Bei bestem Wetter veranstaltete der Motorclub Neuburg am Dienstag seine siebte Tour de Neuburg, wieder unter der Leitung von Roland Demnick und Thomas Kluitmann. Am Schrannenplatz begrüßte Moderator Klaus Benz die Teams mit ihren 72 Autos – allerdings mit Verzögerung.
Unbekannte hatte offenbar in der Nacht nicht nur Parolen wie „Oldtimer sind Dreckschleudern, Stinker, Luftverpester“ auf das Pflaster des Platzes gemalt, sie hatten auch die Hinweispfeile für die Fahrer, die nur zum Teil Ortskenntnisse hatten, so verdreht, dass einige in die Sackstraße der Fischergasse hineinfuhren.
Freilich beschädigt hatten sie nichts. Klaus Benz verurteilte deren Treiben dennoch mit drastischen Worten. Nach kurzer Verspätung konnte er die nun eingetroffenen Teams dann vorstellen. Unter den Autos waren nicht nur die derzeitigen deutschen Autofirmen vertreten, auch verschwundene Marken wie DKW und NSU fuhren vor sowie Marken aus England, Italien, Schweden, Südkorea und den USA.
Raritäten und „Riesenschiffe“ gehen an den Start
Mit der Startnummer 1 kam Manfred Selzer mit einer ausgesprochenen Rarität: einem Austin Healey 3000, Baujahr 1964, von dem es nur noch vielleicht fünf Fahrzeuge gibt, wie Klaus Benz meinte. Auch die Startnummer 2, ein Mini Cooper, Baujahr 1997, kann Besonderheiten vorweisen. Er repräsentiert die letzte Version des Original-Mini, der noch bis 2000 gebaut wurde. Vor 20 Jahren wurde er durch einen Unfall schwer beschädigt, seither aber wieder hergerichtet.
Mit das älteste Fahrzeug, das an der Tour teilnahm, steuerte der ehemalige Neuburger Bürgermeister Rüdiger Vogt: einen DKW aus dem Jahr 1939. Den Alterspreis muss er sich mit dem Alfa Romeo von Wolfgang Jägle mit demselben Baujahr teilen. Auch das eine Rarität, wovon es nur noch wenige Autos gibt. Nur drei Jahre später, 1942, wurde in den USA der Chevrolet Pickup gebaut, den Gunter Wanger mit der Startnummer 4 steuerte. Zwei „Riesenschiffe“, nämlich zwei Chevrolet Impala, kamen mit den Startnummern 30 und 31 direkt hintereinander angefahren. Die meisten Autos bei der Tour de Neuburg stammten aus den 1960er bis 1990er Jahren. Viele noch im Originalzustand, etliche freilich restauriert oder umgebaut.
Nach dem Check am Schrannenplatz fuhr die Flotte zur Durchfahrtskontrolle nach Schweinspoint und dann weiter zur Schlossbrauerei in Ellingen, wo die Oldtimer-Tour eine Mittagspause einlegte. Am Nachmittag gegen 16 Uhr waren dann fast alle Teams – nur einen Ausfall hat’s gegeben – nach 170 Kilometern wieder in Neuburg, im Audi-Zentrum, eingetroffen.
Preise für Teilnehmer und Ausblick auf nächstes Jahr
Und dann wurden an die 20 Preise vergeben, vom Mannschaftspreis über Preise für verschiedene Automarken bis zur Expertenwertung. Dabei wurden die drei Teams ausgezeichnet, die am wenigsten von der Strecke abgewichen waren. Den dritten Preis bekam bei einer Abweichung von lediglich 200 Metern Antonia Umlauf, den zweiten Preis mit nur gut 30 Metern Werner Hierl und Sieger wurde mit seinem VW Scirocco Jürgen Witty, der weniger als 30 Meter von der Linie abgewichen war. Spartenleiter Thomas Kluitmann verkündete zum Abschluss, dass für den 24. September eine Brotzeittour vorgesehen sei. Außerdem: Die tour de Neuburg wird auch im kommenden Jahr stattfinden. Sie geht am 15. August in ihre achte Auflage.
DK
Artikel kommentieren