Neuburg
40000 Euro für die Auwälder

Stiftung „Naturerbe Donau“ gibt Preisträger bekannt – Festakt erneut gestrichen – Hoffen auf 2024

08.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:27 Uhr

Dieter Graf von Brühl und Maja Gräfin du Moulin Eckart zeigen den Eisvogel. Die Auszeichnung wird ab 2024 nicht mehr aus Reingold vergeben, dafür erhalten die Preisträger mehr Bargeld für ihr wichtiges Schaffen um den Erhalt des Auwalds. Foto: S. Hofmann, DK-Archiv

Von Sebastian Hofmann

Neuburg – Dem würdigen Rahmen ist bislang kein Glück beschieden: Bereits zum zweiten Mal musste die Stiftung „Naturerbe Donau“ die Vergabe ihrer gut dotierten Preise „Lebendige Donau“ absagen – zumindest eine öffentlichkeitswirksame Veranstaltung hat es nicht gegeben. Die Gewinner wurden nun dennoch benachrichtigt und die Gelder – immerhin 15000 Euro für den Haupt- und je 2500 Euro für die beiden Anerkennungspreise – sollen ausbezahlt werden.

Schon 2020 hätte der Preis der Stiftung „Naturerbe Donau“, die Maja Gräfin du Moulin Eckart und ihr Mann Dieter Graf von Brühl ins Leben gerufen haben, verliehen werden sollen. Damals machte die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung und die Preisträger wurden vorerst geheim gehalten. Stattdessen, so der Plan der Stiftung, die ihren Sitz im Jagdschloss Grünau hat, sollten eben heuer, bei der nächsten Vergabe, sechs statt drei Projekte ausgezeichnet werden, die sich um den Erhalt des Lebensraums Donau-Auwald in besonderer Weise verdient gemacht hatten. Und dann griff Russland seinen Nachbarn Ukraine an. „Ich persönlich hätte die Verleihung gerne gemacht“, sagt Stiftungsratsmitglied Siegfried Geißler. Er habe allerdings mit den Teilnehmern und Preisträgern, die aus ganz Europa kommen, Rücksprache gehalten und einige seien dafür gewesen, die Zeremonie nicht stattfinden zu lassen. „Die Rumänen und Serben sind näher an der Ukraine dran. Denen war es zum Beispiel lieber, dass wir von einem Festakt absehen“, so Geißler weiter.

Es ergab sich allerdings, dass Geißler, der hauptberuflich der Leiter der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt und des Auenzentrums ist, kürzlich bei einer Fachtagung in Wien alle Preisträger auf der Teilnehmerliste erspähte. Gräfin du Moulin Eckart reiste eigens an und so konnte sie zusammen mit Geißler doch noch die Preise bei – wenigstens – passender Gelegenheit vergeben.

Die Preisträger des Internationalen Stiftungspreises „Lebendige Donau“ 2020 sind Danubeparkes, ein Netzwerk der Donauschutzgebiete mit Sitz in Österreich (Stiftungspreis), der regionale Naturschutzverband Bratislava aus der Slowakei und Vojvodina Environmental Movement aus Serbien (beide Anerkennungspreis). Für das Jahr 2022 hat die Stiftungsjury den Naturpark Kopaki rit in Kroatien als Preisträger ausgewählt, den Anerkennungspreis erhielten die Initiative Plastic Cup aus Ungarn und die Würmranger im Jane Goodall Institut Deutschland.

Außerdem, berichtet Graf von Brühl, haben seine Frau und er in diesem Jahr einen Sonderpreis, der wie die Anerkennungspreise mit 2500 Euro dotiert ist, an den Verein Balio aus Ungarn ausgegeben. Dieser bemühe sich, den Menschen die Schönheiten der Donau wieder näherzubringen. „Das passt nicht ganz in die Kriterien unseres Stiftungspreises, soll aber trotzdem gewürdigt werden“, erklärt Geißler.

Für das Jahr 2024 plant die Stiftung „Naturerbe Donau“ erneut einen großen Festakt im Schloss Grünau. Die Naturschützer hoffen, ihn dann endlich auch abhalten zu können, denn das Wirken der Preisträger in die Öffentlichkeit zu tragen sei wichtig. In zwei Jahren wird man dann auf die Planungen der jüngst gestrichenen Veranstaltung zurückgreifen können. Eine Änderung kündigt Graf von Brühl aber schon an: Die Auszeichnung, der Eisvogel aus Gold, wird nicht mehr aus dem Edelmetall angefertigt werden. „Wir lassen ihn aus Silber machen und vergolden. Das schaut genauso schön aus und ist etwa 4500 Euro billiger“, sagt der Naturfreund. Das Geld, das dadurch frei wird, soll dann zu 100 Prozent den zukünftigen Preisträgern zukommen. „Mit dem Geld wollen wir ja den Auwald retten und es nicht in Form einer Auszeichnung in einem Regal verstauben lassen“, so Graf von Brühl.

Informationen zur Stiftung „Naturerbe Donau“ und den Preisträgern gibt es unter www.stiftung-naturerbe-donau.de im Internet.

DK