Neuburg
Die 44. Majestät steht in den Startlöchern

Kartoffelkönigin Verena Wenger gibt am 1. Juli ihr Zepter ab – Identität der Nachfolgerin ist noch geheim

08.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:27 Uhr

Zepter, Schärpe sowie die Krone muss die amtierende Bayerische Kartoffelkönigin Verena Wenger (links) bald an ihre Nachfolgerin (rechts) abgeben. Am 1. Juli ist dann die Krönung der 44. Bayerischen Kartoffelkönigin, deren Identität zuvor noch ein Geheimnis bleibt. Fotos: Gigler

Von Nicole Gigler

Neuburg – Und wieder heißt es Rätselraten über die Identität der neuen Bayerischen Kartoffelkönigin. Nur ein ausgewählter Kreis weiß, wen sich die Erzeugergemeinschaft ausgesucht hat.



Darunter: die amtierende Bayerische Kartoffelkönigin Verena Wenger, die Familie der zukünftigen Majestät und ihre zwei engsten Freundinnen. Damit auch der Rest des Landkreises einen Blick hinter die Kulissen werfen darf, bevor am 1. Juli die Krönung ansteht, hat die Unbekannte kleine Details aus ihrem Leben preisgegeben.

Die 44. Bayerische Kartoffelkönigin kommt aus einem kleinen Ortsteil von Neuburg und arbeitet in ihrem bürgerlichen Leben als kaufmännische Angestellte. „Zu meinen Hobbys gehört im Winter das Skifahren und im Sommer helfe ich gerne in unserem Betrieb bei der Getreide- und Kartoffelernte“, sagt die Neuburgerin. Doch als neue Kartoffelkönigin wird es mit durchschnittlich 100 Terminen knapp mit der Freizeit, dennoch: „Ich war von Anfang an von der Idee Kartoffelkönigin zu werden begeistert.“ Tatsächlich spielt sie schon seit zehn Jahren mit dem Gedanken. Damit hat sich die noch unbekannte Majestät schon in sehr jungen Jahren einiges vorgenommen, denn soviel sei verraten: Sie ist noch keine 20 Jahre alt. Tatsächlich steht sie schon seit über vier Jahren auf der Auswahlliste für die neue Bayerische Kartoffelkönigin, sagt Krönungs-Organisatorin Elisabeth Seemeier. Gekrönt werden dürfen die Frauen jedoch erst ab 18 Jahren.

Die Begeisterung für das Amt kommt bei der unbekannten Neuburgerin nicht von irgendwoher. „Ich habe bei uns im Betrieb schon einige Kartoffelköniginnen kennenlernen dürfen.“ Und: „Auch meine Mama wollte früher einmal Bayerische Kartoffelkönigin werden.“ Umso begeisterter seien ihre Eltern darüber, dass ihre Tochter bald die Krone auf ihrem brünetten Haupt tragen darf. „Sie unterstützen mich dabei, aber haben auch gesagt, dass ich viele Termine haben werde.“ Sie selbst freut sich am meisten auf die Grüne Woche in Berlin und die Fruit Logistica.

Obwohl sie sich als eher selbstbewusste Person einschätzt, kann sich die Neuburgerin dennoch vorstellen, dass ihr Selbstbewusstsein durch die neue Position noch weiter ausgebaut wird. Was sich zusätzlich weiter ausbauen wird: ihre Dirndlsammlung. „Bisher habe ich vier Dirndl im Schrank, aber es werden sicherlich noch welche dazu kommen.“ Die Erzeugergemeinschaft sponsort jeder neuen Königin sogar eines, wie Martin Glöckl, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft für Qualitätskartoffeln Neuburg-Schrobenhausen, erzählt.

Die amtierende Kartoffelkönigin Verena Wenger kennt sich aus mit neuen Dirndlansammlungen. „Ich habe mittlerweile über 15 Dirndl im Schrank“, sagt sie. Bei ihrer Krönung im Jahr 2021 waren es noch zehn, drei davon kaufte sie dabei extra für ihre Zeit als Königin, wie sie damals unserer Zeitung erzählte. Nun neigt sich ihre Zeit als Kartoffelkönigin jedoch dem Ende zu. Zwei besondere Termine hat sie aber noch vor sich: Eine Woche lang geht es mit der Erzeugergemeinschaft bei einer Lehrfahrt nach Irland und bei den Traunsteiner Rosentagen findet das Königinnentreffen statt, wo sich laut Wenger um die 260 Majestäten tummeln werden.

Zu ihren bisherigen Lieblingsterminen gehört die Abdankung ihrer Schwester Juliane Wenger, die 2019 zur Schrobenhausener Spargelkönigin gekrönt wurde. Aber auch der Besuch bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft hat Eindruck hinterlassen. „Ich durfte dort Sortenversuche und Virenproben sehen“, erzählt Wenger. Allgemein konnte sie wegen Corona jedoch nicht die durchschnittlich 100 Termine wahrnehmen. Seemeier und Glöckl schätzen, dass um die 45 Termine absolviert werden konnten. „In den Wintermonaten war es meist bloß ein Termin pro Monat. Im Frühjahr und Sommer konnte ich einiges aufholen“, erzählt Wenger. Auf die normalerweise obligatorische Grüne Woche und die Fruit Logistica konnte sie nicht gehen. Deswegen ist mit der neuen Kartoffelkönigin schon ausgemacht: Wenger kommt zu diesen Terminen mit. „Wenn ich dort nicht hingehen hätte können, würde ich meine Nachfolgerin auch fragen, ob ich mit dürfte“, zeigt sich die zukünftige Majestät verständnisvoll.

Bevor es für beide auf diese Termine geht, muss am 1. Juli noch die Krönung vollzogen werden. Wer noch Kartenwünsche hat, kann sich unter (0176) 70061026 oder unter kassier@kartoffel.de melden. Die Karte kostet 42 Euro und beinhaltet das Abendprogramm mit Menü in der Alten Schweißerei der Firma Bauer in Schrobenhausen.

DK