Neuburg
Den Auwald schmecken

Aktionsbündnis Auwald statt Asphalt organisiert einen Sinnesweg – Ökumenische Andacht rundet die Veranstaltung ab

05.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:01 Uhr

Für die Sinne und den Geist: Mona Wolbert (von links), Jens Hauschild und Jutta Kieler-Winter freuen sich auf die Au(g)enblicke im Wald. Foto: Gigler

Von Nicole Gigler

Neuburg – Den Neuburger Auwald hören, riechen, tasten, sehen und sogar schmecken. Das macht das Aktionsbündnis Auwald statt Asphalt am 11. September ab 15.30 Uhr mit einem Sinnesweg im Auwald des Englischen Gartens möglich. Das Ende des Wegs: eine ökumenische Andacht mit den Pfarrern Hubert Seitle und Jens Hauschild um 17 Uhr.

An den Ständen entlang des Sinneswegs sollen jeweils verschiedene Sinne angesprochen werden, erklären Jutta Kieler-Winter und Mona Wolbert vom Bündnis Auwald statt Asphalt. Dafür konnten sie unter anderem Sonja Hermann, für das Thema Kräuter, gewinnen, den Naturfotografen Matthias Schwark sowie Edeltraud und Ulrich Mayer vom Landesbund für Vogelschutz. Was sich die Experten für die Sinne der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgedacht haben, wollen die Organisatorinnen noch nicht verraten. Nur so viel: „Man kann Dinge ausprobieren und es ist interaktiv. Es wird einem dort kein Vortrag gehalten“, erzählt Kieler-Winter und weist darauf hin, dass ab 15.30 Uhr jeder selbstständig die Stände entdecken kann.

Ziel des Ganzen sei es, den Menschen bewusst zu machen, was man an dem Auwald habe, und wie wertvoll er sei, erklärt Wolbert. Hintergrund ist die geplante zweite Donaubrücke, die laut den Plänen durch den Auwald verlaufen soll. An dieser geplanten Stelle wird auch eine Station sein. „Die Leute können sich dann vorstellen, sie stehen hier, und über ihnen würden 14000 Autos fahren“, sagt Wolbert. Sie weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass das Aktionsbündnis nicht geschlossen gegen eine zweite Donaubrücke sei, sondern nur gegen den Standort im Auwald. „Wir positionieren uns da nicht. Wir wollen nur gezielt den Auwald erhalten.“

Der Sinnesweg ist so aufgebaut, dass der geplante Ausgangspunkt der TSV-Parkplatz ist. Dort wird das Aktionsbündnis auch mit einem Infostand vertreten sein. „Wenn dort jemand mit uns diskutieren möchte, stehen wir zur Verfügung“, sagt Wolbert.

Im Vordergrund der Veranstaltung stehe jedoch das „Genießen“, sagt Kieler-Winter. Deswegen habe man die ursprüngliche Idee eines Rätsels auch verworfen.

Seit Juni ist das Aktionsbündnis mit der Organisation des Sinneswegs beschäftigt. Und auch wenn die Andacht das Ende des Wegs ist, war sie doch der Anfang aller Planungen. „Die Andacht war schon geplant und dann dachten wir uns, wenn man zur Andacht geht, muss man sowieso durch den Auwald durch“, erzählt Kieler-Winter. So sei die Idee für den Ort zum „Innehalten“ entstanden.

Etwa eine halbe Stunde soll die Schöpfungsandacht dauern, sagt Hauschild. „Es wird Gebete, schöne Lieder und eine fröhliche Botschaft geben.“ Und trotz der Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis wird die Schöpfungsandacht, laut Pfarrer Hauschild, nicht politisch sein.

Bei starkem Regen wird die Andacht in der Apostelkirche stattfinden. Der Sinnesweg würde dann auf einen anderen Tag verschoben.

DK