Burgheim
Ein Blick zurück, aber auch nach vorne

Burgheimer Pfarrer Werner Dippel ist seit zehn Jahren Dekan für Neuburg-Schrobenhausen

09.12.2022 | Stand 17.09.2023, 21:16 Uhr
Ralf Schmitt

Pfarrer Werner Dippel zeigt das Foto seiner Ernennung zum Dekan. Zehn Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Freude bereitet ihm sein Amt aber immer noch. Foto: Schmitt

Von Ralf Schmitt

Burgheim – Am Nikolaustag, dem 6. Dezember, waren es genau zehn Jahre, dass Pfarrer Werner Dippel zum Dekan für das Dekanat Neuburg-Schrobenhausen ernannt wurde. „Eigentlich bin ich ja schon 2009 zum Regionaldekan ernannt worden“, informiert der mit damals 39 Jahren jüngste Priester in diesem Amt und widerlegt erst einmal das runde Jubiläum.

Die Dekanatsreform durch Bischof Konrad Zdardsa erklärt die erst zehnjährige Amtszeit. Am 1. Dezember 2012 wurden dabei die 36 Dekanate im Bistum Augsburg auf nurmehr 23 zusammengestrichen. Zugleich wurden auch die Regionen abgeschafft. „Im Zuge dieser Reform wurde ich zum Leiter des jetzt neu zusammengelegten Dekanats Neuburg-Schrobenhausen ernannt“, erklärt Dippel die Diskrepanz.

Die Hauptaufgabe in seiner zusätzlichen Funktion ist es, eine monatliche Dekanatskonferenz durchzuführen, an der alle ihm unterstellten Priester, Diakone und pastoralen Mitarbeiter teilnehmen. Dippel sieht sich in der „mittleren Führungsebene“ des Bistums. „Schwierigkeiten, Probleme und Beschwerden die es in den einzelnen Pfarreien gibt, laufen alle über mich“, beschreibt der Geistliche seinen Aufgabenbereich anschaulich.

Als Leiter des Dekanatsrats, der sich aus Vertretern aller Pfarrgemeinderäte sowie Verbänden und Gruppierungen zusammensetzt, hält er zweimal im Jahr eine Sitzung ab. „Hier versuche ich eine gute Vernetzung untereinander zu gestalten und die auch zu erhalten“, so Dippel. Als „Meilensteine“ seiner bisherigen Amtszeit nennt er die Zusammenführungen der Pfarreiengemeinschaften Neuburg, Schrobenhausen, Urdonautal und Aresing-Weilach sowie die Neubesetzungen der Pfarreiengemeinschaften Heilig Geist, Ehekirchen, Karlshuld und Sinning. Gerne erinnert sich Dippel an Dekanatskirchentag 2017 in Neuburg zurück. „Ein wirklich tolles Event, das richtig eingeschlagen hat“, weiß er zu berichten. Auch die Ernennung von Bertram Meier zum Bischof von Augsburg freut ihn sehr. „Er ist unserem Dekanat sehr gut gesonnen“, begründet das Dippel.

Aber es gab in den vergangenen Jahren auch negative Dinge, über die er sprechen möchte. Der Missbrauchs- und Finanzskandal bei den Nachbarn in Eichstätt stehen dabei ganz oben. „Wir an der Front sind ständig mit diesen Themen konfrontiert. Ich fühle mich da fast schmerzlich macht- und hilflos. Wegen ein paar schwarzer Schafe stehen alle Priester unter einer Art Generalverdacht“, wird Dippel emotional und deutlich. Auch Corona hat nach seinen Worten „deutliche Spuren“ hinterlassen. „Wir haben versucht, alle dabei nötigen Vorgaben der Diözese einzuhalten und vor Ort umzusetzen“, so Dippel. Besonders wichtig war ihm dabei im Dekanat „eine gemeinsame und einheitliche Linie zu fahren“.

Sein Blick in die Zukunft richtet sich vor allem auf den weiteren synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland. „Dies kann kein Sonderweg sein. Wir sind Mitglied der Weltkirche und somit an die Entscheidungen aus Rom gebunden“, erklärt Dippel. Wohin es geht und was kommt oder bleibt, kann Dippel selbstverständlich auch nicht voraussagen. „Hoffentlich endet nicht alles in Frust und Enttäuschung“, so der Priester nachdenklich. Als er ein Foto seiner Ernennung zum Dekan zeigt, wird deutlich, dass die vergangenen zehn Jahre ihre Spuren hinterlassen haben. „Ich bin aber immer noch gerne Dekan“, so Dippel überzeugend.

Wie auch immer, bereits im kommenden Jahr steht für ihn das nächste Jubiläum an, dann ist Pfarrer und Dekan Werner Dippel 20 Jahre in der Ortschaft Burgheim.

DK