Liebe Leserinnen und Leser,
am Ende eines Jahres gilt es immer, zurückzublicken und Resümee zu ziehen. Wir haben 2022 vieles geschafft und erreicht, aber es gibt noch einiges, was wir anpacken müssen. Die laufenden und noch kommenden Aufgaben werden nicht weniger, sondern im Gegenteil, auch bedingt durch die große Politik immer mehr. Vielen geht es bei der Entscheidungsfindung nicht schnell oder kraftvoll genug. Hier möchte ich anmerken, dass es nur in einer funktionierenden Demokratie und Debatte wirklich möglich ist, einen Konsens zu erreichen, der die allermeisten erreicht. Deshalb müssen wir unsere Demokratie hochhalten und auf sie achten.
Darum ist der Umgang in der Politik und miteinander umso wichtiger. In einer Demokratie ist es richtig, wenn es von der Sache her hoch hergeht, aber es sollte in der politischen Diskussion immer um die Sache gehen. Demokratie funktioniert nur mit Zusammenhalt. Die öffentliche Debatte dreht sich zu oft um Nebensächlichkeiten, Aufregung, Eitelkeit und Rechthaberei lenken vom Wesentlichen nur ab. Zur Entscheidungsfindung tragen immer Fakten und vernünftige Lösungen bei.
Die Welt ist im Wandel und es gilt mit den Entwicklungen Schritt zu halten. Das ist mitunter nicht einfach, weil der äußere Einfluss nicht immer beeinflussbar ist. Ich bin trotzdem zuversichtlich. Gerade in der Pandemie oder während der Flüchtlingskrise aufgrund des Krieges in der Ukraine zeigt sich die Kraft, die unsere Gesellschaft zum Umsteuern hat. Und ich konnte erfahren, wie viel Gemeinsinn, entgegen aller Skepsis, in unserer Gesellschaft immer noch steckt. Mir macht diese Erfahrung Hoffnung für den Aufbruch in das neue Jahr.
Ich habe manchmal das Gefühl, als wenn sich die Erde immer schneller drehen würde. Ein Innehalten und Genießen des bisher Erreichten ist nicht mehr möglich. Für mich als Bürgermeister, mit meinem streng getakteten Tagesablauf und Sitzungen bis spät in die Nacht, wird Zeit immer mehr ein kostbarer Faktor. Zeit zum Nachdenken, Zeit mit der Familie, Zeit für Freunde oder ganz einfach nur für mich. Ich denke, vielen von Ihnen geht es ähnlich. Sogar, die eigentlich stille Zeit ist geprägt vom Hasten und Hetzen. Dabei haben wir die Stille manchmal so nötig. Ich wünsche mir und uns allen deshalb vor allem, dass wir die Zeit nutzen, die wir haben – für etwas Gutes, für andere aber auch für uns.
Allen Menschen, die unsere Stadt auf vielfältige Weise unterstützen und durch ihren Einsatz das Leben in Schrobenhausen bereichern, sei es in den vielen Ehrenämtern, den Schichten in den Krankenhäusern, Altenheimen oder Notdiensten während der Feiertage, im Beruf oder privat, spreche ich meinen Dank und meine Hochachtung aus. Sie sind wertvolle Stützen unserer Gesellschaft.
Ich wünsche allen Bürgern aus Stadt und Land viel Glück, Gesundheit und Gottes Segen für das Jahr 2023.
Herzlichst, Ihr Bürgermeister Harald Reisner
