Neuburg/Oberhausen
DHL Group zieht im Mai 2023 in Kreut ein

Neuer Standort soll CO<VersatzTief>2</VersatzTief>-neutral arbeiten – Michael Segeth Elektrotechnik will nebenan massiv erweitern

10.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:30 Uhr

So ähnlich wie auf diesem Beispielfoto soll der neue Zustellstützpunkt der DHL in Kreut aussehen. Wie berichtet, verlässt das Unternehmen im kommenden Jahr seinen Standort in Neuburg. Auf dem hinteren Teil des ehemaligen Sportplatzes in Kreut will die Firma Michael Segeth Elektrotechnik ihren Betrieb erweitern. Fotos: DHL Group/Stark

Von Thorsten Stark

Neuburg/Oberhausen – Die Deutsche Post DHL Group will schon im Mai kommenden Jahres ihren neuen Zustellstützpunkt im Oberhausener Ortsteil Kreut beziehen. Das teilte das Unternehmen am Montag mit.

Wie in unserer Wochenendausgabe berichtet, war die Firma längere Zeit auf der Suche nach einem neuen Grundstück für ihren Zustellstützpunkt, nachdem klar war, dass der bisherige Standort an der Münchener Straße in Neuburg aufgegeben werden muss, weil der Eigentümer Hans Mayr andere Pläne für das Erdgeschoss hat. In Kreut wurde sie schließlich fündig – in der Verlängerung der Mösleinstraße, die im vergangenen Jahr fertiggestellt worden ist. Auf dem ehemaligen Sportplatz-Gelände hat sich das Unternehmen nach eigener Aussage ein 12423 Quadratmeter großes Grundstück mit der Hausnummer 25 gesichert.

Laut DHL wird das Gebäude selbst lediglich 1823 Quadratmeter einnehmen, der Rest wird als Park- und Rangierfläche dienen. Ein Lastwagen pro Tag soll die Pakete, Päckchen und Briefe anliefern, die Postfahrzeuge bringen die Sendungen von dort aus in die Haushalte der Umgebung. Bei dem Standort, der ganz in der Nähe der B16 liegt, soll es sich um einen CO2-neutralen Stützpunkt handeln, entsprechend will die DHL Group auch Elektroscooter einsetzen, auf dem Dach wird es eine Photovoltaikanlage geben.

Den Standort in Neuburg muss die DHL Group Mitte des kommenden Jahres verlassen. Deswegen soll der Umzug in den Zustellstützpunkt in Kreut schon zum 1. Mai erfolgen. „Die komplette kommunale Nahversorgung mit unseren Postdienstleistungen ist in Neuburg selbstverständlich stets gewährleistet“, versichert Sprecher Dieter Nawrath.

In Kreut werden laut Nawrath rund 70 Beschäftigte tätig sein. Der Zustellstützpunkt als unterste Ebene der Postzentren ist einer von rund 2600 in ganz Deutschland.

An diesem Donnerstag wird sich, wie berichtet, der Oberhausener Gemeinderat mit dem Bauantrag des Unternehmens beschäftigen. Große Probleme dürfte es dabei nicht geben, schließlich existiert es für das Grundstück bereits einen Bebauungsplan, der es als Gewerbefläche ausweist.

Den hinteren Teil des ehemaligen Sportplatzes, den vorher ein Investor besessen und jetzt komplett veräußert hat, hat sich die Firma Elektrotechnik Michael Segeth gesichert. Über 10000 Quadratmeter seien es insgesamt, sagte am Montag Geschäftsführer Michael Segeth. Rund 7000 davon werde man bebauen – sofern der Oberhausener Gemeinderat auch diesem Bauantrag am Donnerstag zustimmt. „Ein großes Dankeschön an die Gemeinde“, erklärte Segeth. Sehr lange habe man schon nach einem Grundstück gesucht. „Wir platzen aus allen Nähten.“ Bisher befindet sich die Firma in der Mösleinstraße 15 auf 1000 Quadratmetern – allerdings inklusive Wohnhaus der Familie Segeth. In der Umgebung habe sein Unternehmen mehrere Hallen angemietet, doch das sei sehr umständlich im Betrieb. Im bisherigen Firmengebäude gehe es äußerst eng zu. Angesichts der boomenden Branche – die Firma handelt mit Photovoltaikanlagen, Stromspeichern und Elektroladesäulen – würde man gerne weiter wachsen. Doch das sei bisher unmöglich gewesen. Deswegen habe die Firma nach wie vor nur 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Und dann kam die Gemeinde mit dem Vorschlag“, sagte Segeth. Da habe er sofort zugegriffen.

Auf dem Grundstück vorgesehen sind eine Halle mit einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern sowie ein Gebäude für Büros und Schulungen. 40 bis maximal 50 Mitarbeiter habe er angepeilt, sagte Segeth. Und in den Räumen wolle er künftig Personal schulen. Auf dem Dach könne man dann auch selbst üben. „Wir brauchen Fachkräfte für Photovoltaik.“

Im Sommer sollen – die Baugenehmigung vorausgesetzt – die Bauarbeiten starten, fertig soll alles im Mai 2023 sein. Dann soll der Betrieb komplett umziehen. Das Positive für Segeth dabei: „Wir sind ja nur zwei Häuser weiter.“ Nach Bekanntwerden der Pläne gab es am Wochenende einige negative Kommentare, in denen Segeth Flächenversiegelung vorgeworfen wurde. Er verweist auf die Ausgleichsflächen, die sein Unternehmen ebenso wie die DHL schaffen müsse – und auf die Aufgabe, die man vor sich habe: „Alle reden von der Energiewende. Aber wer soll denn die ganzen Anlagen dafür bauen, wenn man Firmen wie uns nicht erweitern lässt?“ Die Kritiker sollten aus seiner Sicht auch einmal überlegen, wie viel CO2 man mit all den Photo-Voltaik-Anlagen einsparen könne.

DK