Neuburg
Dokumentarfilm zum Naturpark Altmühltal in Sondervorstellungen

22.04.2024 | Stand 22.04.2024, 7:00 Uhr
Vicky Müller-Toùssa

Aufnahmen aus einer Dekade: Regisseur und Naturliebhaber Günter Heidemeier zeigt im Kinopalast Neuburg seinen Dokumentarfilm mit Bildern und O-Tönen aus dem Naturpark Altmühltal. Foto: Müller-Toùssa

Unter anderem schneeweises Haareis, auch Eiswolle genannt, hat Regisseur Günter Heidemeier in seinem Film „Die Gesichter des Naturpark Altmühltal“ verewigt. Dieses selten gewordene Naturphänomen beispielsweise tritt nur bei ganz bestimmten Wetterbedingungen an Totholz auf und sieht aus wie Zuckerwatte. Oder spektakuläre Schmetterlingsarten, wie der Kaisermantel, Segelfalter, Perlmutterfalter, Admiral, Widderchen oder der sogenannte „Braune Bär“. Sie alle hat Heidemeier vor sein Objektiv bekommen.

Lachmöwen, Naturspektakel und zehn Jahr Geduld

Aber auch streng geschützte Biber tauchen auf der Bildfläche auf. Genauso wie knapp hundert Jahre alte Archivaufnahmen, zahlreiche O-Töne, Unterwasser- wie auch Drohnenaufnahmen. Letztere reichen über das gesamte Naturpark-Gebiet und geben die verschiedenen Jahreszeiten wieder. Was darf ebenso nicht fehlen? Richtig: die Weltenburger Enge. Das „bayerische Geotop schlechthin“, meint der gebürtige Nordrhein-Westfale, der seit mehr als 50 Jahren mit seiner Familie in Eichstätt lebt. „Gigantische Naturkräfte haben diese Jahrtausende alten Wände geformt. Da kann man mal sehen, was Wasserkraft so alles bewirken kann“, ergänzt der 80-jährige passionierte Naturfilmer.

Hinzu kommen noch zahlreiche Flussschleifen und Altmühlwiesen, die als Brutgebiete allerlei Vögel dienen. Von Lachmöwen bis hin zu Kiebitzen – Heidemeier hat sie fast alle mit der laufenden Kamera erwischt. Das lässt nur ansatzweise vermuten, wie lange Heidemeier auf diese vielen Momentaufnahmen gewartet haben muss, um sie mit seiner Kamera festhalten zu können. Bildmaterial aus rund zehn Jahren hat er, wie er selbst im Gespräch mit unserer Zeitung sagt, in zigtausenden Arbeitsstunden und mit viel Liebe fürs Detail in seinem 90-minütigen Dokumentarfilm verarbeitet.

Dokumentarfilm in Eigenregie

Und das ganz allein. Einzig Biologin Susanne Gleichmann habe ihn nennenswert bei den Interviews in dieser Doku unterstützt. Jeder Film in dieser Größenordnung sei laut Heidemeier eine gewachsene Geschichte. „Mir ist es wichtig die Landschaft zu verstehen“, so der ehemalige Physiker, der sich sehr für die Natur interessiert und ein Stück Heimatkultur samt ihrer Artenvielfalt für die Ewigkeit festgehalten hat.

So werden am Mittwoch, 24. April, um 19 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs, sowie am Sonntag, 28. April, um 11 Uhr, den Zuschauerinnen und Zuschauern im Neuburger Kinopalast weitere Filmsequenzen gezeigt, die es 2018, als der Film anlässlich und im Auftrag des 50-jährigen Jubiläums des Naturpark Altmühltal ausgestrahlt wurde, so noch nicht zu sehen gab.

DK