Landkreis belegt einen Spitzenplatz
Ehrung für Blutspender

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29.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:21 Uhr

Die Geehrten mit der Blechbläsergruppe und den BRK-Funktionären im Schlosshof. Foto: Hamp

Wenn man bedenkt, dass bei jeder Spende knapp ein halber Liter Blut für lebensnotwendige Blutübertragungen an Kranke oder Unfallopfer bereitgestellt wird, dann kann man sich vorstellen, welche Mengen jemand dafür hergegeben hat, der im Laufe seines Lebens 50, 75, 100, 125 oder gar 150 mal Blut gespendet hat. Der Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) ehrt daher jedes Jahr diese Leute zu Recht.

Am Donnerstag wurden 75 Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis in die große Dürnitz im Neuburger Schloss zur Ehrung eingeladen, von denen 42 auch gekommen sind. BRK-Kreisvorsitzender und Oberbürgermeister Bernhard Gmehling begrüßte die Spender mit dem Leitspruch „Ehre, wem Ehre gebührt“. In seiner Ansprache erinnerte er daran, wie lebensrettend Blutkonserven sind, wenn etwa ein Zugunglück passiert und plötzlich zahlreiche Verletzte nur durch eine Blutübertragung gerettet werden können.

Hoher Anteil an Blutspendern



„Im Einkaufszentrum kann man viel kaufen – Blut nicht“, stellte der OB fest. Auch in der Apotheke nicht und auch künstlich herstellen lässt sich Blut nicht. Nur das gespendete Blut anderer Menschen kann helfen. „Indem Sie etwas von Ihrem Blut geben, retten Sie Leben, eine kleine Tat zeigt große Wirkung“, so Gmehling. Etwa 80 Prozent, also vier von fünf Menschen in Deutschland, benötigen in ihrem Leben einmal Blut oder daraus hergestellte Medikamente. „Um den Bedarf zu decken, sind sage und schreibe 2100 Blutspenden pro Tag allein in Bayern notwendig“, so Gmehling. Liege der Anteil an Blutspendern bundesweit nur bei 3,8 Prozent, so betrage er im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen 8,75 Prozent. Im Jahr 2022 seien das bei 41 Terminen 5208 Bürger gewesen. Auch die Bundeswehr in Neuburg habe bei drei Terminen 495 mal Blut gespendet.

62000 ehrenamtliche Arbeitsstunden



Organisatorisch möglich gemacht hätten das die vielen ehrenamtlichen Helfer des BRK-Kreisverbands mit rund 62000 Arbeitsstunden, die unbezahlbar wären, müsste man die Leute hauptberuflich einstellen. Stellvertretend für sie wurden sechs Helferinnen und Helfer, die außergewöhnlich viel geleistet hatten, vom Blutspendebeauftragten des Kreisverbands, Bernhard Pfahler, und von Kreisgeschäftsführer Anton Gutmann ausgezeichnet: Anita Belz, Resi Heckl, Christine Kneißl, Elfriede Müller, Uschi Räuschl und Martin Sander.

11000 Mitgliedern im Landkreis



Im weiteren Verlauf seiner Rede stellte Gmehling den hiesigen Kreisverband heraus, der mit fast 11000 Mitgliedern bei nur knapp 100000 Einwohnern ein ganz großer sei. Mit ihren Mitgliedsbeiträgen würden sie einen entscheidenden Beitrag leisten. Dabei erinnerte er auch an die vielen anderen Einsatzbereiche des Roten Kreuzes. „Eine menschliche Gemeinschaft funktioniert nur durch ein gesellschaftliches Miteinander und durch Organisationen wie dem BRK“, so der OB. Eingerahmt wurde die Ehrung von der Blechbläsergruppe der Neuburger Stadtkapelle unter Alexander Haninger. Pandemiebedingt, so Pfahler, ging die Anzahl der Blutspenden in den drei vergangenen Jahren etwas zurück.

Spende bis zum 70. Lebensjahr möglich



Alle Bürger ab dem 18. und bis zum 70. Lebensjahr können sich beim BRK als Spender bewerben. In Neuburg finde immer am ersten Mittwoch im Monat ein Spendetermin in der Ostendschule statt, jeweils von 16 bis 20 Uhr. Der nächste Termin ist damit der 7. Juni. In Schrobenhausen kann jeweils am letzten Donnerstag im Monat im Zentrum am Högenauer Weg Blut gespendet werden, und zwar ebenfalls von 16 bis 20 Uhr. Dazwischen werden auch unterschiedliche Termine in anderen Gemeinden des Landkreises angeboten.

rhp