Bis zum Schluss drangeblieben
Charakterstarker VfR Neuburg holt einen 0:2-Rückstand auf und wahrt die Chance auf Platz vier

05.05.2024 | Stand 05.05.2024, 15:05 Uhr

Nach einem 0:2-Rückstand konnte sich der VfR Neuburg wieder stabilisieren und immerhin einen Punkt behalten, hier eine Aktion von Real Morina (VfR) gegen Tim Sponer vom VfL. Foto: Worsch

Im Kampf um Platz vier des Endklassements der Bezirksliga Schwaben Nord ist der VfL Ecknach zwar in der besseren Position, doch auch der VfR Neuburg hat sich mit dem 2:2 nach 0:2-Rückstand im direkten Duell seine Chance bewahrt.

Bezirksliga Schwaben Nord• VfR Neuburg - VfL Ecknach 2:2 (0:1)
Beispiele für Aufholjagden und Comebacks gebe es ja immer wieder, weiß auch Marco Küntzel. Von ganz oben – Stichwort Bayer Leverkusen in der Bundesliga – bis hinunter in die fußballerischen Niederungen. Der VfR Neuburg steht als Bezirksligist innerhalb dieser Spanne ungefähr in der Mitte. Doch auch hier gelte natürlich das, was der Ex-Profi und jetzige VfR-Trainer im Laufe seiner Karriere immer wieder erlebt hat: „Man sollte nie aufgeben und immer bis zum Schluss dranbleiben“, so Küntzel. Das tat seine Mannschaft im verkappten „Topspiel“ (um Platz vier) gegen den VfL Ecknach. Aus einem Zwei-Tore-Rückstand wurde so immerhin noch ein Unentschieden.

Anschlusstreffer setzt neue Kräfte frei

„Und diesen Punkt nehmen wir am Ende des Tages gerne mit“, sagt Küntzel. Zum einen eben wegen des aufgeholten Rückstands. Zum anderen, weil das Remis die Neuburger im Rennen um Platz vier hält. Der wäre zwar letztlich nicht viel mehr wert als Rang fünf oder sechs. „Aber alleine der Anblick macht doch etwas mehr her“, sagt Küntzel. So könne man eine schon jetzt sehr gute Saison auch anhand der Zahlen krönen. Es sei außerdem schön, für die letzten Spiele noch ein erstrebenswertes Ziel zu haben. „Abgesehen davon magst du, wenn du auf dem Platz stehst, ja immer gewinnen und Punkte holen“, so der Coach.

Das versuchte sein Team auch gegen den VfL Ecknach, zunächst allerdings nicht mit der nötigen Konsequenz. Wie das geht, zeigten die effektiveren und auch technisch saubereren Gäste, allen voran ihr „Unterschiedsspieler“ (Küntzel) Michael Eibel, der den zuvor nicht wahnsinnig gefährlichen VfL mit 1:0 in Führung brachte (28.). Dass die Neuburger in dieser Phase nicht mehr Gegentore kassierte, lag auch an Keeper Robin Stamenkov, der den kranken Dominik Jozinovic vertrat und sich ein Sonderlob von Küntzel abholte („Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht.“). Das 0:2 durch Lukas Mayinger (51.) konnte aber auch der Torhüter nicht verhindern. Der Neuburger Anschlusstreffer von Mamadou Diallo (54.) setzte dann jedoch „neue Kräfte frei“, wie Küntzel betont.

VfL Ecknach kann am Mittwoch vorbeiziehen

Diese gipfelten schließlich in Nikolai Krzyzanowskis Sonntagsschuss zum 2:2 (84.), dem sogar noch – bei einem schlecht ausgespielten Konter in Überzahl – die große Chance folgte, das Spiel komplett zu drehen. Letztlich könne man aber mit dem einen Zähler gut leben, sagt Küntzel.

Der bedeutet allerdings auch, dass der VfR Neuburg Rang vier nicht selbst in der Hand hat. Schon am Mittwoch kann der VfL Ecknach (derzeit noch zwei Punkte hinter dem VfR) mit einem Sieg im Nachholspiel beim Tabellenvorletzten SSV Glött vorbeiziehen. Beim SV Wörnitzstein-Berg (Dritter) haben die Neuburger nächste Woche außerdem noch ein sehr schweres Auswärtsmatch vor sich, bevor zum Saisonfinale (Samstag, 18. Mai) der VfR Jettingen an den Unteren Brandl kommt. Doch auch für das Saisonfinale gilt natürlich Küntzels Vorgabe: Bis zum Schluss dranbleiben, nicht aufgeben und immer an sich glauben.

Aufstellung VfR: Robin Stamenkov, Moritz Bartoschek, Maximilian Christl, Yunus Erdal, Marcel Mehl, Roberto Berky (68. Philippe Bauer), Sebastian Habermeyer (63. Efekan Eroglu), Nikolai Krzyzanowski, Real Morina, Frederic Wytopil, Mamadou Diallo
Tore: 0:1 Michael Eibel (28.), 0:2 Lukas Mayinger (51.), 1:2 Mamadou Diallo (54.), 2:2 Nikolai Krzyzanowski (84.)
Schiedsrichter: Paul Schmidt mit seinen Assistenten Clemens Kraus und Sarah Eser
Zuschauer: 125