung vorweisen könne, werde angenommen. Bewerber gebe es jedenfalls genug, so Wawra. Zur Ausbildung angenommen werde man im Alter zwischen 17 und 30 Jahren. Weitere Voraussetzungen seien etwa eine geeignete Gesundheit, körperliche Belastbarkeit oder freilich auch, dass man nicht etwa vorbestraft ist. Auch sollte man die deutsche Staatsangehörigkeit haben, wobei aber Ausnahmen möglich sind, genauso wie bei einer Körpergröße von wenigstens 1,65 Meter. Rund 50 Prozent der Ausbildung befasse sich mit dem großen Bereich des Rechts. „Ein Polizist muss wissen, in welcher Situation er handeln darf oder gar muss und in welcher Weise“, stellte Wawra fest. Dazu komme die Ausbildung an der Waffe, beim Schießen, im Sport, in der Selbstverteidigung und einiges mehr.

„Und ganz wichtig ist die Teamfähigkeit“, meint Wawra, weil die Polizeiarbeit vor allem Teamarbeit sei. Schon im ersten Halbjahr der Ausbildung werde man auch zu praktischen Einsätzen mitgenommen. Wer die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, der werde dann in eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei übernommen. Dann könne man weiter überlegen, wo man im weiten Bereich des Polizeidienstes arbeiten wolle.

DK