Neuburg
Die schönsten deutschen Bücher

70 Besucherinnen und Besucher kommen zur Eröffnung der Wanderausstellung der Stiftung Buchkunst in Neuburg

13.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:18 Uhr
Vicky Müller-Toùssa

Besonders schön aufgemachte Bücher kann man bis 25. Juni im Café Wortschatz in Neuburg ansehen, durchblättern und natürlich auch lesen. Fotos: Vicky Müller-Toùssa

Von Vicky Müller-Toùssa

Neuburg – Die „25 schönsten deutschen Bücher 2021“ sind seit Sonntag im Café Wortschatz in Neuburg zu begutachten. Bei dieser Wanderausstellung steht tatsächlich nicht der Inhalt im Vordergrund, sondern die Aufmachung der Bücher. Am Samstag kamen rund 70 Interessenten zur Eröffnung ins Brückenkollektiv.

Tobias Albrecht vom Brückenkollektiv, der die Ausstellung nach Neuburg geholt hat, stellte klar: „Ihr müsst die Bücher nicht lesen, um zu verstehen, weshalb sie prämiert wurden, sondern nur angucken.“ In Wien war er bei einer ähnlichen Ausstellung der Stiftung Buchkunst – und diese beeindruckte ihn nachhaltig. „Ich komme ja aus der Kommunikationsgestaltung und dachte mir, so ein Event in Neuburg wäre einfach cool. Also habe ich die Stiftung einfach angeschrieben.“ Kurze Zeit darauf bekam er schon als möglichen Slot die drei Wochen im Juni angeboten – und er sagte zu. Wenig später erhielt er die Bücher in einer großen Metallbox – samt der Info, wann und wohin er die Box als Nächstes hinschicken muss.

Nun haben die Neuburgerinnen und Neuburger die Möglichkeit sich selbst ein Bild zu machen, was nun an diesen Büchern so besonders ist. Zwei unabhängige Expertenjurys, bestehend aus 14 Jurorinnen und Juroren der Stiftung Buchkunst, haben nach sieben Tagen aus über 600 Einreichungen und fünf Kategorien – Ratgeber/Sachbücher, Kunst- und Fotobücher sowie Ausstellungskataloge, allgemeine Literatur, Kinder- und Jugendbücher oder auch wissenschaftliche Fachbücher und Schulbücher – 25 Bücher ausgewählt. „Es geht wirklich nur um das Äußere, um die Konzeption und Verarbeitung der Bücher“, erzählt Tobias Albrecht. Welches Papier, welcher Schriftsatz wurde verwendet, wie wurde das Buch gebunden, wie ist der Druck, die Fotoästhetik, was für Illustrationen wurden ausgewählt? In jedem Buch stecken ein oder mehrere DIN-A4-Blätter mit Erklärungen, weshalb das jeweilige Buch die Jury überzeugt hat und gewähren so der Besucherin und dem Besucher Einblick in die Entscheidungsfindung der Jury. Dabei ist das Anfassen der ausgestellten Bücher ausdrücklich erlaubt, wie Albrecht erklärt.

Helena Ehrlichauf, eine Besucherin der Ausstellung, sagte, sie sei ein Fan schön aufgemachter Bücher und sei deswegen zur Ausstellung gekommen. Ihr Sohn Daniel erklärte, er erachte alle Arten von Alternativveranstaltungen als sehenswert.

Tobias Albrecht ist für die Ausstellung eine Kooperation mit Hedwig Eser vom Café Wortschatz eingegangen, weil er die Ausstellung nicht für drei Wochen in den Räumen des Brückenkollektivs beherbergen konnte. „Aber Hedwig Eser kann das“, sagte er. Im Café Wortschatz ist die Ausstellung bis zum 25. Juni zu sehen.

DK