Neuburg-Schrobenhausen
Ehrenamtliche Kiebitzbetreuer gesucht

17.01.2024 | Stand 17.01.2024, 15:00 Uhr

Ein Kiebitz mit Küken. Der Vogel des Jahres 2024 benötigt dringend mehr Schutz. Foto: LBV-Bildarchiv

Wie viele andere Bodenbrüter ist der Kiebitz in Bayern stark gefährdet: Seine Bestandszahlen haben in den letzten Jahren um rund 90 Prozent abgenommen, der Kiebitz liegt damit mit an der Spitze der aktuell am stärksten bedrohten bayerischen Brutvogelarten. Auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist dieser Trend sichtbar.

Aus diesem Grund gibt es seit einem Jahr das vom bayerischen Naturschutzfonds geförderte und vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) umgesetzte Wiesenbrüterprojekt, dessen Ziel der Erhalt und Schutz der heimischen Wiesenbrüter ist. Marie Heuberger ist die Managerin des Projekts und Ansprechpartnerin für die Belange der Wiesenbrüter. Jedes Jahr sucht sie zusammen mit den Ehrenamtlichen der LBV-Kreisgruppe nach den Kiebitzpaaren, um deren Gelege zu schützen. Dieses Jahr gibt es zusätzlich einen besonderen Anlass: Der Kiebitz ist zum Vogel des Jahres 2024 gekürt worden. Aus diesem Grund hat die Naturschutzbehörde gemeinsam mit dem LBV eine Auftaktveranstaltung zum Kiebitz geplant. Am Freitag, 9. Februar, um 18 Uhr gibt es einen Infoabend im Haus im Moos in Kleinhohenried. Eingeladen sind alle Interessierten, Ehrenamtlichen und solche, die es werden wollen.

Die Mithilfe von Ehrenamtlichen ist von großem Wert für die Wiesenbrütermanagerin: „In der Brutsaison von Großem Brachvogel, Kiebitz und Co. bin ich viel unterwegs, auch am Wochenende und an Feiertagen. Wir versuchen, alle Brutpaare im Blick zu haben. Aber manchmal reichen unsere zeitlichen Kapazitäten nicht aus und manche Brutpaare können wir deshalb nicht in dem Ausmaß betreuen, wie wir es gerne würden.“ Heuberger erzählt, dass es schon einige Engagierte im Landkreis gibt, deren Hilfe für die Kiebitze von großem Wert ist. „Trotzdem fehlen uns für einige Gebiete weitere tatkräftige Helfer.“ So übernehmen diese beispielsweise kleine Gebiete, in denen sie nach den Gelegen der Kiebitze per Fernglas Ausschau halten. Wird ein Gelege gefunden, so wird dies an die Projektmanagerin weitergegeben und Schutzmaßnahmen werden ergriffen.

Vorwissen sei nicht nötig, Ehrenamtliche bekommen vorab eine kleine Einschulung zum „Kiebitzbetreuer“. Es werden Lebensraum, Verhaltensweisen und Tipps weitergegeben, die bei der Beobachtung der Vögel hilfreich sind. Ziel ist es, dass Ehrenamtliche kleinere Gebiete übernehmen, in denen sie von Mitte März bis Mitte Mai regelmäßig nach Kiebitz-Gelegen Ausschau halten und diese bei Heuberger melden. Wer Interesse hat, mehr über den Kiebitz und andere Wiesenbrüter erfahren und sich für heimische Brutvögel engagieren will, kann sich bei Marie Heuberger (marie.heuber@lbv.e) für das Infotreffen anmelden.

DK